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Die Blankenburg bei Zweisimmen war 1386–1798 der Amtssitz der bernischen Kastlanei Obersimmental. Nachdem die mittelalterliche Burg 1767 abgebrannt war, liess sie Bern 1768/70 durch die heutige Anlage ersetzen (HLS 2/2003, S. 475f.). Die Obersimmentaler Landleute besassen ein eigenes Landrecht, das erstmals 1347 urkundlich festgehalten sowie später von Bern bestätigt und öfters kodifiziert wurde. Das Organ ihrer Talschaftsverwaltung bildete die Landsgemeinde, zu deren führenden Beamten der Landesvenner, -seckelmeister und -schreiber gehörten (HLS 9/2010, S… Plus
Die Blankenburg bei Zweisimmen war 1386–1798 der Amtssitz der bernischen Kastlanei Obersimmental. Nachdem die mittelalterliche Burg 1767 abgebrannt war, liess sie Bern 1768/70 durch die heutige Anlage ersetzen (HLS 2/2003, S. 475f.). Die Obersimmentaler Landleute besassen ein eigenes Landrecht, das erstmals 1347 urkundlich festgehalten sowie später von Bern bestätigt und öfters kodifiziert wurde. Das Organ ihrer Talschaftsverwaltung bildete die Landsgemeinde, zu deren führenden Beamten der Landesvenner, -seckelmeister und -schreiber gehörten (HLS 9/2010, S. 335f.). Wohin die Scheibe 1658 von der Landsgemeinde gestiftet wurde, weiss man nicht. Weil sie erst im 20. Jahrhundert in die Blankenburg gelangte, wird diese jedenfalls kaum ihr ursprünglicher Standort gewesen sein.
Vom Bieler Glasmaler Hans Heinrich Laubscher gibt es mehrere Bannerträgerscheiben, die derjenigen Obersimmentals von 1658 stilistisch verwandt sind. Zu nennen sind hier insbesondere die Nidauer von 1645 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 26961), die Neuenstädter von 1653 im gleichen Museum (BHM Bern, Inv. 26962) sowie die Signauer von 1674 in der Kirche Langnau. Bei der Obersimmentaler Bannerträgerscheibe wird es sich demnach um ein Werk dieses Bieler Meisters handeln.
Moins Datation
1658
Commanditaire / Donateur·trice
Obersimmental, Landschaft
Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire
Seit ca. 1950er Jahren Schloss Blankenburg.