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Von den Wappenscheiben in der Kirche Muri sind die meisten 1731 datiert. Obwohl aus dem betreffenden Jahr keine Nachrichten über Umbauarbeiten am Gotteshaus vorliegen, dürften damals solche durchgeführt worden und der Grund für die Wappenstiftungen gewesen sein. Dass die Kirche 1731 mit Wappenscheiben beschenkt wurde, steht jedenfalls fest. Dies belegt die Berner Seckelmeisterrechnung aus diesem Jahr. Ihr zufolge entlohnte die Obrigkeit damals den Berner Glasmaler Andreas Fueter mit 24 Pfund für zwei Bernscheiben, die er in die Kirche Muri geliefert hatte: "Dem Glassmahler Fueter für zwey Oberkeitl… Plus
Von den Wappenscheiben in der Kirche Muri sind die meisten 1731 datiert. Obwohl aus dem betreffenden Jahr keine Nachrichten über Umbauarbeiten am Gotteshaus vorliegen, dürften damals solche durchgeführt worden und der Grund für die Wappenstiftungen gewesen sein. Dass die Kirche 1731 mit Wappenscheiben beschenkt wurde, steht jedenfalls fest. Dies belegt die Berner Seckelmeisterrechnung aus diesem Jahr. Ihr zufolge entlohnte die Obrigkeit damals den Berner Glasmaler Andreas Fueter mit 24 Pfund für zwei Bernscheiben, die er in die Kirche Muri geliefert hatte: "Dem Glassmahler Fueter für zwey Oberkeitl. Schilten in die Kirchen zu Murj 24 lb." (nach Keller-Ris 1915, S. 170). Das Berner Standesscheibenpaar lässt sich damit Andreas Fueter zuweisen. Weil die beiden Glasgemälde nicht völlig einheitlich gestaltet sind (s. Technik), könnte es allerdings sein, dass an ihrer Ausführung in Fueters Werkstatt mehr als eine Hand mitwirkte.
Im Nachlass von Hans Drenckhahn im Vitrocentre Romont (Mappe 252/118) findet sich eine auf die vorliegende Bernscheibe beziehende kurze Notiz.
Die in der Kirche Muri erhaltenen acht alten Glasgemälde hatten ihren Platz ursprünglich vermutlich in den Chorfenstern. Dass zumindest ein Teil davon sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts dort befand, belegt das in der Kirchgemeinde Muri vorhandene alte Foto, worauf einerseits die 1881 ins Langhausfenster bei der Kanzel eingesetzte Christusfigur Karl Wehrlis und andererseits in den Chorfenstern zwölf leider nur undeutlich erkennbare Glasgemälde zu sehen sind. Weil sich davon zumindest das eine mit einer der beiden Bernscheiben von 1731 identifizieren lässt, darf man annehmen, dass gegen Ende des 19. Jahrhunderts die genannten acht Glasgemälde alle im Chor platziert waren. Wann genau sie von dort entfernt wurden, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Zumindest steht fest, dass sie bei der Renovation von 1969 in den Fenstern des Kirchenvorraums (Westwand) bzw. im Fenster der Sakristei (Bernscheiben) zur Aufstellung kamen.
Moins Datation
1731
Commanditaire / Donateur·trice
Lieu de production
Propriétaire
Kirchgemeinde Muri.
Die Unterhaltspflicht der zwei Glasgemälde im Chor 1895 vom Staat Bern damals zusammen mit dem Chor an die Kirchgemeinde abgetreten (nach Verzeichnis der Glasgemälde in den Kirchenchören des Kantons Bern, erstellt von B. v. Rodt 1936; Staatsarchiv Bern, Inv. BB 05.7.343).