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BE_157: Standesscheibe Bern (linkes Stück der Doppelscheibe)
(BE_Bern_BHM_7906)

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Titre

Standesscheibe Bern (linkes Stück der Doppelscheibe)

Type d'objet
Artiste
Funk, Hans · Umkreis
Datation
1538
Dimensions
44.1 x 31.1 cm im Licht

Iconographie

Description

Die Scheibe bildet das linke Stück einer Doppelstiftung. Vor blauem, ungemustertem Grund neigt sich das Berner Hoheitszeichen dem Schild auf dem Pendantstück zu. Es wird von einem auf dem beschrifteten Podium stehenden Löwen gehalten, der in seiner freien Vorderpranke das Reichsschwert emporhebt. Der auf einem hellrosa Postament ruhende Rahmenpfeiler hinter ihm ist ebenso wie das darauf gesetzte Gebälk mit einem schwarzen Arabeskenfries geschmückt.

Code Iconclass
25F23(LION) · animaux prédateurs : lion
46A122 · armoiries, héraldique
Mot-clés Iconclass
Héraldique

Wappen Bern

Inscription

IM IAR DO MAN

Signature

Keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Leichte Korrosionsschäden; ein Sprung und einige Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Die vorliegende Wappenscheibe Berns stammt ursprünglich aus der Kirche von Arch und wurde gemeinsam mit den Scheiben der Stadt Biel von 1534 und des Standes Solothurn von 1539 im Jahre 1913/14 ins Bernische Historische Museum überführt (BHM Bern, Inv. 7906, 7907, 7961, 7962). Diese drei Stiftungen, von denen diejenige Berns eine Doppelscheibe bildet, gelangten offenbar anlässlich des Chorneubaus in die Kirche Arch. Die Gabe der Berner Obrigkeit datiert aus dem Jahr 1538. Doch schon 1534 wurde der Glaser Niklaus Schmalz für "allerley glaßwerch gan Arch und fůrlon von venstern" vom Berner Seckelmeister mit über 69 Pfund bezahlt (Staatsarchiv Bern, B VII 455, Seckelamtsrechnung 1534/I, S. 15; vgl. Thormann/v. Mülinen 1896, S. 55). Mit diesem Datum ist auch die Stadtscheibe Biels aus Arch versehen. Daraus lässt sich allerdings nicht schliessen, dass Niklaus Schmalz tatsächlich diese Bieler Stadtscheibe von 1534 und die beiden jüngeren Standesscheiben Berns (1538) und Solothurns (1539) geschaffen hätte, wie Hans Lehmann noch 1916 postulierte. Tatsächlich finden sich zwischen den drei unterschiedlich datierten Scheibenstiftungen keine stilistischen Gemeinsamkeiten. Zudem ist bislang aus den Quellen nicht erkennbar, ob Niklaus Schmalz wirklich auch als Glasmaler tätig war.
Der Meister der Berner Standesscheibe muss im Umfeld oder in der Nachfolge Hans Funks zu suchen sein. Im Spätwerk der Funk-Werkstatt findet sich als Neuheit ein etwas breiteres Format, die helle Umrahmung, die Arabeskenmotive und vor allem auch der unverzierte blaue Hintergrund. Vergleichbar sind dazu die Scheiben der Städte Lausanne und Genf sowie der Zunft zum Affen von 1539/40 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 14965, 14966, 16009). An Funk erinnern auch die kräftigen Löwen mit den reich gelockten Mähnen. Den mutmasslichen Funk-Schüler und Meister der vorliegenden Berner Scheiben mit Namen zu benennen, vermag bislang jedoch nicht mit Sicherheit zu gelingen.

Datation
1538
Commanditaire / Donateur·trice

Bern, Stand

Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire

Seit 1914 Bernisches Historisches Museum Bern

Propriétaire précédent·e

Bis 1913/14 Kirche Arch

Numéro d'inventaire
BHM 7906

Bibliographie et sources

Bibliographie

Ludwig Gerster, Bernische Kirchen, Manuskript im Eidgenössischen Archiv für Denkmalpflege, [Kappelen nach 1892].

Egbert Friedrich von Mülinen, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft. Das Seeland, Bern 1893, S. 66.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 55.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 236.

Hans Lehmann, Die Glasmalerfamilie Wildermut zu Biel und Neuenburg und die Glasgemälde in der Kirche zu Ligerz, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 12/1910, Heft III, S. 246 (Niklaus Schmalz).

Jahresbericht des Historischen Museums in Bern 1914, Bern 1915, S. 19f., 30 (Niklaus Schmalz).

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 18/1916, S. 139–142, Abb. 2 (Niklaus Schmalz). Artikel "Arch", in: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz 1/1921, S. 414 (Niklaus Schmalz).

Hugo Wagner, Wappenscheibe des Rodolphe Benoît Abtes von St. Johannsen, in: Bericht der Gottfried Keller Stiftung 1950 und 1951, Bern o. J., S. 31f.

Michael Stettler, Sammlungsbericht, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums in Bern, Jg. XXXI, 1951 (Bern 1952), S. 142f.

Werner Aeberhardt, Die Kirche in Arch, Arch 1955, S. 10.

Robert Aeberhard, Kirchen im Seeland, Biel 1980, S. 160.

Paul Etter, Arch 1236–1986. Jubiläumssschrift zur 750-Jahrfeier, Büren an der Aare 1986, S. 189, 202.

Références à d'autres images

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Hesse B 1173; SNM Zürich, Neg. 9018, 9020 (Niklaus Schmalz)

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Bern_BHM_7906
Crédits photographiques
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Date de la photographie
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Propriétaire

Seit 1914 Bernisches Historisches Museum Bern

Inventaire

Numéro de référence
BE_157
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016