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BE_1451: Bannerträgerscheibe Stadt (oder Amt) Nidau
(BE_Bern_BHM_37911)

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Titre

Bannerträgerscheibe Stadt (und Amt) Nidau

Type d'objet
Artiste
Lieu de production
Datation
um 1530

Iconographie

Description

Vor blauem Damastgrund steht der schwertbewaffnete Nidauer Bannerträger auf grünem Rasenboden. Die Fahne mit der das ehemalige Amt (Landvogtei) Nidau repräsentierenden roten Bärentatze in seiner ausgestreckten Linken haltend, greift der bärtige Venner mit seiner angewinkelten Rechten an den Schweizerdolch. Er erscheint in roten Beinkleidern und rotem Hemd, einem stahlblauen Halbharnisch und einem Federbarett. Die architektonische Umrahmung bilden Pilaster mit vorgelegten grünen Balustersäulen sowie ein dachartiger Abschluss aus lila Balken. In den oberen Eckfeldern dargestellt sind ein mit seiner geschulterten Beute, zwei Wildgänsen, und seinem Hund auf eine befestigte Stadt zulaufender Jäger sowie ein Trommler und Pfeifer vor einer Seelandschaft. Der Name der Stadt Nidau befindet sich am Sockel zwischen den beiden Säulenpostamenten (s.u.).

Code Iconclass
43C11 · chasser, la chasse
44A311 · porte-étendard, porte-drapeau
46E525 · sifflet ~ signalisation sonore
48C7341 · tambour (instrument de musique)
Mot-clés Iconclass
Héraldique

Banner Nidau

Inscription

[Die statt Nidow] (Ergänzung)

Signature

Keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Die Gläser am unteren Rand, weitere kleine Stücke sowie vielleicht ein Teil des Giebels neu ergänzt; Rostflecken; einige Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; rotes und hellblaues Überfangglas mit vorderseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Das Banner mit der Bärentatze ist dasjenige des ehemaligen Amtes oder Landvogtei Nidau. Dieses wurde im 16./17. Jahrhundert verschiedentlich auch in die Glasgemäldestiftungen der Stadt einbezogen. Die Nidauer Scheiben im Bernischen Historischen Museum von 1587, 1621 und 1645 zeigen nämlich das Banner des Ortes zusammen mit dem Banner beziehungsweise dem Wappen des Amtes Nidau (BHM Bern, Inv. 7975, 20793, 26961). Seit dem 16. Jahrhundert wurde das Amtswappen mit der Bärentatze zuweilen sogar selbst als Stadtwappen verwendet. So ist beispielsweise die Ansicht der Stadt Nidau in Stumpfs "Chronik" von 1548 mit diesem Wappen versehen (Moser 2014, S. 51f.). Demnach dürfte die Stifterinschrift der vorliegenden Scheibe korrekt erneuert sein. Man hat es mit anderen Worten vermutlich mit einer Wappenstiftung der Stadt Nidau zu tun.
In der Komposition vergleichbar ist etwa die Scheibe Schöni von 1531 im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 375). Von wem die Scheibe geschaffen wurde, liess sich bislang nicht klären (die in Vorschlag gebrachte Zuweisung an die Werkstatt Bans bleibt hypothetisch).
Bossard, 1884.
Hasler, 2023 (BEZG), S. 49, Nr. 28.

Datation
um 1530
Période
1520 – 1550
Commanditaire / Donateur·trice

Nidau, Amt, Stadt

Localisation d'origine
Lieu de production
Propriétaire

Seit 1961/62 Bernisches Historisches Museum Bern (Depositum Eidgenössische Gottfried Keller-Stiftung)

Propriétaire précédent·e

Bis 1884 Albert von Parpart, Schloss Hünegg. – 1884 Ankauf durch "ich" für DM(?) 625.- (laut Notiz zu Kat. Heberle in Dokumentation von Heinz Matile im BHM Bern: d. h. der Käufer der Scheibe war 1884 der Schreiber dieser Notiz). – Bis 1962 Sammlung Louis La Roche-Ringwald, Rheinfelden

Numéro d'inventaire
BHM 37911

Bibliographie et sources

Bibliographie

J. M. Heberle, Köln, Catalog der Kunst-Sammlungen des verstorbenen Herrn Albert von Parpart auf Schloss Hünegg am Thuner-See, Katalog zur Versteigerung am 20. Oktober 1884, Köln 1884, Nr. 496.

Sammlungsbericht, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums in Bern, Jg. 41/42, 1961/62, S. 44, 58, Abb. 10 (um 1530).

Jenny Schneider (und andere), Sieben Schweizer Glasgemälde. Erworben aus der Sammlung Louis La Roche-Ringwald, in: Bericht der Gottfried Keller Stiftung 1960, 1961 und 1962, Bern, o. J., S. 70f., Abb. 27 (um 1540); dazu Nachtrag in: Bericht der Gottfried Keller Stiftung 1963, 1964 und 1965, Bern, o. J., S. 105.

Vgl.

Andres Moser, Nidauer Stadtwappen und -farben, in: Nidauer Chlouserbletter. Beiträge zur Nidauer Ortsgeschichte, Nr. 13, 2014, S. 51f.

Bossard, J. K. (1884). Notizen zu Verkaufspreisen, Käufern, Zustand und Datierung der Glasgemälde, eingebunden im Exemplar des Kölner Heberle-Auktionskatalogs von 1884 der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern.

Hasler, R. (2023). Die Glasgemälde der Sammlung. "Auf barbarische Weise verzettelt". Zur Kunstsammlung von Parpart-von Bonstetten. Berner Zeitschrift für Geschichte (BEZG), 85. Jahrgang, Nr. 1. (S. 49, Nr. 28)

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Bern_BHM_37911
Crédits photographiques
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Christine Moor
Date de la photographie
2016
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Propriétaire

Seit 1961/62 Bernisches Historisches Museum Bern (Depositum Eidgenössische Gottfried Keller-Stiftung)

Inventaire

Numéro de référence
BE_1451
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Objets et images liés

Photographies complémentaires
Schema