Research
Der römische Herrscher Konstantin (270/288–337) hatte vor der Schlacht gegen Maxentius an der Milvischen Brücke im Jahre 312 eine Vision, die ihm den Sieg im Zeichen des Kreuzes weissagte. Die Befolgung der Vision ("In hoc signo vinces") führte ihn zum Sieg, der ihn nach bereits eingeleiteter Auflösung der Tetrarchie 324 zum Alleinherrscher des Römischen Reiches machte. Die "konstantinische Wende, die seit 313 durch das Toleranz-Edikt von Mailand im gesamten Römerreich eingeläutet wurde, vollzog sich in der Folge zu einer klaren Privilegierung des Christentums. Nach 324 verlegte er den Machtpunkt des Reiches mit seiner Residenz in die neu nach ihm benannte Stadt Konstantinopel. 325 berief er das erste Konzil von Nicäa ein, um den innerchristlichen, arianischen Streit beizulegen.
Seine aus einfachen Verhältnissen stammende Mutter Helena (248/250–329) wurde 312 Christin und 325 durch ihn zur Kaiserin erhoben. Sie soll gemäss Legende in Palästina das Kreuz Christi aufgefunden haben. Über dem Grab Christi und dem Ort der Kreuzesauffindung liessen Helena und Konstantin in Jerusalem eine Basilika errichten. Helenas Fest wird in der orthodoxen Kirche am 21. Mai, in der koptischen am 4. Mai und in der katholischen am 18. August begangen.
Das Bildschema für die Darstellung Konstantins und Helenas ist durchgehend das gleiche: Die beiden Heiligen stehen zu beiden Seiten des Kreuzes (s. Fabritius/Nentwig 2003, S. 198–202).
Für die Formgebung der Augenpartie, des Mundes und des Kinns ist das vorliegende Hinterglasbild stilistisch vergleichbar mit dem hl. Georg, den Drachen tötend, in der Sammlung R.+F. Ryser des Vitrocentre Romont (Inv.-Nr. RY 411). Noch enger verwandt ist ihm das dieselben würmchenförmigen weissen Rosenblätter aufweisende Hinterglasbild der Trauenden Muttergottes aus der Sammlung Jianu ("Museum Olteniens") (Dancu 1980, Abb. 12).
Dating
Um 1900
Period
1890 – 1910
Date of Receipt
7.12.2012
Donor / Vendor
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Inventory Number
SE 40