Nom

Wehrli, Karl Andreas

Variantes du nom
Weerli, Karl (der Ältere) · Wehrle, Karl · Wehrli, Carl
Dates de naissance et de décès
* 9.5.1843 Bühler AG, † 23.9.1902 Dallenwil NW
Auteur·e et date de la notice
Eva Scheiwiller 2016; Annina Kapferer 2020
Lieux avec objets
Données biographiques

Karl Wehrli war Künstler und Glasmaler in Zürich. 1869 heiratete er Anna Louise Scheller. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor, die später das Handwerk des Vaters erlernen sollten: Eduard (1872–1904) und Karl (geb. 1874). 1865 eröffnete Karl seine eigene Werkstatt. 1877 übernahm er das Atelier des im selben Jahr verstorbenen Johann Jakob Röttinger, bevor es ab 1887 von den inzwischen erwachsenen Söhnen Röttingers weitergeführt wurde. Neben Berbig und Röttinger gehörte das Unternehmen von Wehrli zu den führenden Glasmalereiwerkstätten in Zürich. Insbesondere in den 80er und 90er Jahren nahm er zahlreiche Aufträge für sakrale Glasarbeiten entgegen, vornehmlich im Raum Zürich und im Aargau, aber auch in der Innerschweiz, im Thurgau sowie im Fürstentum Liechtenstein. Die Arbeiten sind nur teilweise signiert. Im Bestand des Schweizerischen Nationalmuseums befinden sich zwei Glasgemälde, die nach einer Vorlage des Malers Ludwig Georg Vogel hergestellt wurden (um 1870/80, Inv. LM-73802, LM-73803). Die Zentralbibliothek Zürich beherbergt zwei zusammengehörige Scheibenrisse, von welchen einer den Besitzerstempel Wehrlis trägt (Roe 4.3.12 Blatt 6 und 7).

Werke (Auswahl):
1869 zwei Fenster mit Christusdarstellungen in der ref. Kirche in Tegerfelden; 1877 Fenster für den Hochaltar in der Pfarrkirche St. Georg in Unterendingen; 1878/91 Zyklus mit acht Fenstern und Türfüllungen in der evang. Kirche in Wigoltingen; 1879 8-teiliger Zyklus in der kath. Kirche in Welfensberg; 1880 Fenster in der Kirche in Hirzel ZH (StaZH); 1881 zwei Chorfenster in der kath. Kirche St. Martin in Altnau; 1881 sieben Fenster in der Klosterkirche St. Michael in Paradies/Schlatt; 1884 Fenster in der Synagoge Zürich Löwenstrasse; 1885 drei Chorfenster in der Kirche in Ennenda; um 1889 Fenster in der Kirche von Bösingen FR (Vitromusée Romont, VMR 790); 1891 acht Fenster in der evang. Kirche St. Andreas in Hüttlingen; 1891 zwei Glasgemälde mit Brustbildern von Luther und Zwingli in der Alten Kirche in Zürich-Fluntern; 1892 Fenster in der jüdischen Abdankungshalle, Zürich; 1895 8-teiliger Zyklus in der kath. Kirche in Dussnang; 1895 zwei Wappenscheiben im neugotischen Stil in der Pfarrkirche St. Mauritius in Barberêche/Bärfischen; 1894/96 Fenster in der Synagoge in La-Chaux-de-Fonds; 1896 Fenster in der Kirche in Morges; um 1899 mehrere Fenster in der Pfarrkirche St. Fridolin in Ruggell.

Bibliographie

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