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VMR_1571: Märchen-Glaswand
(FR_Romont_VMR_VMR_1571)

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Title

„Märchen“-Glaswand

Type of Object
Artist / Producer
Dating
1951
Dimensions
Blatt: 31,5 x 72 cm; Fenster: 25 x 67,2 cm

Iconography

Description

Der Entwurf zeigt eine grosse Fensterfläche, die der Länge nach in drei gleich grosse Bereiche geteilt ist. Diese sind wiederum in sechs Felder – jeweils drei in der Breite und zwei in der Höhe – aufgeteilt, so dass die mittleren beiden Felder etwas breiter sind als die Randfelder. Jeweils im oberen mittleren Feld befindet sich das Figurenfeld.
Das rechte und das mittlere Feld zeigen Märchendarstellungen, das linke höchstwahrscheinlich eine Szene mit Maria und Joseph.

Iconclass Code
13B1 · witch, sorceress
25F · animals
34B11 · dog
34B12 · cat
34B232(+51) · fowl (cock, hen, chicken, etc.) (+ male animal)
46C13142 · ass, donkey
48C72 · musician
49 · education, science and learning
73B641 · the flight into Egypt: Mary, Joseph, the child (and sometimes others) on their way; Mary usually riding on an ass
84 · tales and fairy tales
Iconclass Keywords
animal · ass · cat · chicken · cock · dog · donkey · fairy tale · fowl · hen · journey · learning · male · musician · occupations · science · tale · witch
Inscription

„MÄRCHEN“ GLASWAND PAUSENHALLE FÜR DIE UNTERSTUFE, 1 = 10 (oben rechts); in Bezug der grundsätzl. Frage (unten rechts)

Signature

R Schär 1951 (unten rechts); Grosser Gemeinderat Steffisburg 27. April 1951 GENEHMIGT (gestempelt unten rechts)

Technique / State

State of Conservation and Restorations

in den oberen Ecken kleine Löcher; rechter Rand etwas eingerissen

Technique

Tusche und Tempera auf Papier

History

Research

Die Primarschule Sonnenfeld, die in den Jahren 1950/1951 vom Architekten Franz Wenger aus Thun erbaut worden war, hat Robert Schär kurz nach der Errichtung des Gebäudes mit insgesamt vier Fenstern ausgestattet.

Der vorliegende Entwurf, der laut Inschrift Schärs die gesamte Fensterfläche der Pausenhalle zeigt, weist drei Figurenfelder auf. Das mittlere ist eindeutig als eine Darstellung der Bremer Stadtmusikanten zu erkennen – unten der Esel, darauf der Hund, die Katze und ganz oben der Hahn. Das rechte Feld zeigt vermutlich einen frühen Entwurf von Hänsel und Gretel, die zusammen mit der Hexe in der Mitte abgebildet sind. Das linke Figurenfeld zeigt mehrere Personen: eine männliche Figur mit einem Stock, ein Pferd oder einen Esel, darauf ist eine weitere Figur zu erkennen. Aufgrund dieser Konstellation könnte es sich um die Heilige Familie handeln – möglicherweise zu Zweit oder mit dem Jesuskind auf der Flucht nach Ägypten. Dies ist jedoch nicht eindeutig zu klären, weil Schärs Darstellung noch zu flüchtig ist.
In der unteren rechten Ecke, unter der Signatur des Künstlers und der Jahreszahl, steht zusammen mit dem Stempel des Grossen Gemeinderates Steffisburg geschrieben: «Genehmigt in Bezug der grundsätzl. Frage». Diese Anmerkung lässt darauf schliessen, dass die Detailplanung noch nicht abgeschlossen war und es zu diesem Zeitpunkt erst um übergeordnete Erörterungen ging.

In der Tat wurde das Fenster nicht in dieser Form verwirklicht, wie wir es hier auf dem Entwurf sehen. Schlussendlich ergaben sich vier Figurenscheiben für die Primarschule Sonnenfeld. Die beiden Scheiben, die tatsächlich in der Pausenhalle eingebaut wurden, zeigen Paare von jeweils zwei tanzenden und zwei auf dem Tamburin musizierenden Mädchen.
Zusätzlich zu diesen befinden sich noch zwei weitere Scheiben vor dem Singsaal. Hier sind die Bremer Stadtmusikanten und eine Szene aus Hänsel und Gretel dargestellt, die allerdings etwas anders angeordnet ist als auf dem vorliegendem Entwurf: die übergrosse Hexe nimmt den gesamten rechten Bildraum in Anspruch, Hänsel und Gretel befinden sich ihr gegenüber und knabbern sichtlich erfreut Lebkuchenstücke. Auch die Bremer Stadtmusikanten sind auf dem ausgeführten Glasgemälde gegenüber dem vorliegenden Entwurf leicht verändert worden: so haben alle deutlich ihre Mäuler zum Singen geöffnet und sind nach links ausgerichtet.

Ungefähr zwei Kilometer entfernt befindet sich das Steffisburger Sekundarschulhaus Zulg. Hier hat Schär 1954 ebenfalls vier Glasgemälde erschaffen: drei davon mit figürlichen Darstellungen (musizierende Engel und eine Tänzerin) sowie ein geometrisch-abstraktes Fenster.

Dating
1951
Date of Receipt
28.5.2020
Donor / Vendor

Max Schär und Maria Katarina Chrysomali-Schär

Related Locations
Place of Manufacture
Owner

Vitromusée Romont

Previous Owner

Max Schär und Maria Katarina Chrysomali-Schär

Inventory Number
VMR 1571

Bibliography and Sources

Literature

Caltrapp, H. (1952). Das Glasbild unserer Zeit. Das ideale Heim, XXVI. (5), S. 217.

Image Information

Name of Image
FR_Romont_VMR_VMR_1571
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2021
Copyright
© Rechteinhaber
Owner

Vitromusée Romont

Inventory

Reference Number
VMR_1571
Author and Date of Entry
Christina Snopko 2021