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FR_197: Wappenscheibe der Ratsherren von Freiburg 1701
(FR_Freiburg_MAHF_FR_197)

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Title

Wappenscheibe der Ratsherren von Freiburg 1701

Type of Object
Artist / Producer
Bucher, Leontius · zugeschrieben
Dating
1701

Iconography

Description

Im Mittelbild steht vor weissem Rankengrund mit Stoffgirlanden das gevierte und reich ausstaffierte Wappen der Stadt Freiburg. Es wird von zwei steigenden Löwen präsentiert, welche die Reichsinsignien Schwert und Reichsapfel in den Pranken halten. Dahinter breiten sich auf dem Boden Banner und Waffentrophäen aus. Hinter dem Schild nimmt ein eingerolltes Band die Stifterinschrift auf. Um das repräsentative Stadtwappen reihten sich ehemals 29 beschriftete Wappen der Mitglieder des Kleinen oder Inneren oder Vierundzwanziger Rates, des Grossweibels, des Ratsschreibers und der vier Venner (Die Wappen und Inschriften beziehen sich auf die im Juni 1701 eingesetzten Räte und Amtsinhaber. Vgl. Besatzungsbuch 14, 1693–1740. fol. 94r, 96v). Sie sind durch meist zeitlich übereinstimmende Flickstücke stark gestört. Zu den Flickstücken gehört auch das überdimensionierte Wappen des Schultheissen Franz Philipp von Lanthen-Heid (Der Schultheiss übte das Amt in den geraden Jahren aus. Sein Wappen fand hier offenbar keinen Platz). Das Wappen des damals höchsten Amtsträgers Franz Augustin von Diesbach, der in den ungeraden Jahren als Schultheiss amtete, war in Form und Grösse wie die anderen Wappen gestaltet, ging jedoch ebenso wie die Wappen der Ratsherren Franz Joseph Maillardoz (1691–1709), Franz Niklaus Fegely (1696–1722) und Beat Ludwig Techtermann (1697–1724) verloren. Auch die Inschriften der zum Teil nur ansatzweise erhaltenen Wappen Niklaus Malliard, Rudolf Fivaz, Franz Peter Daguet und Peter Walter Kuenlin fehlen heute.

Iconclass Code
25F23(LION) · beasts of prey, predatory animals: lion
44A1 · coat of arms (as symbol of the state, etc.)
44B191 · crown (symbol of sovereignty)
44B193 · orb (symbol of sovereignty; sphere with cross on top)
44B196 · standard (symbol of sovereignty)
46A122(AFFRY) · armorial bearing, heraldry (AFFRY)
46A122(ALT) · armorial bearing, heraldry (ALT)
46A122(AMMAN) · armorial bearing, heraldry (AMMAN)
46A122(BOCCARD) · armorial bearing, heraldry (BOCCARD)
46A122(BUMAN) · armorial bearing, heraldry (BUMAN)
46A122(CASTELLA) · armorial bearing, heraldry (CASTELLA)
46A122(DAGUET) · armorial bearing, heraldry (DAGUET)
46A122(DIESBACH) · armorial bearing, heraldry (DIESBACH)
46A122(FEGELY) · armorial bearing, heraldry (FEGELY)
46A122(FIVAZ) · armorial bearing, heraldry (FIVAZ)
46A122(GADY) · armorial bearing, heraldry (GADY)
46A122(GOTTRAU) · armorial bearing, heraldry (GOTTRAU)
46A122(KESSLER) · armorial bearing, heraldry (KESSLER)
46A122(KUENLIN) · armorial bearing, heraldry (KUENLIN)
46A122(LANTHEN-HEID) · armorial bearing, heraldry (LANTHEN-HEID)
46A122(MALLIARD) · armorial bearing, heraldry (MALLIARD)
46A122(MONTENACH) · armorial bearing, heraldry (MONTENACH)
46A122(ODET) · armorial bearing, heraldry (ODET)
46A122(PYTHON) · armorial bearing, heraldry (PYTHON)
46A122(REYNOLD) · armorial bearing, heraldry (REYNOLD)
46A122(TECHTERMANN) · armorial bearing, heraldry (TECHTERMANN)
46A122(VON DER WEID) · armorial bearing, heraldry (VON DER WEID)
Iconclass Keywords
Heraldry

Wappen Freiburg: Geviert, 1 und 4 geteilt von Schwarz und Silber, 2 und 3 in Gold drei gezinnte silberne Türme, gewendet, nach links bzw. rechts niedriger werdend; Herzschild: in Silber ein steigender goldener Löwe; drei Helme: silbern mit goldenen Spangen, Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: golden, silbern und schwarz; Helmzierden: in der Mitte über goldener Krone ein nimbierter schwarzer Doppelkopfadler, rechts über goldener Krone ein silberner Hut, überhöht von einer silbernen Kugel, links über goldener Krone drei silberne gezinnte Türme, nach links niedriger werdend. Wappen Affry: Fünfmal von Silber und Schwarz gesparrt; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: schwarz und silbern; Helmzier: über goldener Krone ein fünfmal von Silber und Schwarz gesparrter Spitzhut mit einem Federbusch. Wappen Von der Weid (2x): In Schwarz mit goldenem Schildrand drei goldene Kleeblätter; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: schwarz und golden; Helmzier: über schwarz-goldenem Wulst ein wachsender goldener Löwe mit einem goldenen Kleeblatt in der Pranke. Wappen Castella (1): Geviert, 1 und 4 in Silber drei blaue Schrägflüsse, darüber ein roter Schrägbalken, belegt mit drei fünfstrahligen goldenen Sternen, 2 und 3 von Silber und Rot schräggeviert; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rechts blau und silbern, links rot und golden; Helmzier: über goldener Krone ein rot-gold-blauer Federbusch. Wappen Montenach: Gespalten mit goldenem Schildrand von Blau und Rot, belegt mit einem goldenen Faden; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rot und golden; Helmzier: ein Flug, rechts golden, links geteilt von Blau und Gold. Wappen Castella (2): In Silber drei blaue Schrägflüsse, darüber ein roter Schrägbalken belegt mit drei fünfstrahligen goldenen Sternen; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rechts blau und silbern, links rot und golden; Helmzier: über goldener Krone ein rot-gold-blauer Federbusch. Wappen Malliard: Geviert, 1 und 4 in Rot über silbernem Dreiberg ein wachsender goldener Löwe, begleitet von einer leeren goldenen Devise, 2 und 3 in Rot ein goldener Schrägbalken begleitet von zwei silbernen Schrägbalken; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rot und golden; Helmzier: über einer goldenen Krone [… zerstört]. Wappen Fivaz: Geviert, 1 und 4 in Silber über silbernem Dreiberg eine ausgerissene silberne Tanne, 2 und 3 in Gold über schwarzem Dreiberg ein steigender schwarzer Steinbock; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rechts schwarz und silbern, links schwarz und golden; Helmzier: über goldener Krone [ein wachsender schwarzer Steinbock]. Wappen Kessler: Geteilt, oben in Blau ein Wilder Mann, in den Händen eine goldene Mondsichel und einen sechsstrahligen goldenen Stern haltend, unten in Gold drei rote Schrägbalken, die roten Balken belegt mit drei goldenen sechstrahligen Sternen; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rechts blau und silbern, links rot und golden; Helmzier: über goldener Krone ein rot-gold-blauer Federbusch. Wappen Boccard: Geviert, 1 und 4 in Blau drei (2, 1) goldene Rauten, 2 und 3 in Schwarz ein steigender goldener Löwe; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rechts blau und golden, links schwarz und golden; Helmzier: über goldener Krone ein wachsender goldener Löwe mit der Raute in beiden Pranken. Wappen Gottrau: Geviert, 1 und 4 in Rot zwei goldene Pfähle, belegt mit einem goldenen Balken mit drei roten Herzen, 2 und 3 gespalten, rechts geteilt von Schwarz und Silber, links in Gold ein halber schwarzer Adler (im 3. Feld gewendet); Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rot und golden; Helmzier: ein Mannesrumpf mit rot-goldener Kopfbinde in rotem Kleid, belegt mit einem goldenen Balken mit drei roten Herzen. Wappen Odet [eingeflickt]: In Blau ein steigender goldener Löwe, ein Füllhorn in den Pranken haltend; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke blau und golden; Helmzier: über blau-goldenem Wulst der wachsende Löwe mit dem Füllhorn. Wappen Alt: Geviert, 1 und 4 in Rot ein goldenes Rad; 2 und 3 in Gold ein steigender schwarzer Hund mit silbernem, beringtem Halsband; Helm silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rot und golden; Helmzier: über goldener Krone ein rot-gold-schwarzer Federbusch, davor ein gerüsteter Arm mit einem Schwert. Wappen Fegely: In Rot mit goldenem Schildrand ein goldbewehrter silberner Vogel; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rot und silbern; Helmzier: über goldener Krone zwischen einem goldenen Hirschgeweih ein flugbereiter silberner Vogel mit einer goldenen Lilie zwischen den Krallen. Wappen Amman (fragmentarisch): Geteilt, oben in Blau zwei goldene Lilien, unten fünfmal gespalten von Gold und Rot; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rechts rot und golden, links blau und golden; Helmzier: ein wachsender Rumpf mit blau-goldener Kopfbinde in geteiltem Kleid, oben in Blau zwei goldene Lilien, unten fünfmal gespalten von Gold und Rot. Wappen Techtermann (fragmentarisch): In Gold eine schräggestellte blaue Pflugschar; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: blau und golden; Helmzier: ein goldener Mannesrumpf mit blau-goldener Kopfbinde, die Brust belegt mit der blauen Pflugschar des Wappenbildes. Wappen Diesbach (fragmentarisch): In Schwarz ein goldener Zickzack-Schrägrechtsbalken, beseitet von zwei schreitenden goldenen Löwen; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: schwarz und golden; Helmzier: über goldener Krone ein wachsender goldener Löwe mit einem mit silbernen Kugeln besteckten goldenen Kamm. Wappen Gottrau: In Rot zwei goldene Pfähle, darüber ein goldener Balken, belegt mit drei roten Herzen; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rot und golden; Helmzier: ein Männerrumpf mit rot-goldener Kopfbinde, in rotem Gewand, belegt mit dem goldenen herzbelegten Balken des Schildbildes. Wappen Reynold: Geteilt, oben in Blau ein silbernes lateinisches Kreuz, beseitet von zwei sechsstrahligen silbernen Sternen, unten fünfmal gespalten von Schwarz und Silber; Helm silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rechts blau und golden, links schwarz und silbern; Helmzier: über schwarz-silbernem Wulst ein blau-silberner Federbusch. Wappen Kuenlin (fragmentarisch): In Gold zwei schwarze Balken, belegt mit einem schwarzen Sparren. Wappen Gottrau [eingeflickt]: Geviert, 1 und 4 gespalten, rechts in Gold ein halber schwarzer Adler, links geteilt von Schwarz und Silber (im 4. Feld gewendet), 2 und 3 in Rot zwei goldene Pfähle, belegt mit einem goldenen Balken mit drei roten Herzen, 4 gespalten, rechts geteilt von Schwarz und Silber, links in Gold ein halber schwarzer Doppeladler; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rot und golden; Helmzier: ein Mannesrumpf in rotem Kleid, belegt mit einem goldenen Balken mit drei roten Herzen. Wappen Amman (fragmentarisch): Geteilt, oben in Blau zwei goldene Lilien, unten fünfmal gespalten von Gold und Rot; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: blau und golden; Helmzier: ein wachsender Rumpf mit goldener Kopfbinde in geteiltem Kleid, oben in Blau zwei goldene Lilien, unten fünfmal gespalten von Gold und Rot. Wappen Python: Geviert, 1 und 4 in Schwarz ein steigender, doppelschwänziger goldener Löwe, 2 und 3 fünfmal schräglinks geteilt von Schwarz und Gold; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: schwarz und golden; Helmzier: über gold-schwarzem Wulst ein wachsender goldener Löwe mit gold-schwarzer Halsbinde. Wappen Gottrau: In Rot ein goldener Pfahl, belegt mit einem roten Herzen, besteckt mit einem schwarzen Hauszeichen; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rot und golden; Helmzier: über rot-goldenem Wulst ein Männerrumpf mit goldener Stirnbinde, in rotem Wams, belegt mit dem Pfahl des Schildbildes. Wappen Daguet (fragmentarisch): In Blau ein silberner Pfahl, belegt mit einem blauen Sparren und einem sechsstrahligen goldenen Stern über grünem Dreiberg; Helm: silbern (?) mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: links blau und silbern; Helmzier: (?) über blau-goldenem Wulst mit goldenen Bändern ein wachsender Männerrumpf mit blau-silberner Kopfbinde, in blauem Wams, belegt mit dem Schildbild. Wappen Lanthen-Heid [eingeflickt?]: In Schwarz ein goldener Halbmond zwischen zwei goldenen Sternen, beseitet von zwei silbernen Schrägbalken; anstelle der Helmzier eine Rangkrone. Wappen Buman: Geviert, 1 und 4 gespalten, rechts in Blau eine silberne Pflugschar mit nach oben weisender Spitze, links in Silber ein ausgerissener grüner Baum mit natürlichem Stamm, 2 und 3 in Gold ein schwarzer Balken, belegt mit drei silbernen Rauten; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rechts blau und silbern, links schwarz und golden; Helmzier: über blau-silbernem Wulst ein wachsendes goldenes Einhorn. Wappen Gady: In Blau ein silberner Schrägbalken, belegt mit einem roten Herzen zwischen zwei sechsstrahligen roten Sporenrädchen; Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmdecke: rechts rot und silbern, links blau und silbern; Helmzier: über rot-silbernem Wulst ein halber blauer Flug, belegt mit dem Schildbild.

Inscription

Stifterinschrift: Die Löbliche – Statt Frÿburg. / Anno – 1701. Beschriftung der Wappen: (obere Reihe, von links nach rechts): Jr. Hauptma / Joseph von / Affrÿ Alt Gub= / ernator zu / nüew / urg [=Nuewenburg]. Hr: Frantz / Niclaus von / Derweidt. Hr: Hans Peter / Castella / Seckelmeister. Hr: Hauptman / Simon Peterma / Vonderweidt. Hr: Hauptman / Carl von / Montenach. Hr: Johan Castella statthalter (zwei Inschriften fehlend) [H]r: Hauptman / Carl / Kesler Jr: Hans Petter / von Boccard herr / zu Grangettes und / Fuyens züg / meister. Hr: Niclaus / Joseph Got[t] / rauw herr.. [zu]/ Billen[s] / Tryfa... [=Treÿfaÿe] (linke Seite, von oben): Hr: Frantz Prosper / Gadÿ. Hr: Pangratz Buman Burg= / ermeister vnd statt Maÿor. (rechte Seite, von oben): Jr: Hauptman Hans Jacob / Joseph Alt hr: zu Bremondauaudt [=Prevondavaux] Hr: Frantz Peter Emanuel / Fegeli. (unten, von links nach rechts): [Jr: Frantz Phillip von Lanthen / genant Heidt Herr zu Cvgÿ Yesin und Omont Schuldtheis und könig / lichen Sti.Michaelis Ordens / Ritter] [eingeflickt] [Fr]antz / [Pet]er / [Dagu]et. Hr: Frantz / Carl Gottrauw / Venner. Hr: Jacob / Pÿthon / Venner. Hr. Carl ... / Amm[an] / Grosweib[el] [Hr. Peter Wal]ter / [Kuenlin rat]h= / [schreib]er. Hr: Ruodolff / Reynold / Venner. Hr: Frantz Peter / Gottrauw / Venner. Jr: Romanus / von Diesbach. Hr: Frantz / Techterman / Herr zu Bionens Hr: Carl Niclaus / Amman Herr / zu Snt. Batholome

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Erhaltung: Unzählige Notbleie, einzelne Sprünge. Stark ausgeflickt, in den Zwickeln zu einem Rechteck ergänzt. Die eingeflickten Wappen Gottrau (geviert) und Odet gehörten wahrscheinlich zu einer Allianzwappenscheibe Tobias Simon Gottrau und Maria Catharina Odet (vgl. Bergmann 2014. Bd. 1. S. 108, Abb. 75; Freundlicher Hinweis von Nicolas de Gottrau, Genf vom 7.12.2014).

Technique

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, Eisenrot, blauen und violetten sowie stellenweise hauchdünn aufgetragenen grünen Schmelzfarben.

History

Research

Zur Biographie der folgenden Ratsherren s. deren eigene Wappenstiftungen: Niklaus Malliard (VMR_224_FR_147), Rudolf Fivaz (FR_193), Joseph Niklaus von Affry (FR_401), Franz Peter Emmanuel Fegely (VMR_153_FR_339), Hans Jakob Joseph Alt (FR_163), Franz Philipp von Lanthen-Heid (FR_176), Franz Peter Daguet (VMR_220_FR_333), Hans Peter Boccard (FR_264), Franz Niklaus Von der Weid (FR_192), Simon Petermann Von der Weid (FR_155), Hans Peter Castella (FR_172), Johann Castella (VMR_149_FR_326), Franz Roman von Diesbach (FR_200), Josef Niklaus Gottrau (VMR_398_FR_330), ebenso zum Schultheissen Franz Augustin von Diesbach (FR_188). Pankraz Buman (31.3.1651–8.4.1720), Sohn des Pankraz Buman und der Elisabeth Fegely, gehörte 1675–1691 dem Grossen Rat an und war 1691–1694 Sechziger, bevor er 1694 in den Kleinen Rat gewählt wurde. Er amtete zudem 1699–1720 als Stadtmajor und 1700–1703 als Bürgermeister. Vor 1704 liess er sein Herrschaftshaus in Avry-sur-Matran errichten, eine im Kanton Freiburg einzigartige Anlage französischen Stils. Seit 1690 war er mit Anna Maria Gottrau verheiratet, mit der er drei Kinder hatte. Pankraz Buman war bis ins hohe Alter noch politisch aktiv. Er hatte bereits 1699 eine Scheibe gestiftet, die sich in Waadtländer Privatbesitz erhalten hat (Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 405.1). Franz Prosper Gady (20.5.1639–18.4.1708), Sohn Hans Wilhelm Gadys und Anna Maria Kämmerlings, war 1656 Student der Logik in Freiburg i. Br. (Büchi 1907. S. 152, Nr. 283), sass 1665–1672 im Grossen Rat in Freiburg i. Ü., 1672–1693 im Rat der Sechzig und 1693–1708 im Kleinen Rat. 1670 amtete er als Ratsschreiber, 1675–1680 als Vogt von Orbe-Echallens, 1685 als Venner und Vizekanzler Protais d'Alts. 1686–1688 wurde er gemeinsam mit dem Ratsherren Malliard nach Paris zu Ludwig XIV. geschickt, um die geliehenen Gelder des Staates Freiburg einzufordern. Seit dem 10.8.1659 war er mit Maria Katharina Chollet († 12.5.1710), einer Tochter Claude Chollets, verheiratet (HBLS III, 1926. S. 369, Nr. 6; DHBS III, 1926. S. 300, Nr. 6; SGHCF). Karl von Montenach (11.12.1631–1707) war ein Sohn des Georg Peter von Montenach und der Margaretha Weck in Freiburg. Er stellte sich in die Dienste Genuas. Karl von Montenach hatte verschiedene Ämter inne. Er wurde 1662 in den Rat der Zweihundert und 1677 in den Kleinen Rat gewählt, 1670–1675 war er Vogt von Grandson, 1675 in Freiburg Venner und 1682 Bürgermeister. Er war mit Maria Anna Margaretha Buman, einer Tochter Niklaus Bumans, verheiratet (HBLS V, 1929. S. 143, Nr. 24; DHBS IV, 1928. S. 720, Nr. 24; SGHCF). Franz Karl Gottrau (1651–1726), Sohn des Franz Peter Johann Gottrau aus der Linie de Granges und der Maria Margaretha Weck, war seit 1691 mit Margaretha Python von Corcelles, Tochter Johann Jakobs und Maria Elisabeth Franziska von Montenachs, verheiratet. Im Burgquartier wohnhaft, sass Franz Karl 1671 im Rat der Zweihundert und 1685 im Rat der Sechzig. 1692–1697 war er Landvogt von Châtel-Saint-Denis, 1701 Venner, 1706 Ratsherr und 1708–1711 Zeughausverwalter (HBLS III, 1926. S. 614, Nr. 55; DHBS III, 1926. S. 503, Nr. 55; SGHCF). Ihm gehörte das sogenannte Haus Les Tornalettes in der Reichengasse Nr. 67. Eine Grisaillescheibe von 1723 mit der Inschrift: “Herr Carli Gottrau des grossen Raths” soll sich in den 1950er Jahren bei Notar Othmar de Gottrau befunden haben (Freundliche Mitteilung Nicolas de Gottraus vom 23.9.2012). Franz Peter Gottrau der Junge, aus der Linie Léchelles (1649–1712), Sohn des Tobias († 1661) und der Maria Elisabeth von Montenach, erwarb sein Bürgerrecht 1666, kam 1669 für das Auquartier in den Rat der Zweihundert, 1690 in den Rat der Sechzig und wurde 1700 Venner und 1708 Kornherr (Amman Besatzungen. S. 75, 174, 306; HBLS III, 1926. S. 614, Nr. 21; DHBS III, S. 502, Nr. 21). Franz Peter war mit Katharina Barbara Gottrau (* 1647) aus der Linie Granges, einer Tochter Franz Peter Johann Gottraus und Maria Margaretha Wecks, verheiratet. Johann Franz Techtermann (1638–24.10.1719), jüngerer Bruder Rudolf Techtermanns (vgl. FR_174), war Herr von Bionnens, 1670–1676 Vogt von Châtel-Saint-Denis, 1693–1699 Sechziger und 1699–1719 Ratsherr. Er war seit 1661 mit Verena von Diesbach verheiratet (HBLS VI, 1931. S. 647, Nr. 22; DHBS VI, 1932. S. 470, Nr. 22). Karl Nikolaus Amman († 24.3.1708), Sohn des Statthalters Johann Amman und Herr von St-Barthélemy, war 1675 Grossrat, 1693 Sechziger, 1696 Kleinrat und 1690–1695 Vogt von Grandson. Er war mit Maria Ursula Schaller verheiratet (Amman Besatzungen. S. 23, 75, 176, 339; StAF Généalogies de Gottrau 1b [Amman]; Weitzel 1915. S. 508, 516; Vevey 1923. S. 11). Sein jüngerer Bruder Karl Amman kam 1693 in den Grossen Rat, 1711 in den Rat der Sechzig und 1717 in den Kleinen Rat. 1699–1704 amtete er als Grossweibel, als der er in dieser Scheibe vertreten ist. Er war mit Maria Theresia Elisabeth Fegely verheiratet und starb am 2.3.1726 (Amman Besatzungen. S. 24, 78, 180, 459; StAF Généalogies de Gottrau 1b [Amman]). Jakob Python († 17.6.1709), Sohn des Franz-Jakob Python und der Ursula Werly, war 1667 Grossrat, 1697 Sechziger und amtete 1699–1702 als Venner des Neustadtquartiers. 1672–1677 und 1689–1696 war er auch Vogt von Vaulruz (Amman Besatzungen. S. 76, 174, 306, 377; Weitzel 1915. S. 503, 548; HBLS V, 1929. S. 504, Nr. 14; DHBS V, 1930. S. 358, Nr. 14). Rudolf Reynold († 14.2.1730), Sohn Hans Reynolds († 1670), kam 1683 in den Grossen Rat und 1701 in den Rat der Sechzig. 1700/01 amtete er als Vogt von Plaffeien und 1701 als Venner des Spitalquartiers (StAF Amman, Généalogies, fol. 29 [Reynold] und Amman Besatzungen. S. 76, 178, 306, 333; Weitzel 1915. S. 493, 551). Karl Kessler wurde 1662 als Vertreter des Burgquartiers in den Grossen Rat gewählt, amtete 1664 als Ohmgeltner und trat 1674 in den Rat der Sechzig. 1669 war er Grossweibel, 1673–1678 Vogt von Rue und 1678 Heimlicher. 1685 stieg er in den Kleinen Rat auf. Er diente auch 1688 als Rat des Bischofs von Basel und 1695–1700 als Seckelmeister. Hauptmann Kessler starb am 19.2.1703 (Amman Besatzungen. S. 23, 72, 172, 255, 266, 366, 428; Weitzel 1915. S. 499, 536; HBLS IV, 1927. S. 479, Nr. 5; DHBS IV, 1928. S. 345, Nr. 6). Peter Walter Kuenlin († 1.10.1742), Sohn des Walter, war 1700–1705 Ratsschreiber. Später amtete er auch 1705–1710 als Vogt von Greyerz, 1717–1722 als Bauherr, seit 1724 als Ratsherr und 1725–1730 als Seckelmeister. Als Gesandter nahm er an Tagsatzungen und Konferenzen teil. Seine Frau Marie Anne von Diesbach brachte ihm Schloss und Gut Maggenberg bei Tafers ein (Amman Besatzungen. S. 25, 79, 180, 266, 275, 383, 461; HBLS IV, 1927. S. 555, Nr. 4; DHBS IV, 1928. S. 405, Nr. 4). Es ist ein seltener Glücksfall, dass sich der ursprüngliche Bestimmungsort der bedeutenden Scheibe noch heute ermitteln lässt. Am 28.5.1701 hielten die Augustiner vor dem Rat um "einen schildt unnd fenster in ihrem nüwen gebäuw" an und erhielten zu diesem Zweck zehn Dublonen aus der Kanzlei (StAF RM 252, 1701, p. 390 [28.5.1701]). Die in diesem Zusammenhang erstellte Ratsherrenscheibe ist quellenmässig für Leontius Bucher gesichert. Der Glasmaler Buocher erhielt 80 Pfund "für das oberkeitliche waapen aller herren des raths für die vätteren augustineren" (StAF SR 497,1701/02, p. 52). Mit dem dazugehörigen Fenster kostete die Schenkung den Rat 230 Pfund (StAF SR 497, 1701/02, p. 95. In den Rechnungen der Augustiner ist der Empfang der Schenkung registriert. Comptes Augustins 1701/02: "Die gnädige obrigkeit hat vor ihren wappen verehrt 45 kronen."). Es ist die einzige Scheibe, die aufgrund eines Rechnungseintrages für Meister Leontius Bucher aus Sursee gesichert ist. Die deutlich jüngere Standesscheibe in Kerzers aus dem Jahr 1722 ist zwar ebenfalls für Bucher verbürgt, da jedoch der Vorname des Glasmalers ungenannt bleibt und die Qualität der Scheibe deutlich geringer ausfällt, wird dort der Sohn des Leontius, Hans Peter, am Werk gewesen sein, der 1701 noch nicht als Glasmaler tätig war. Im Zentrum der vorliegenden Scheibe steht das gevierte Wappen mit dem Zähringerlöwen als Herzschild, wie es ähnlich schon auf dem Stadtplan von Martin Martini im Jahr 1606 dargestellt wird (Bergmann 2014. Bd. 1. Abb. 48). Hier wird aber im Vergleich zum älteren Wappen auf den Reichsadler im Siegelwappen verzichtet (vgl. FR_196). Anders als in der Standesscheibe, die als behördliche Stiftung das ganze Gemeinwesen repräsentierte, vergabte hier der Kleinrat von Freiburg also ein Glasgemälde in eigener Sache: Es ist das einzige, das wir in dieser Art in der Stadt kennen.

Dating
1701
Date of Receipt
Vor 1882
Original Donor

Freiburg, Rat

Donor / Vendor

Unbekannt.

Previous Location
Place of Manufacture
Owner

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Previous Owner

Aus dem Augustinerkloster. Eingang vor 1882.

Inventory Number
MAHF 3419

Bibliography and Sources

Literature

Grangier, Louis. Catalogue du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1882. S. 106, Nr. 334.

Grangier, Louis. Catalogue du Musée Marcello et des autres oeuvres d’art faisant partie du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1887. S. 28, Nr. E 30.

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 103.

Catalogue des vitraux de familles fribourgeoises propriété du Musée cantonal, dressé par Alfred Weitzel en 1909. Manuskript mit Wappenzeichnungen. (Staatsarchiv Freiburg Ma 11), p. 3, 5, 9, 12, 13, 14, 17 (Wappen Daguet?) und unpag.

P[eissard], N[icolas]. Catalogue des vitraux armoriés exposés dans les galeries. Fribourg 1927. S. 14 (22me fenêtre).

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Armorial du Canton de Fribourg. Orné de 166 dessins du peintre Eugène Reichlen. 3 Bde. Fribourg 1935–1943. Réimpression Genève 1978. Bd. I. 1935. S. 68 und II. S. 29, 31, 56, 57, 61, 75 und III. S. 13, 43, 48, 63, 95.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 197.

Vgl.

Amman, Généalogies (Staatsarchiv Freiburg) fol. 29 (Reynold).

Généalogies de Gottrau (Staatsarchiv Freiburg) 1b (Amman).

Amman, François-Nicolas. Extraits des Besatzungen 1448–1840 (Staatsarchiv Freiburg Rg 1).

Büchi, Albert. Freiburger Studenten an auswärtigen Hochschulen. In: Freiburger Geschichtsblätter 14, 1907. S. 128–160.

Weitzel, Alfred. Répertoire général des familles dont les membres ont occupé les fonctions baillivales. In: Archives de la Société d’Histoire du Canton de Fribourg 10, 1915. S. 508, 516 (Ammann), 499, 526 (Fégely), 510, 529 (Gady), 478, 531 (Gottrau), 499, 536 (Kessler), 508, 542 (Montenach), 503, 548 (Python), 493, 551 (Reynold), 478, 556 (Techtermann), 485, 558 (Von der Weid).

Vevey, Hubert de. Les anciens Ex-libris fribourgeois armoriés. Fribourg 1923.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS). 7 Bde. und Suppl. Neuenburg 1921–1934.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS). 7 vol. et suppl. Neuchâtel 1921–1933.

Von der Weid, Nicolas. Généalogie Von der Weid avec les alliés des dernières génerations. o. O. [Fribourg] 2001 (Typoskript im Staatsarchiv Freiburg Généalogies diverses 357). Tab. 3.

Diesbach de Belleroche, Benoît. Site génealogique et héraldique du canton de Fribourg: les familles du canton de Fribourg (SGHCF) URL: http://www.diesbach.com/sghcf/index/html (Buman, Fégely am 3.4.2014).

Gottrau, Nicolas de. Essai d’histoire généalogique de la famille de Gottrau, famille patricienne. (In Vorbereitung).

Staatsarchiv Freiburg (StAF): Ratsmanuale (RM), Seckelmeisterrechnungen (SR), Comptes du couvent des Augustins 1606–1802.

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ASK Basel (Foto L. Hilber, dep. im Vitrocentre Romont)

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Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

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Uta Bergmann 2016

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