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Die Kirche Oberburg wurde zwischen 1497 und 1517 errichtet. Obwohl an ihr um 1723 keinerlei Umbauarbeiten dokumentiert sind, dürfte Michael Gerbers Annahme zutreffen, dass sie der ursprüngliche Bestimmungsort der damals vom dortigen Pfarrer Samuel Seelmatter in Auftrag gegebenen Scheibe war (Gerber 1997).
Samuel Seelmatter (1670–1746) entstammte der gleichnamigen ausgestorbenen Stadtberner Familie. Er war 1694–1716 Lateinschulmeister in Burgdorf am Kirchbühl und anschliessend bis zu seinem Tod Pfarrer zu Oberburg… Plus
Die Kirche Oberburg wurde zwischen 1497 und 1517 errichtet. Obwohl an ihr um 1723 keinerlei Umbauarbeiten dokumentiert sind, dürfte Michael Gerbers Annahme zutreffen, dass sie der ursprüngliche Bestimmungsort der damals vom dortigen Pfarrer Samuel Seelmatter in Auftrag gegebenen Scheibe war (Gerber 1997).
Samuel Seelmatter (1670–1746) entstammte der gleichnamigen ausgestorbenen Stadtberner Familie. Er war 1694–1716 Lateinschulmeister in Burgdorf am Kirchbühl und anschliessend bis zu seinem Tod Pfarrer zu Oberburg.
Die Berner Familie Seelmatter (Sellmatter) führte ein von Gold und Grün geteiltes Wappen mit einem geflügelten Engelskopf in goldenem Feld (Wappenbuch Bern 1932, S. 109). Das auf dem Glasgemälde im heraldisch linken Schild festgehaltene Wappen mit dem Engelskopf (auf diesmal rotem Grund) muss demnach dasjenige Samuel Seelmatters sein. Das Wappen mit dem Auferstehenden im heraldisch rechten Schild dürfte hingegen symbolisch zu interpretieren sein, das heisst es bezieht sich vermutlich auf den Spruch, der Christus als Garanten der Auferstehung und des Lebens preist. Sinnbildhaft zu interpretieren sind ebenfalls die figürlichen Darstellungen mit den Hirten Christus und David. Sie spielen auf das Hirtenamt von Pfarrer Samuel Seelmatter an.
Stilistische und kompositorische Parallelen zu Andreas Fueters Arbeiten lassen Seelmatters Scheibe diesem Meister aus Bern zuweisen, der dort um 1723 offenbar als einziger den Glasmalerberuf ausübte. Zum Vergleich bieten sich beispielsweise dessen Werke von 1728 in den Kirchen von Frutigen und Herzogenbuchsee oder dessen Scheibe von 1723 für Samuel Baumann im Bernischen Historischen Museum an (BHM Bern, Inv. 18994). Die Zuschreibung Alfred G. Roths (1960) an den Burgdorfer Glaser Johann Konrad Dür ist abzulehnen, da dieser nicht als Glasmaler dokumentiert ist. Auch andere Glasmaler sind damals in Burgdorf nicht nachweisbar.
Moins Datation
1723
Commanditaire / Donateur·trice
Seelmatter (Sellmatter), Samuel 1670–1746), Schulmeister, Pfarrer (Prädikant)
Localisation d'origine
Lieu de production