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Auf dem Entwurf dargestellt sind zwei einander zugewandte männliche Figuren, die sich möglicherweise unterhalten. Robert Schär hat die beiden einander zugewandten Männer in eine nächtliche Szenerie gesetzt, wie die über die Schulter des Linken gelegte und brennende Fackel sowie vier Sterne zeigen. Das zwischen den Beinen grasendes Schaf kennzeichnet sie als Hirten. Die Kleidung der beiden Figuren – eine kurze gegürtete Tunika und Sandalen mit längeren geschnürten Fusslappen (wovon wegen Schärs charakteristischer flächenhafter Gliederung und Vereinfachung der Formen nur die roten Fusslappen gut erkennbar sind) – entspricht der gängigen Hirtendarstellung in der christlichen Ikonographie.
Es ist nicht bekannt, wofür Schär diesen Entwurf geschaffen hat – und auch nicht, ob es sich um das gesamte Glasgemälde oder nur um einen Ausschnitt eines grösseren Werks handelt. Schär hat den Entwurf signiert, was er jedoch auch bei Teilstücken grösserer Entwürfe einige Male gemacht hat, weshalb dies nicht als Beleg heran gezogen werden kann.
Ein möglicher Zusammenhang wäre die Verkündigung an die Hirten, was die nächtliche Darstellung von Hirten sowie ihre scheinbar angeregte Diskussion erklären könnte.
Die Präsenz des grössten Sterns sowie die Farbgebung des bläulich-grünen Hintergrunds, kombiniert mit der Farbe Rot ebenfalls als Teil des Hintergrunds sowie in den Figuren, könnten auf einen Zusammenhang mit den Entwürfen für die Markuskirche Bern hinweisen. Dort kommen diese Merkmale insbesondere im Weihnachtsfenster vor, auch wenn die anderen erhaltenen Entwürfe der Markuskirche aus der Sammlung Schär leicht andere Farbtöne aufweisen und nicht derartig gut ausgearbeitet sind.
Die zwei Hirten entsprechen gänzlich dem charakteristischen Stil von Schär: die expressionistische Bildsprache kombiniert kontrastreiche Komplementärfarben mit einer flächenhaften Gliederung. Das Hirtenmotiv ist beim Künstler ein oft verwendetes Motiv. Beispielsweise nimmt er es auch in den Kirchen von Rüschegg, Gambach, Wabern, Linden und für das Glasgemälde der Steffisburger Metzgerei Lüthi auf.
Datation
um 1950 bis 1960
Période
1945 – 1960
Date d'entrée
28.5.2020
Donateur·trice / Vendeur·euse
Max Schär und Maria Katarina Chrysomali-Schär
Localisations liées
Lieu de production
Propriétaire
Propriétaire précédent·e
Max Schär und Maria Katarina Chrysomali-Schär
Numéro d'inventaire
VMR 1575