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BE_654: Figurenscheibe Rudolf von Fridingen
(BE_Sumiswald_refK_FridingenR)

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Titre

Figurenscheibe Rudolf von Fridingen

Type d'objet
Artiste
Lieu de production
Datation
1512
Dimensions
87 x 52.5 cm im Licht (Aussenmetallrahmen)

Iconographie

Description

Mit dem Rosenkranz in den Händen kniet der in ein hellblaues Gewand gehüllte, schwertbewaffnete Stifter Rudolf von Fridingen in Gebetshaltung vor der blondgelockten, gekrönten hl. Katharina. In einen roten Mantel gekleidet, erscheint diese vor blauem Damastgrund mit Fridingens Wappenschild zu ihren Füssen auf grünem Rasenboden und hält in ihren Händen Schwert und Rad als Zeichen ihres Martyriums. Über ihrem Schwertknauf erscheint im Damast ein winziges Wappenschildchen, das über einem Dreiberg wohl das Abbild einer Krone zeigt. Über den Figuren kreuzen sich zwei rosabräunliche Äste mit Blattwerk. Daran ist über dem Stifter ein Schildchen mit dem Wappen des Deutschordens aufgehängt. Unterhalb der Figuren steht der Stiftername auf gelbem Streifen.

Code Iconclass
11(+5) · Religion chrétienne (+ donateur(s), suppliant(s), avec ou sans saint(s) patron(s))
11HH(CATHERINE) · Catherine d'Alexandrie, vierge et martyre; attributs possibles : livre, couronne, l'empereur Maxence, palme de martyre, anneau, épée, roue
11Q22 · instruments de prière, p.ex. le chapelet
46A122 · armoiries, héraldique
46A1241(TEUTONIC ORDER) · ordre de chevalerie : Ordre Teutonique
Mot-clés Iconclass
Héraldique

Wappen Rudolf von Fridingen, Deutschorden.

Inscription

Růdolf v̊ Fridingn Comendur / zů kunitz 1512.
Im roten Mantelstück (in Kaltbemalung?): HGR (HCR?).

Signature

Keine

Technique / Etat

Etat de conservation et restaurations

Der Grossteil vom Gewand der Heiligen, die Klinge von deren Schwert, kleinere Stücke im Damast sowie je ein Stück im Wappenschild des Deutschordens und im Astbogen von Hans Drenckhahn ergänzt (das Foto 8320 des SNM Zürich zeigt die Scheibe mit anderen Ergänzungen, d. h. im Vorzustand von Drenckhahns Restaurierung); ein altes Flickstück beim Deutschordensschild; Sprungbleie; geklebte Sprünge; die Verbleiung erneuert. Die Inschrift am unteren Rand durch den Metallrahmen teilweise verdeckt.

Restaurierungen
Nach 1512: Laut Lehmann (1914, S. 213) musste der Zyklus vermutlich schon bald nach seiner Stiftung ein erstes Mal repariert werden.
1584: Thüring Walther, Bern, repariert gewisse Scheiben (Lehmann 1914, S. 213).
1706: Damals wurden in den Fenstern 516 Butzengläser ersetzt (von Steiger 1973).
1738: Damals wurden in den Fenstern 62 Butzengläser ersetzt (von Steiger 1973).
1814: Damals Reparaturen an gewissen Scheiben (Lohner; von Mülinen 1879, S. 155). Lohner erwähnt zehn alte Scheiben von 1512, die alle "sehr gross und schön und meist gut erhalten ... die Schriften... zum Theil nicht mehr ganz, zum Theil, bei der Reparation von 1814 in die Fenster Falzen eingelassen worden."
1882: Johann Heinrich Müller (1822–1903), Bern (Thormann/von Mülinen 1896, S. 97). Nach Kasser (1892) wurden die 23 alten Glasgemälde bei der "letzten" Restauration der Kirche (d. h. 1882) von Glasmaler Müller in Bern "sorgfältig reparirt und in matt ornamentirte Grisailfenster eingesetzt". Johann Rudolf Rahn konstatierte 1882 (S. 317), dass die Scheiben im Chor und dem Schiff der Kirche Sumiswald von J. H. Müller in Bern restauriert werden.
1934: Unter Leitung von Rudolf Wegeli, Direktor des Bernischen Historischen Museums, sollten die Glasgemälde offenbar bereits nach 1912 anlässlich der damaligen Kirchenrenovation durch Hans Drenckhahn restauriert werden (von Steiger 1973, Einl.). Realisiert wurde diese Restaurierung jedoch erst anlässlich der Kirchenrenovation von 1934. Unter Aufsicht Rudolf Wegelis wurden laut Ernst Thönen (1937, Vorwort) damals die Scheiben von Hans Drenckhahn in Thun "gereinigt, von schlechten Ersatzstücken (nach Unwettern eingesetzt) befreit, mit vorzüglich gelungenen Ergänzungen wiederhergestellt, neu ins Blei gefasst" und wieder in eine Verglasung aus Butzen integriert (an Stelle der im 19. Jh. eingefügten "Teppichmusterverglasung" (von Steiger 1973, Nr. VI, nach Nr. XIV). Laut Thönen betraf diese Restauration nur die Scheiben aus dem frühen 16. Jahrhundert (= Chorfenster).
1946: Das Südfenster bei der Empore erhält ebenfalls an Stelle der im 19. Jahrhundert eingesetzten "Teppichmusterverglasung" wieder eine Butzenverglasung (von Steiger 1973, nach Nr. XIV).
Nach 1973: Entfernung einiger Sprungbleie (die Farbaufnahme in der Publikation von 1973 zeigt die Scheibe mit mehr Sprungbleien als heute). Dafür sind in der Abb. bei Kasser (1892) weniger Sprungbleie als heute zu sehen.
1975 Konrad Vetter, Bern: Doublierung mehrerer Gläser, Sprungklebungen (als Ersatz für Sprungbleie), "Feld partiell ausgeflickt" (Angabe auf Foto Howalds in Unterlagen Heinz Matiles, BHM Bern). Laut diesen Unterlagen wurden von Vetter auf den Sumiswalder Scheiben keine Ergänzungen eingesetzt (die auf Howalds Fotos schraffiert angegebenen Felder = von Vetter doublierte Gläser). Einsetzen einer Sekuritverglasung an Stelle alter Schutzgitter.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; blaues Überfangglas mit vorderseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot.

Historique de l'oeuvre

Recherche

Der Deutschordensritter Rudolf von Fridingen (Friedingen) gehörte einem hegauischen Adelsgeschlecht an, das seine Stammburg in Hohenfriedingen besass. Der Sohn Rudolfs († 1482)diente 1490 als Hofmeister in Beuggen. 1497–1503 amtete er als Komtur in Sumiswald, 1501 auch als Komtur von Hitzkirch und vermutlich 1503–1519 als Komtur in Köniz. Damit ist er vielleicht als kniender Deutschordenritter auch auf der 1503 geschaffenen und geschnitzten Holzdecke der Kirche Köniz dargestellt (Ritter-Lutz 2012, S. 19, dort steht ihm allerdings ein anderes Wappen gegenüber). 1517 wurde Rudolf von Fridingen zum Landkomtur der Ballei Elsass-Burgund erwählt, besass dazu die Zustimmung des Hochmeisters Albrecht von Brandenburg aber nicht und wurde durch Georg von Eltz verdrängt. Statt dessen diente er seit 1518 als Komtur von Altshausen. Georg von Eltz resignierte jedoch 1523 und übergab das Amt Rudolf von Fridingen, der in der Folge bis 1537 als Landkomtur regierte und am 1. April 1537 in Altshausen verstarb (Kurmann-Schwarz; HBLS 3/1929, S. 333; Helvetia Sacra IV, 7.2, S. 789, 802). Rudolf von Fridingen wurde von Niklaus Manuel im Totentanz als ein den Tod umarmender Deutschordensritter festgehalten.
Scheiben des Stifters haben sich auch im Berner Münster (vermutlich 1501, dort als Mitglied der Turniergesellschaft "vom Fisch und Falken"; Kurmann-Schwarz 1998, S. 443–41) und in der Kirche von Neuenegg erhalten. Sein neu gefasster Wappenschild befand sich einst in der Kirche zu Hindelbank (1911 bei einem Brand zerstört; vgl. Lehmann 1913, S. 29, Abb. 13.5).

Die zwölf 1512 nach Sumiswald gestifteten, stilistisch einheitlich geprägten Glasgemälde wurden zweifellos in der gleichen Werkstatt geschaffen, mehrfach restauriert und z. T. erheblich ergänzt. Hans Lehmann schrieb sie 1914 dem Berner Hans Dachselhofer zu. Seine Zuschreibung, die 1937 Thönen und 1973 von Steiger kommentarlos übernahmen, muss bei näherer Betrachtung des Sachverhalts jedoch mit einem grossen Fragezeichen versehen werden. Von Dachselhofer sind keine gesicherten (signierten) Werke erhalten. Aus den Rechnungen weiss man lediglich, dass er von ca. 1510–1540 für die Stadt Bern tätig war, und zwar offenbar mehr als Glaser denn als Glasmaler. Klar als Glasmaler bezeichnet ist ein "Hans Tachselhofer" 1537 in den Stadtrechnungen von Freiburg i. Ü., das von ihm damals mehrere Wappenscheiben bezog (Anderes 1963, S. 222). Bei diesem handelt es sich aber vielleicht nicht um den seit 1509 in Bern nachgewiesenen (alten) Hans Dachselhofer, sondern um seinen gleichnamigen, dort ebenfalls als Glaser tätigen Sohn (HLS 3/2004, S. 562).
Neben Dachselhofer arbeiteten in Bern zahlreiche weitere Glaser bzw. Glasmaler, u. a. die durch Werke bekannten Hans Funk (1500–1539) und Jakob Meyer († vor 1536) oder die – wie Dachselhofer – nur durch Schriftquellen dokumentierten Meister Jakob Stächeli (1507–1527) und Zimprecht Werder (wie im Falle Dachselhofers erweist sich auch die von Hans Lehmann an Stächeli zugesprochene Werkgruppe als reine Hypothese).
Da sich die Werkgruppe von 1512 in Sumiswald von den für Funk und Meyer gesicherten Glasmalereien stilistisch abhebt, darf man vermuten, dass sie in der Werkstatt eines anderen damaligen Berner Glasmalers geschaffen wurde. Um wen es sich dabei handelt, lässt sich beim gegenwärtigen Forschungsstand jedoch nicht mit Sicherheit beantworten.
Ob es sich bei dem in den Damastgrund gesetzten Wappen eventuell um ein Zeichen oder eine Art Signatur des Glasmalers handeln könnte, bleibt zunächst offen. Das Schildbild mit der Krone über einem Dreiberg ist nicht selten und wurde auch von den Küng in Eriswil verwendet. Ein Glasmaler, auf den dieses Wappen hinweisen könnte, ist um 1512 bislang nicht bekannt.

Eine Zeichnung dieser Scheibe im Originalformat mit Eintrag von Leerstellen (=Ergänzungen) von der Hand Johann Heinrich Müllers ist in dessen Nachlass vorhanden, der sich als Depositum des Bernischen Historischen Museums im Vitrocentre Romont befindet (BHM Bern, Inv. E 8, 28518).

Datation
1512
Commanditaire / Donateur·trice

Fridingen, Rudolf von († 1537)

Lieu de production
Propriétaire

1934 kam der Chor als Eigentum vom Kanton Bern in den Besitz der Kirchgemeinde. Die im Chor befindlichen Glasgemälde blieben aber im Besitz des Kantons (von Steiger, 1973).
Der vom Kanton Bern am 4. April 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihvertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.

Bibliographie et sources

Bibliographie

Carl Friedrich Ludwig Lohner, Die reformierten Kirchen und ihre Vorsteher im eidgenössischen Freistaate Bern, nebst den vormaligen Klöstern, Thun, o. J. [1864–67], S. 444.

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Erstes Heft. Oberland und Emmenthal, Bern 1879, S. 155.

Johann Rudolf Rahn, Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. IV. Canton Bern, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, Januar 1882, Nr. 1, S. 250.

Hermann Kasser, Die Glasgemälde in der Kirche zu Sumiswald, in: Kirchliches Jahrbuch für den Kanton Bern, Bern 1892, S. 156–159, Abb. auf Titelblatt.

Berthold Haendcke, Die schweizerische Malerei im XVI. Jahrhundert, Aarau 1893, S. 62.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 22, 24f., 89f.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 39, 88, 239f.

Hermann Kasser, Das Bernbiet ehemals und heute. I. Das Emmental, Bern 1905, S. 59.

Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der Kirche zu Sumiswald, Bern 1912, S. 6, Abb. VII.

Hans Lehmann, Die Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 16/1914, S. 208–213, Abb. 2 (Hans Dachselhofer).

Ernst Thönen, Die Glasgemälde der Kirche zu Sumiswald, Sumiswald 1937, S. 11–13, Taf. VII (Hans Dachselhofer).

Hermann Holderegger, Nachrichten, in: Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 1/1939, S. 125f.

Friedrich von Steiger, Die Glasgemälde der Kirche in Sumiswald, Sumiswald 1973, Abb. VII (Hans Dachselhofer).

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 189.

Sumiswald. Streiflichter, Sumiswald 2006, S. 88–93.

Brigitte Kurmann-Schwarz, Die Glasmalereien des 15. bis 18. Jahrhunderts im Berner Münster, Bern 1998, S. 437f.

Petra Zimmer/Patrick Braun (Red.), Die Johanniter, die Templer, der Deutsche Orden, die Lazariter und Lazariterinnen, die Pauliner und die Serviten in der Schweiz (Helvetia Sacra, Abteilung IV: Die Orden mit Augustinerregel, Bd. 7, Zweiter Teil), Basel 2006, S. 789.

Vgl.

Hans Lehmann, Die zerstörten Glasgemälde in der Kirche von Hindelbank und ihre Beziehungen zur Familie von Erlach, in: Berner Kunstdenkmäler, Bd. 4, o. J. [1913].

Bernhard Anderes, Die spätgotische Glasmalerei in Freiburg i.Ü. Ein Beitrag zur Geschichte der schweizerischen Gasmalerei, Freiburg 1963.

Susanne Ritter-Lutz (in Zusammenarbeit mit Armand Baeriswyl und Daniel Gutscher) Kirche und Schloss Köniz (Schweizerische Kunstführer der GSK), Bern 2012.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Références à d'autres images

BHM Bern, 29547 (vor Restauration mit alten Ergänzungen, wie Foto SNM Zürich), 29548 (nach Restauration mit neuen Ergänzungen); Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 07255 (Zustand nach Restauration Vetters mit geklebten Sprüngen an Stelle von Sprungbleien, 1975); SNM Zürich, Neg. 8320, 8321 (Hans Dachselhofer)

Informations sur l'image

Nom de l'image
BE_Sumiswald_refK_FridingenR
Crédits photographiques
© Vitrocentre Romont
Date de la photographie
2015
Copyright
© Kirche Sumiswald
Propriétaire

1934 kam der Chor als Eigentum vom Kanton Bern in den Besitz der Kirchgemeinde. Die im Chor befindlichen Glasgemälde blieben aber im Besitz des Kantons (von Steiger, 1973).
Der vom Kanton Bern am 4. April 1984 der Kirchgemeinde unterbreitete Gebrauchsleihvertrag betreffend vorliegender Scheibe wurde von dieser nicht unterzeichnet.

Inventaire

Numéro de référence
BE_654
Auteur·e et date de la notice
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

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Photographies complémentaires
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