Zweilanzettiges Masswerkfenster mit vier Bildmedaillons auf einem mit farbigen geometrischen Motiven, Grisaillemalerei sowie Blatt- und Blütenornamenten im Stil der Gotik gestalteten Hintergrund. Die Medaillons zeigen von links nach rechts und von unten nach oben vier Episoden aus dem Leben Josephs: (1) Die erste Begegnung des Jesuskindes mit Johannes dem Täufer: das Jesuskind sitzt auf dem Schoss seiner Mutter und streckt eine Hand zu Johannes dem Täufer aus, der vor ihm kniet und auf das Banner an seinem Kreuzstab weist; neben Johannes kniet dessen Mutter Elisabeth, Joseph ist rechts neben Maria zu sehen. (2) Der Tod Josephs: Joseph liegt auf seinem Sterbelager, eine weisse Lilie in der Hand haltend; Maria kniet vor ihm und umfasst seine Hand; Jesus Christus steht hinter dem Bett und segnet seinen Vater. (3) Joseph im Himmel: Joseph schwebt auf Wolken, einen Lilienzweig in den Händen haltend und begleitet von zwei geflügelten Engelsköpfen. (4) Auf einem Bett liegt der Leichnam Josephs (?) mit einem Kreuz in den Händen, während im Vordergrund auf einer Wolke mit Lilienzweig ein zweiter Mann mit ausgebreiteten Armen (die Seele Josephs?) zu sehen ist. Hinter dem Totenbett erscheint Jesus Christus in einer Mandorla; von seiner rechten Hand geht ein Strahl aus, der die Stirn des Toten trifft. In der kreisrunden Öffnung des Couronnement ist in einem Vierpass mit Blattornamenten das brennende Herz Josephs mit einer Lilie in einem Strahlenkranz gezeigt.

Eine von 35 Glasmalereien der spätgotischen Kathedrale Saint-François de Sales in Chambéry, die zwischen 1860 und 1876 vom Atelier Gsell-Laurent in Paris hergestellt wurden.
Die Glasmalereien in den Kapellen (CG_241–CG_264) entstanden vermutlich in den 1860er Jahren und zeigen in grossen Bildszenen und kleineren Medaillons zum einen Szenen aus dem Leben von Christus, Maria und Joseph, und zum anderen Begebenheiten aus der Vita von meist für die Region und ihre Klöster relevanten Heiligen. Zu diesen gehören etwa der heilige Leodegar, Bischof von Autun; der heilige Bruno von Köln, Gründer des Kartäuserordens und der Grande Chartreuse; der heilige Peter II. von Tarentaise, Abt der Zisterzienserabtei Tamié und später Erzbischof von Tarentaise; der heilige Anthelm, Abt der Grande Chartreuse und später Bischof von Belley; sowie der heilige Franz von Sales, Fürstbischof von Genf mit Sitz in Annecy und Mitbegründer des Ordens der Salesianerinnen.
Die Glasmalereien im Obergaden des Chors (CG_265–CG_275) datieren vermutlich alle in die 1870er Jahre und zeigen vier Propheten und zwölf Apostel sowie drei Bildszenen zur Berufung und zum Auftrag der Apostel.
Die Glasmalereien der Kathedrale wurden von mit der Stadt Chambéry verbundenen Familien und Persönlichkeiten gestiftet. Sie sind in einem für das 19. Jahrhundert typischen Stil gestaltet, der sich – entsprechend dem Baustil der Kirche – zwar an gotischen Vorbildern orientiert, der jedoch insbesondere in den detaillierten Figurendarstellungen auch von diesen abweicht. Das Glasmalerei-Atelier Gsell-Laurent war im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts mehrfach für Kirchen in der Region tätig (bspw. in Albens, Jassans, Sévrier und Voiron).