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Das undatierte Glasgemälde (das Stiftungsjahr dürfte ursprünglich unten in der Inschrift enthalten gewesen sein) lässt sich stilistisch ins 17. Jahrhundert datieren. Die Annahme liegt damit nahe, dass es in den Jahren um 1664 in die Kirche Muri gelangte, d. h. zur Zeit, als diese grundlegend erneuert wurde. Gestiftet wurde es von zwei befreundeten, als Meister ("Mr.") bezeichneten Männern. Die fragmentarisch erhaltene Inschrift gibt leider nur noch den einen Namen beider Meister vollständig preis. Es handelt sich um Matthäus Schmalenberg. Dieser ist in den Quellen nicht näher fassbar. Zumindest weiss man, dass Angehörige der Familie Schmalenberg im 17. Jahrhundert im damaligen bernischen Amt Fraubrunnen ansässig waren.
Im Schriftcharakter sowie in der Figurengestaltung und der von den Auftragsfarben Blau, Rot, Grün und Violett geprägten Kolorierung erinnert die vorliegende Bildscheibe an die Arbeiten Hans Jakob Güders. Man darf deshalb vermuten, dass sie von diesem Stadtberner Glasmaler geschaffen wurde.
Im Nachlass von Hans Drenckhahn im Vitrocentre Romont (Mappe 252/118) findet sich ein kurzer Hinweis auf diese Scheibe.
Die in der Kirche Muri erhaltenen acht alten Glasgemälde hatten ihren Platz ursprünglich vermutlich in den Chorfenstern. Dass zumindest ein Teil davon sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts dort befand, belegt das in der Kirchgemeinde Muri vorhandene alte Foto, worauf einerseits die 1881 ins Langhausfenster bei der Kanzel eingesetzte Christusfigur Karl Wehrlis und andererseits in den Chorfenstern zwölf leider nur undeutlich erkennbare Glasgemälde zu sehen sind. Weil sich davon zumindest das eine mit einer der beiden Bernscheiben von 1731 identifizieren lässt, darf man annehmen, dass gegen Ende des 19. Jahrhunderts die genannten acht Glasgemälde alle im Chor platziert waren. Wann genau sie von dort entfernt wurden, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Zumindest steht fest, dass sie bei der Renovation von 1969 in den Fenstern des Kirchenvorraums (Westwand) bzw. im Fenster der Sakristei (Bernscheiben) zur Aufstellung kamen.
Datation
um 1664
Période
1662 – 1666
Commanditaire / Donateur·trice
Lieu de production
Propriétaire
Kirchgemeinde Muri.
Die Unterhaltspflicht der zwei Glasgemälde im Chor 1895 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).