Vor blauem Damastgrund steht das Vollwappen des Wilhelm von Diesbach. Zu Seiten seiner Helmzier sind die Insignien des Ordens der hl. Katharina vom Berge Sinai (Schwert und Rad) angeordnet. Den Schild umgibt eine strenge architektonische Einfassung aus einem mit Rosetten besetzten Flachbogen und fein ornamentierten Pilastern. Der Glasmaler dürfte sich dafür an Niklaus Manuel inspiriert haben (vgl. Kat. Manuel 1979, Abb. 136). Die oberen Zwickelfelder sind mit weiteren Ordensabzeichen belegt: "Oben links die Kanne des aragonesischen Kannenordens, darunter die Kette einer Lindwurmgesellschaft und zuunterst das Abzeichen der schwäbischen Gesellschaft im Bracken (im Leithund oder Leitbracken). Oben rechts der mit dem Abzeichen der österreichischen Zopfgesellschaft verbundene Schwan des brandenburgischen Ordens oder des Schwanenordens des Herzogs von Cleve. Darunter der Drache mit dem Kreuz des Drachenordens (Gesellschaft vom Lindwurm, der wohl auch die erwähnte Kette links angehört) und der Orden des Hl. Geistes oder der Taube. Das Abzeichen des sizilianischen Ordens della Squama umrahmt den Wappenschild" (Heinz Matile, in: Kat. Manuel 1979, S. 452). Den "Gurt mit Schnalle" unter dem Wappen interpretiert Schlup (S. 292) hingegen als "Ordensband der österreichischen Zopfgesellschaft" (vgl. dazu auch die Interpretation von Ganz bei Kasser 1903, S. 26). Die gleichen Ordenszeichen finden sich auf dem Relief mit dem Wappen des Niklaus von Diesbach (1430–1475) von ca. 1470 aus dem Von-Diesbach-Haus an der Münstergasse 2 in Bern (heute im BHM Bern; HLS 3/2004, Foto S. 716). Der Stiftername befindet sich am schmalen Sockel, der sich am Scheibenfuss hinzieht.
Die Scheibe ist analog gestaltet wie diejenige von Ludwig I. von Diesbach.
Wappen Wilhelm I. von Diesbach
[her] wilhalm Ritter [1521].
Keine