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TG_190: Willkommscheibe Leonhart Lolbacher (Lobbacher) und Anna Retich
(TG_Wigoltingen_SchlossAltenklingen_TG_190)

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Title

Willkommscheibe Leonhard Lobbacher und Anna Retich

Type of Object
Artist / Producer
unknown · Josias Murer?
Place of Manufacture
Dating
1615
Dimensions
39.9 x 29.8 cm im Licht

Iconography

Description

Die Willkommscheibe zeigt das auf dem Podium stehende Stifterpaar. Der die Gewehrgabel in der linken Hand haltende bärtige Mann erscheint in gelbem Wams, einem geschlitzten schwarzen Hemd, hellroten Pluderhosen, roten Strümpfen und einem Federbarett. Um den Hals trägt er eine goldene Kette und um die Brust eine weisse Schärpe. Seine Gemahlin, die ihm in der Rechten den Pokal mit dem Willkommtrunk darreicht und in der Linken ihre Handschuhe hält, trägt eine Haube, ein violettes Mieder, einen langen grünen Rock mit breitem rotem Streifen sowie eine Schürze. An ihrem Gurt festgebunden sind Beutel und Essbesteck. Die beiden vor farblosen Grund gesetzten Figuren umfasst eine einfache rote Säulenrahmung mit eingezogenem Bogen, an dessen Scheitel sich eine grosse, kopfgeschmückte Kartusche befindet und von dem ein Fruchtbouquet an einem Feston herabhängt. Die Stifterinschrift an der Podiumsfront am Scheibenfuss wird seitlich von den oval umkränzten Vollwappen Leonhart Lolbachers und Anna Retichs flankiert. In dem durch die Scheitelkartusche in zwei Felder unterteilten Oberbild sind Bauern bei der Weinlese sowie ein weiterer Bauer, der mit dem Traubenkorb am Rücken eine Frau umarmt, zu sehen.

Iconclass Code
33A1 · saluting
41C121 · giving drink
42D3 · marriage, married couple, 'matrimonium'
42F1 · housewife
46A122(LOLBACHER) · armorial bearing, heraldry (LOLBACHER)
46A122(RETICH) · armorial bearing, heraldry (RETICH)
47I423 · vintage, grape harvest
Iconclass Keywords
Heraldry

Wappen Lobbacher, Leonhard: In Schwarz goldenes Pentagramm (Drudenfuss), überhöht von grünem Blatt; Helm: blau; Helmdecke: golden und schwarz; Helmzier: über schwarz-goldenem Wulst ein schwarzer Vogel.
Wappen Retich, Anna: In Blau ein goldener Hammer auf braunem Fass; Helm: blau; Helmdecke: blau und golden; Helmzier: ein goldener Hammer auf braunem Fass, überhöht von goldenem Stern.

Inscription

Leonhart Lolbacher : / Der Zÿtt Elffer zů Sant : / Gallen vnd Anna Retich / in Sin Eech Licher gemael / 1615

Signature

keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Teile der linken Rahmenstütze sowie der Oberkörper des Mannes durch alte Flickstücke ersetzt (das Figurenflickstück verkehrt eingesetzt); mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technique

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

History

Research

Laut Inschrift war Leonhard Lobbacher Elfer (Vertreter einer Zunft im Grossen Rat) in St. Gallen und mit Anna Retich verheiratet. Wohl derselbe Leonhardt Lobbacher wurde 1626 gefangen gesetzt, weil er einen Zunftmeister “Tröler” geheissen hatte, der ihn um Hab und Gut gebracht habe. Nachdem er Wiedergutmachung geleistet hatte, wurde der Prozess aufgehoben und Lobbacher entlassen (Nef, 1951, Bd. 1, S. 279). Nach dem Oberbild zu schliessen, war er Weinbauer.

Um 1615 waren für St. Galler Bürger vor allem Zürcher Glasmaler tätig, so Josias Murer, Hans Felix Schärer, Hans Denzler und Hans Jakob I. Nüscheler. Boesch schlägt denn auch die Urheberschaft Hans Denzlers für die vorliegende Willkommscheibe vor (Boesch, 1956, S. 25). Die zwei erhaltenen Scheiben mit Denzlers Monogramm im Historischen Museum St. Gallen (Egli, 1925, Nr. 20) und in St. Michael and Our Lady in Wragby UK (Fragment, Corpus Vitrearum Medii Aevi Picture Archive) unterscheiden sich in Stil und Komposition jedoch recht stark von der Scheibe Lobbachers. Aufgrund der feinen Bemalung und des Schriftcharakters ist eher an Josias Murer als Hersteller zu denken (vgl. TG_33, VMR_444). Da aber der originale Kopf des Mannes fehlt (Flickstück) und von Murer keine Willkommscheiben überliefert sind, ist eine sichere Zuschreibung schwierig.

Die Scheibe wird genannt in:
Fiechter-Zollikofer, 1920, S. 47, Nr. 3.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer, 1925, S. 47.
Boesch, 1956, S. 25.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer/Zollikofer, 1966, S. 69, Nr. 3.
Kesselring-Zollikofer, 2017, S. C15, C20, D1 (28, 31).

Dating
1615
Original Donor

Lobbacher, Leonhard, St. Gallen · Retich, Anna

Previous Location
Place of Manufacture
Owner

Seit 1864 Fideikommiss Zollikofer, Schloss Altenklingen (Ankauf)

Bibliography and Sources

Literature

Boesch, P. (1956). Die alte Glasmalerei in St. Gallen. 96. Neujahrsblatt hrsg. vom Historischen Verein des Kantons St. Gallen. St. Gallen: H. Tschudy & Co.

Corpus Vitrearum Medii Aevi Picture Archive (2020). CVMA inv. no. 026680. Abgerufen von http://www.cvma.ac.uk/jsp/record.do?mode=LOCATION&photodataKey=25542&sortField=WINDOW_NO&sortDirection=ASC&rowsPerPage=20&selectedPage=1&recPagePos=20

Egli, J. (1925). Die Glasgemälde des Historischen Museums in St. Gallen, Bd. 1. 65. Neujahrsblatt Historischer Verein des Kantons St. Gallen. St. Gallen: Verlag der Fehr'schen Buchhandlung.

Fiechter-Zollikofer, E. (1920). Beschreibung des Schlosses Altenklingen (Zollikofer'sches Familienmuseum).

Kesselring-Zollikofer, M.-H. (2017). Museum (Museumsinventar), Schlossarchiv Altenklingen, Bibl. Nr. 1097 (Transkription), S. 1, C18, D4 (1, 29f., 33).

Nef, C.-M. (1951). Die freie Reichsstadt und Republik Sankt Gallen. Geschichte ihres Strafrechts. 2 Bde. Zürich: Orell Füssli.

Zollikofer, T., Fiechter-Zollikofer, E. (1925). Altenklingen. Zollikofer'sches Familien-Fideikommiss. St. Gallen: Zollikofer & Cie.

Zollikofer, T., Fiechter-Zollikofer, E. und Zollikofer, K. (1966). Altenklingen. Zollikofersche Familien-Stiftung. St. Gallen: Zollikofer & Co. AG.

Image Information

Name of Image
TG_Wigoltingen_SchlossAltenklingen_TG_190
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2018
Copyright
© Fideikommiss der Zollikofer von Altenklingen
Owner

Seit 1864 Fideikommiss Zollikofer, Schloss Altenklingen (Ankauf)

Inventory

Reference Number
TG_190
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020

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