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CG_70: Bucht bei Rio de Janeiro
(CG_Privatbesitz_CG_70)

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Titre

Baie près de Rio de Janeiro

Type d'objet
Artiste
Atelier
Datation
ca. 1852–1860

Iconographie

Description

Glasmalerei in der Form eines Kreissegments, die ursprünglich wohl im oberen Bereich eines Fensters oder einer Tür angebracht war. Dargestellt ist eine Meerlandschaft in Brasilien bei Rio de Janeiro, mit Inseln und Hügelzügen im Hintergrund und üppigen Pflanzen im Vordergrund. Auf der Wasserfläche sind mehrere Segelboote zu sehen, auf einer Insel einzelne Gebäude und ein Leuchtturm. Die Bildszene ist in einen ornamentalen Rahmen in Rot, Gelb und Blau gefasst.

Code Iconclass
25G3(PALM-TREE) · arbres : palmier
25H13 · côte, littoral
25H14 · île
25KK13 · côte, littoral (en régions tropicales et subtropicales) - KK - paysage idéal
25KK14 · île (en régions tropicales et subtropicales) - KK - paysage idéal
46C24 · bateau à voiles, voilier
Mot-clés Iconclass
côte · île · mer · palmier · voilier · yacht
Inscription

aucune

Signature

aucune

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Bleinetz instabil, diverse Sprünge.

Technique

Farbloses und farbiges Glas, Bemalung mit Schwarzlot, Eisenrot, Silbergelb und Schmelzfarben (Grün, Blau, Violett).

Historique de l'oeuvre

Recherche

Eine von vier kleinformatigen Glasmalereien, die Landschaften sowie Flora und Fauna Brasiliens zeigen und die Caspar Gsell wohl für seinen Bruder Jakob Laurenz Gsell (1815–1896) geschaffen hat. Dieser lebte und arbeitete zwischen 1836 und 1850 in Rio de Janeiro, gründete dort mit einem Partner eine Firma (1844 ) und unterstützte regelmässig seine Eltern und die beiden Brüder mit finanziellen Zuwendungen. Vermutlich entstanden die Glasmalereien nach der Rückkehr Jakob Laurenz Gsells nach Europa und waren für sein neues Heim gedacht. Der Kaufmann kehrte 1851 über Paris in seine Heimatstadt St. Gallen zurück und heiratete dort 1852 die Kaufmannstochter Wilhelmine Lutz (1827–1909) aus Rheineck SG; die Hochzeitsreise führte das Paar nach Paris zu Caspar Gsell.
Die Glasmalereien stehen in engem Zusammenhang mit einem weiteren Konvolut von drei Glasmalereien Gsells, die sich ebenfalls in Privatbesitz befinden (CG_151CG_153). Sie zeigen die Flora und Fauna der Alpen, sowie Ansichten von Rheineck (Heimatort von Wilhelmine Gsell) und Altstätten (Heimatort ihrer Mutter Anna Naeff (1803–1887), Ehefrau von Jakob Konrad Lutz (1797–1870)), und bilden somit das Gegenstück zu den Brasilien-Scheiben. Jakob Laurenz Gsell und seine Frau liessen sich nach der Heirat zuerst im “Sternenacker” in St. Gallen und 1857 im neu erbauten Anwesen “Röteli” an der Rosenbergstrasse (nicht erhalten) nieder. Auf historischen Fotografien ist zwar erkennbar, dass die Fenster des “Röteli” mit Glasmalereien dekoriert waren (bspw. Fenster zur Terrasse im 1. Stock, vgl. Gsell-Dietschi, 1984, 144), jedoch handelte es sich dabei nicht um die hier beschriebenen Glasmalereien. Vermutlich wurden sie also bereits für die erste Heimstätte geschaffen. Im Werk Caspar Gsells gehören sie zu den wenigen bekannten und erhaltenen Glasmalereien, die für eine Privatperson ausgeführt wurden und Bezüge zu deren Biografie aufweisen. Vermutlich lagen Caspar Gsell als Vorlage Lithographien vor, wie etwa die Ansichten aus M. Rugendas Voyage pittoresque dans le Brésil (Paris: Engelman, 1835), die genauen Vorbilder sind jedoch nicht bekannt. Die detailreichen Glasgemälde belegen eindrücklich Gsells zeichnerisches Können.

Datation
ca. 1852–1860
Période
1852 – 1860
Localisation d'origine
inconnu · vermutlich St. Gallen
Lieu de production
Propriétaire

Privatbesitz

Propriétaire précédent·e

Privatsammlung

Bibliographie et sources

Bibliographie

Gsell-Dietschi, O. (1984). Zur Geschichte von St. Galler Familien: Gsell, Baerlocher, Naeff, Lutz. Basel: Eigenverlag.

Müller-Lhotska, U. A. (2008). Jakob Laurenz Gsell (1815–1896): Vom Unternehmer in Rio de Janeiro zum Bankier in St. Gallen, Globalisierung im 19. Jahrhundert. Zürich: Neue Zürcher Zeitung. (Abb. S. 40)

Informations sur l'image

Nom de l'image
CG_Privatbesitz_CG_70
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont / Katrin Kaufmann
Date de la photographie
2024
Propriétaire

Privatbesitz

Inventaire

Numéro de référence
CG_70
Auteur·e et date de la notice
Katrin Kaufmann 2023