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HS_1037: Vertikale Ornamentverglasung (Regenbogenfarben)
(SG_Engelburg_ReformierteKirche_HS_1037)

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Title

Vertikale Ornamentverglasung (Regenbogenfarben)

Type of Object
Artist / Producer
Studio
Dating
1997
Dimensions
93 x 47 (je Fenstereinheit im Licht)
Location
Place
Chor, Südwand
Inventory

Iconography

Description

Ornamentverglasung bestehend aus vier vertikal gestaffelten Fenstern, die von horizontalen Bleien in jeweils vier unterschiedliche hohe Felder unterteilt werden. Von unten nach oben ziehen sich fortlaufende gekrümmte und vegetabile Formen aus Farbglas, die sich vom umgebenden opaken weissen Glas absetzen. Als regenbogenartiger Farbverlauf gehen die dunklen grünen Tönen in Blau und Lila bis in Rot- und Orangetönen über. Es entsteht der Eindruck einer der Sonne entgegenwachsenden Pflanze. Im obersten und untersten Fenster gibt es je eine blankverglaste Scheibe.

Iconclass Code
0 · Abstract, Non-representational Art
26B2 · rainbow
48A98134 · ornament ~ other curved forms
48A983 · ornament derived from plant forms
Iconclass Keywords
Signature

keine

Technique / State

Technique

Bleigefasstes farbiges und farbloses Echtantikglas.

History

Research

Mit den Regenbogenfarben und der nach oben wachsenden Struktur nimmt die Glasmalerei Bezug auf die ebenfalls von Heinrich Stäubli stammende Wandmalerei «Schöpfung» mit Regenbogen und Lebensbaum im Kirchenraum der reformierten Kirche Engelburg. Stäubli verstand die Wellenstruktur der Ornamentverglasung als Verweis «‹auf den Geist Gottes (...), der wie ein Wind aus diesem Raum hinauswehen soll.›» (Baumgartner, 1997, 18. September, o.S.) Ursprünglich war anstelle des vertikalen Fensterbands ein bauzeitliches hochrechteckiges Chorfenster mit einer Christusdarstellung eingebaut, vermutlich nach dem Entwurf von Ulrich Hänny, Sohn des Architekten der Kirche (Pachmann, 1995, S. 95-97).
Im Rahmen der Kirchenrenovierung und -erweiterung der reformierten Kirche in Engelburg (1996/97) wurde das Atelier Stäubli frühzeitig mit der künstlerischen Ausstattung des Gebäudes beauftragt und stand in regem Austausch mit dem Architekturbüro Niethammer + Stünzi, insbesondere mit dem Engelburger Walter Stünzi. Obwohl Heinrich Stäubli im Jahr 1995 den Betrieb an seinen langjährigen Mitarbeiter Ernst Holenstein übergeben hatte, ist anzunehmen, dass er für die Entwürfe der Ornamentverglasung verantwortlich war, die Holenstein ausführte. Stäubli gestaltete auch die farbige Wandmalerei der Chorwand zum Thema «Schöpfung» und die abstrakte Wandmalerei «Gemeinschaft» für das Foyer (weisses Wellenband auf fliederfarbenem Grund und durchbrochen von einer gelben Tür mit weisser Spirale). Offensichtlich ging es Stäubli um die gesamtheitliche Gestaltung von Räumen in der Tradition des Gesamtkunstwerkes, wofür er gerne in mehreren Medien arbeitete.
Die lokale Presse lobte anlässlich des Abschlusses der Kirchenrenovierung im September 1997 die künstlerische Gestaltung: «Auffallend ist die fröhliche Farbgestaltung der Innenräume. Der frühe Entscheid zur Zusammenarbeit mit dem Engelburger Kunstschaffenden Heinrich Stäubli ermöglichte die optimale Gestaltung in Farbe und Licht. Heinrich Stäubli wollte in der Gestaltung des Kirchenschmucks die ganze Spannbreite des Religiösen miteinbeziehen. Sein farbenprächtiges Bild im Kirchenraum erinnert an die Schöpfungsgeschichte: Quelle, Acker, Lebensbaum und Regenbogen, und soll Inspiration für alle kirchlichen Handlungen bieten, von der Taufe bis zum Begräbnis. Die farbenfrohe Dynamik setzt sich wellenförmig fort in der Eingangshalle und wirf auf der Türe des grossen Gemeinschaftsraumes zur Spirale, welche geradezu anziehend wirkt.» (Baumgartner, 1997, 19. September, o.S.)

Dating
1997
Owner

Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Gaiserwald

Bibliography and Sources

Literature

Archiv der kantonalen Denkmalpflege, Dossier Gaiserwald, Engelburg, Reformierte Kirche.

Baudokumentation Evang.-ref. Kirche Engelburg, Privatarchiv (W. Stünzi).

Baugartner, W. (1997, 18. September). Evangelische Kirche in neuem Kleid. St. Galler Tagblatt, o. S.

Baumgartner, W. (1997, 19. September). Kirchliches Zentrum renoviert und erweitert. Ostschweiz, o. S.

Hindelang, L. (2022). Glaskunst am Bau und Intermedialität. Das Atelier Stäubli in St. Gallen. Glaskunst – Ausstellungen des Vitromusée Romont. De Gruyter.

Pachmann, H. (1995). Geschichte von Evangelisch Gaiserwald (Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Gaiserwald, Hrsg.). o. V.

Image Information

Name of Image
SG_Engelburg_ReformierteKirche_HS_1037
Credits
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Fribourg)
Date
2021
Copyright
© Andreas & Dominik Stäuble
Owner

Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Gaiserwald

Inventory

Reference Number
HS_1037
Author and Date of Entry
Laura Hindelang 2022

Linked Objects and Images

Linked Objects
Vertikale Ornamentverglasung (Regenbogenfarben)
Horizontale Ornamentverglasung (Regenbogenfarben)
Ornamentverglasung (Blautöne mit Punkten)
Ornamentverglasung
Additional Images
Reformierte Kirche Engelburg, Kirchenraum Richtung Chor