Das schwarze, mit grüner Seide ausgeschlagene Kästchen aus Fruchtholz mit gewölbtem Deckel besitzt oben einen Bügeltragegriff. Die Sockelzone mit Messing-Beschlägen birgt eine Schublade. In die vier Seiten des Kästchens sind kleine Hinterglastafeln eingesetzt, die in Querovalen mit rot amelierten Zwickeln das Gleichnis vom verlorenen Sohn erzählen (Lk 15,11-32). An der Schmalseite beginnend ist dargestellt, wie der jüngere Sohn, die Feldarbeit verachtend, vom greisen Vater seinen Erbanteil fordert, während im Hintergrund geschlachtet wird. Auf der breiten Frontseite des Kästchens nimmt der reich gekleidete Sohn von der weinenden Mutter, von Vater und Hund an der Hauspforte Abschied, während ihn sein reisefertiger Freund bereits erwartet. Die zweite Breitseite schildert die späte Reue des völlig verarmten und zerlumpten Sohnes, der von Borstenschweinen umgeben beim Bauernhof auf die Knie gesunken ist. Das letzte Bild auf der Schmalseite zeigt nach der Rückkehr zum väterlichen Hof die gnädige Aufnahme durch Vater, Mutter, Magd und Bruder, der ihm das beste Kleid bringt. Die gewölbte, wohl mit einer Szene des prassenden Sohnes versehene Hinterglasmalerei des Deckels ist verloren und durch einen Messing-Zierbeschlag ersetzt.
Im Giess-Verfahren hergestellte Glastafeln, wohl beidseitig poliert, mit kleinen kugeligen Gasbläschen. Keine Ascherückstände sichtbar. Ränder nicht zu sehen.
Keine
Keine