Recherche
Karl Manuel (19.6.1645–1700), der Sohn des Burgdorfer Schultheissen Albrecht, heiratete 1669 Esther von Wattenwyl, die Tochter Sigismunds. Er war in Bern Mitglied der Gesellschaft zu Obergerbern und wurde 1680 Grossrat. 1686–1692 amtete er als Schultheiss zu Thun. Er hinterliess persönliche Aufzeichnungen, die seine Aufgaben als Verwalter, Richter und militärischer Führer dokumentieren (HBLS 5/1929, S. 18; HLS 8/2009, S. 270).
In diesen Aufzeichnungen hielt Karl Manuel unter anderem fest, dass er dem Thuner Glasmaler Tremp 1692 zwei Taler für zwei Manuel-Wappen bezahlte, die dieser für ihn hergestellt hatte: "Glasmahler. Den 12. Aprilis dem Glasmahler Tremp in Thun bezalt für zey Manuelwappen, das er mir gemacht hat, 2 Tahler" (Thormann 1923). Eines dieser beiden Manuel-Wappen muss mit der vorliegenden Scheibe identisch sein.
Von Tremp stammen auch die Ovalscheibe von 1692 mit dessen eigenem Wappen im Schlossmuseum Thun (Inv. 1933) sowie die beiden stilistisch damit übereinstimmenden, gleichfalls in diesem Museum vorhandenen Ovalscheiben Johannes Bischoffs von 1692 (Inv. 869) und Johannes Decis von 1695 (Inv. 3257). Da die drei von Tremp 1692 für sich selbst sowie für Johannes Bischoff und Karl Manuel geschaffenen Werke annähernd die gleichen Masse besitzen, wurden sie damals möglicherweise an den gleichen Ort (in Thun?) gestiftet.
Datation
1692
Commanditaire / Donateur·trice
Manuel, Karl (1645–1700), Schultheiss Thun
Localisation d'origine
Lieu de production
Numéro d'inventaire
Inv. 1363