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Die Familie Zili von St. Gallen gehörte der dortigen adeligen Gesellschaft zum Notenstein an.
Beim Stifterpaar der vorliegenden Scheibe handelt es sich um Georg Zili (1572–1647) und Helena Schlappritzi (1579–1647). In der Inschrift wurde der Name des Ehemannes falsch als Jakob ergänzt. Es gab zwar auch einen Jakob Zilli, der ebenfalls Vogt von Bürglen war, allerdings verstarb dieser bereits 1609 (Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, 1921–34).
Georg Zili, Sohn des Heinrich und der Abigail Reutlinger, heiratete 1599 Helena Schlappritzi, Tochter des Jacob und der Anna Studer… Plus
Die Familie Zili von St. Gallen gehörte der dortigen adeligen Gesellschaft zum Notenstein an.
Beim Stifterpaar der vorliegenden Scheibe handelt es sich um Georg Zili (1572–1647) und Helena Schlappritzi (1579–1647). In der Inschrift wurde der Name des Ehemannes falsch als Jakob ergänzt. Es gab zwar auch einen Jakob Zilli, der ebenfalls Vogt von Bürglen war, allerdings verstarb dieser bereits 1609 (Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, 1921–34).
Georg Zili, Sohn des Heinrich und der Abigail Reutlinger, heiratete 1599 Helena Schlappritzi, Tochter des Jacob und der Anna Studer. Georg Zili war 1619 Kassier (Purstner) der Gesellschaft zum Notenstein, ab 1626 Obervogt von Bürglen sowie von 1629–1633 Quartierhauptmann von Amriswil.
Im Schweizerischen Nationalmuseum befindet sich eine 1613 datierte, für das Schlösschen Wiggen SG bestimmte Stiftung des Ehepaares (Schneider, 1971, Bd. 2, Nr. 494). Das Historische Museum St. Gallen besitzt eine zur vorliegenden identisch gestaltete Wappenscheibe des Ehepaares, ebenfalls aus dem Jahr 1632 (Egli, 1925, Nr. 23, Abb.). Dieser Scheibe lässt sich auch die entsprechende originale Inschrift für die vorliegende Scheibe entnehmen: “Georg Zili von Sant / Gallen Obervogt der Herrschafft Bürglen / Houbtman deß Amerischwilischen Quar/tiers Im Turgöuw vnd Fr: Helena / Zilin geborene Schlapritzin Sÿn Ehe/gemahel Anno 1632”.
Eine weitgehend analoge Komposition kam bei der Wappenscheibe der Zürcher Bürgermeister Heinrich Bräm und Salomon Hirzel von 1641 im Schweizerischen Nationalmuseum zur Ausführung (Schneider 1971, Bd. 2, Nr. 577, Farbabb.).
An Stelle der heutigen Ergänzung befand sich 1962, als die Scheibe erstmals bei der Galerie Fischer auf Auktion war, eine anderes, ebenfalls nicht ursprüngliches Stück (vgl. Galerie Fischer, 1962, Nr. 605, T. 13). Die ebenso unkorrekte Inschrift lautete damals: “Has Schmid von Sant Gallen, Ritter der Herschafft Bürglen, Hoffmeister zu Rischwilischen, zu Zerres im Sungaw und Fr. Heläna Zilin, gebore Schlapritzin sin Ehegemachel ao 1632”.
So wie auch die Allianzscheibe im Historischen Museum St. Gallen lässt sich das Glasgemälde Hans Jakob I. Nüscheler zuweisen. In stilistischer Hinsicht besonders eng verwandt sind zwei dieser Zürcher Werkstatt zuzweisende Allianzscheiben von 1647 und 1641 (Museum Allerheiligen, Schaffhausen, Hasler, 2010, S. 265; Schloss Altenklingen, TG_185).
Die Scheibe wird genannt in:
Galerie Fischer, 1962, Nr. 605, T. 13.
Galerie Fischer, 1992, Nr. 188 (Abb.).
Moins Datation
1632
Commanditaire / Donateur·trice
Zili, Georg · Schlappritzi, Helena, St. Gallen
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Seit 1992 Historisches Museum Thurgau
Propriétaire précédent·e
1962 Auktion Galerie Fischer · Bis 1988 Milo Rutishauser, Kreuzlingen · 1988 Galerie Kleiner, Aarau · 1992 Galerie Fischer, Luzern
Numéro d'inventaire
T 8890