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BE_1146: Figurenscheibe Chorherrenstift Zofingen mit hl. Mauritius
(BE_Bern_BHM_352)

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Titre

Figurenscheibe Chorherrenstift Zofingen mit hl. Mauritius

Type d'objet
Artiste
Lieu de production
Datation
um 1505
Dimensions
82.6 x 44.6 cm im Licht

Iconographie

Description

Der blondgelockte hl. Mauritius steht breitbeinig auf grünem Wiesengrund vor einem aus schwarzem Grund radierten hellvioletten Rankendamast. In einen Vollharnisch und rote Schuhe gekleidet, hält er in seiner Rechten das Thebäerbanner mit langem flatterndem Schwenkel und in der Linken einen kleinen blauen Wappenschild mit gelbem Dreiberg. Umfasst wird der Heilige von einem spätgotischen, in feiner Grisaillemalerei ausgeführten Rundbogen aus Astwerk, an dessen Scheitel sich ein Spruchband befindet.

Code Iconclass
11H(MAURICE) · Maurice, guerrier martyr d'Agaune (Saint-Maurice), chef de la légion thébaine; attributs possibles: bannière, lance, bouclier (marqué d'une croix suisse ou fleurdelisée)
11H(MAURICE)63 · le massacre de la légion thébaine
44A31 · étendard, bannière (en tant que symbole d'un état, etc.)
46A122 · armoiries, héraldique
Mot-clés Iconclass
Héraldique

Wappen: in Blau ein goldener Dreiberg.

Inscription

[S M ora pro nobis].

Signature

Keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Stücke im Nimbus und ein Rahmenteil unten rechts alt ergänzt; mehrere neue Ergänzungen aus verschiedenen Phasen (u. a. Bogenstück am oberen Rand mit Inschrift und mehrere Stücke im Damast); Sprünge und zahlreiche Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Nach der teilweise unzutreffenden Blasonierung Hans Lehmanns (1913, S. 212) soll das Wappen im Schild des Heiligen einen roten Dreiberg in Blau darstellen, so wie es im Familienbuch des Ritters Jost von Segesser (um 1529–1592) für das Johanniterhaus Biberstein dokumentiert ist (SAH 18/1904, Heft 2, S. 35, Taf. VII). Wie Georg Boner aufzeigen konnte, bezieht sich das vorliegende Wappen mit dem goldenen Dreiberg freilich nicht auf das Johanniterhaus Biberstein, sondern auf das Chorherrenstift St. Mauritius von Zofingen, dessen Siegel ebenfalls das Dreiberg-Motiv auszeichnet und dessen heraldisches Emblem in einem Dokument von 1519 ausdrücklich als "Mauritzenberg" (Dreiberg des hl. Mauritius) bezeichnet wird.

In der Forschungsliteratur liegen zur Datierung und Herkunft des Werkes widersprüchliche Angaben vor. Sicher in die Irre geht Hermann Schmitz, der das Glasgemälde in die Nähe der um 1460 entstandenen Scheibe mit der Stifterfigur aus dem Hause Asperlin im Schweizerischen Nationalmuseum setzt (SNM Zürich, Inv. IN 62/1; Schneider 1971, Bd. 1, Kat.-Nr. 13). Dass es um einige Jahrzehnte jünger, das heisst kaum vor der Jahrhundertwende entstanden sein dürfte, unterstreicht sein Figurenstil. Hans Lehmann vergleicht es so beispielsweise mit der wahrscheinlich um 1506 in die Kirche von Lauterbrunnen verehrten Scheibe mit den Heiligen Augustinus und Michael, deren Fragmente sich heute im Bernischen Historischen Museum befinden (BHM Bern, Inv. 6076). Auf die Zeit um 1500 deutet ebenfalls sein Rankendamast, dem man in analoger Form auf den um 1498 geschaffenen Allianzwappenscheiben des Rudolf Herport und der Apollonia von Rüsegg in der rund 11 Kilometer von Zofingen entfernten Kirche von Kirchleerau begegnet (Hasler 2002, Kat.-Nrn. 45, 46, Farbabb. S. 54f.). Als ursprünglicher Bestimmungsort stehen ein Bau (Kirche) irgendwo im Wallis oder in der Nähe Zofingens im Kanton Aargau zur Diskussion. Von diesen Vorschlägen erweist sich der erste (Herkunft aus dem Wallis) als völlig unbegründet. Dass das Chorherrenstift Zofingen die Scheibe für ein Gotteshaus in seiner unmittelbaren Nachbarschaft anfertigen liess, ist hingegen eine durchaus vertretbare Annahme. Nach Johann Rudolf Rahn (1883) und dem Eintrag im Katalog der Auktion Bürki (1881) könnte es sich dabei um Mühlethal gehandelt haben. Weil es dort um 1500 weder eine Kirche noch ein anderes öffentliches Gebäude gab, scheidet Mühlethal als Bestimmungsort jedoch aus. Wie von Michael Stettler (1948) dargelegt, kommt als solcher vielmehr die zu Beginn des 16. Jahrhunderts neu erbaute und um 1507 vollendete Blasius-Kirche von Kölliken in Frage, deren Kirchensatz von 1345 bis 1535 im Besitz des Johanniterhauses Biberstein war. Von ihr weiss man, dass sie anlässlich ihrer Erneuerung mit Scheiben beschenkt wurde, unter anderem 1505 mit einer von der Stadt Zofingen. Die dorthin verehrten Glasgemälde wurden 1867 jedoch entfernt und sind seither verschollen. Als möglichen Bestimmungsort in Betracht zu ziehen hat man laut Heinz Matile zwar auch die gegen Ende des 15. Jahrhunderts oder kurz nach 1500 erneuerte Pfarrkirche von Kirchberg bei Küttigen, deren Kirchensatz ihm zufolge damals ebenfalls den Johannitern von Biberstein gehört haben soll (BHM Bern, Inventar-Register zu den Museumsscheiben). Alles in allem darf man in erster Linie aber die Kirche Kölliken als den Bau betrachten, für den die Scheibe geschaffen wurde.

Hans Lehmann und ihm folgend weitere Autoren sprechen das Glasgemälde dem Berner Glasmaler Lukas Schwarz zu. Weil von Schwarz keine gesicherten Werke existieren, erweist sich diese Zuschreibung jedoch als unhaltbar.

Datation
um 1505
Période
1495 – 1507
Commanditaire / Donateur·trice

Zofingen, Chorherrenstift

Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire

Seit 1882 Bernisches Historisches Museum

Propriétaire précédent·e

Bis 1881 Sammlung Friedrich Bürki, Bern.

Numéro d'inventaire
BHM 352

Bibliographie et sources

Bibliographie

Catalog der Sammlungen des verstorb. Hrn. Alt-Grossrath Fr. Bürki. Auktion in der Kunsthalle Basel, 13. Juni 1881 und folgende Tage, Nr. 64.

Katalog der Sammlungen des historischen Museums in Bern, Bern 1882, S. 51.

Johann Rudolf Rahn, Erinnerungen an die Bürki'sche Sammlung, in: Kunst- und Wanderstudien aus der Schweiz, Wien 1883, S. 316 (aus Kirche Mühlethal bei Zofingen?).

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1884 (2. Aufl.), S. 51 (15. Jh.).

Eduard von Rodt, Das historische Museum Berns, in: Berner Taschenbuch auf das Jahr 1885, Bern 1885, S. 81 (15. Jh.).

Eduard von Rodt, Katalog der Sammlung des historischen Museums in Bern, Bern 1892 (3. Aufl., inklusive Supplement mit Zuwachs der Jahre 1892 bis und mit April 1895), S. 45 (15. Jh.).

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 245.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 3.

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF Bd. 15/1913, S. 212, Taf. XIXa und 18/1916, S. 226 (Lukas Schwarz).

Hermann Schmitz, Die Glasgemälde des königlichen Kunstgewerbemuseums in Berlin. Mit einer Einführung in die Geschichte der deutschen Glasmalerei, Bd. 1, Berlin 1913, S. 174, Abb. 294.

Schweizerisches Künstler-Lexikon 4/1917, S. 397 (Lukas Schwarz).

Michael Stettler, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. I, Basel 1948, S. 279 (Anm. 2), 411, Abb. 184 (Lukas Schwarz, um 1500, eventl. aus Kirche Kölliken AG).

Georg Boner, Das Wappen des Chorherrenstifts Zofingen, in: Zofinger Neujahrsblatt, Jg. 54, 1969, S. 123–131, Abb. S. 125 (Lukas Schwarz, Stiftung des Chorherrenstifts Zofingen).

Vgl.

Jenny Schneider, Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich, 2 Bde., Stäfa o. J. [1971].

Rolf Hasler, Glasmalerei im Kanton Aargau. Kirchen und Rathäuser, Aarau 2002.

Schweizer Archiv für Heraldik (SAH).

Références à d'autres images

SNM Zürich, Neg. 9159 (Lukas Schwarz)

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Bern_BHM_352
Crédits photographiques
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Stefan Rebsamen
Date de la photographie
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Propriétaire

Seit 1882 Bernisches Historisches Museum

Inventaire

Numéro de référence
BE_1146
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016

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Photographies complémentaires
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