Die Spiegelfläche beherrschend ist Jupiter mit wehend geblähtem, olivgrünem Mantel dargestellt. Auf dem Adler reitend hält der höchste Gott in seiner Linken das Blitzbündel und weist mit der Rechten – in Gegenrichtung zu seinem Blick – nach rechts unten. Der Adler schwebt in Wolken, welche die auf einem Podest aufruhende Erdkugel bedecken. Oben ist eine Inschrift angebracht. Neuer Holzrahmen. Im Streich-Verfahren hergestellte und geschliffene Glastafel. Kleinste kugelige und längliche Gasbläschen, letztere in den oberen vier Fünfteln des Bildes gleichgerichtet senkrecht, im unteren Fünftel jedoch waagerecht verlaufend. Ränder geschnitten und gekröselt.

Einige Farbablösungen

Das Jupiterbild des Hinterglasspiegels ist seitenrichtig nach Gian Giacomo Caraglios (um 1500–1570) Graphik "Juppiter aetherea summa dominator in arce" von 1526 gemalt, die nach Giovanni Battista Rossos, gen. Rosso Fiorentinos (1494–1540) Kompositionen der "Mythologischen Götter und Göttinnen" gestochen wurde. Die Glastafel ohne Facettenschliff lässt auf eine Glashütte schliessen, die das Streich-Verfahren pflegte – wie dies in Tirol und Venedig der Fall war. In der Art der Konturenmalerei und in der Farbpalette ist der Bildspiegel mit Tiroler-Arbeiten vergleichbar. Er weist in der qualitativ hochstehenden Radiertechnik und in der Kolorierungsweise deutliche Beziehungen zu Hinterglaswerken auf, die von Glasmalern ausgeführt wurden.