Image Ordered

BE_401: Wappenscheibe Gerhard Rohr
(BE_Leissigen_refK_RohrG)

Contact Details

Please specify your first name.
Please specify your name.
Please specify your e-mail address.
The e-mail address is invalid.

Please provide as much information as possible (publication title, database, publisher, edition, year of publication, etc.).

The Vitrocentre Romont can only provide you with its own photographs. We regret that we cannot supply images from third parties to you. If your order concerns photographs from third parties, we will send you the contact address from which the images can be obtained.

The personal data you provide in this form will be used by Vitrocentre Romont exclusively for the processing of your image order. Correspondence regarding the order will be archived for internal reference. The data will not be used for purposes other than those listed here, nor will it be passed on to third parties. By sending the order form, you agree to this use of your personal data.

Should you have any questions, please send us an e-mail: info@vitrosearch.ch.

Title

Wappenscheibe Gerhard Rohr

Type of Object
Artist / Producer
Güder, Hans Jakob · zugeschr.
Dating
1671
Dimensions
35 x 24.7 cm im Licht
Location
Place
s II, 1a
Inventory

Iconography

Description

Das Vollwappen Gerhard Rohrs ist über die blaue und gelbe Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift gesetzt. Dahinter erhebt sich vor farblosem Grund eine mehrgliedrige, bunte Rahmenarchitektur mit krönendem blauem Bogen. Dieser ruht auf einem perspektivisch verkürzten Gebälk, das hinten von zwei schmalen Pfeilerarkaden und vorne von zwei reich dekorierten Säulen gestützt wird.

Iconclass Code
46A122 · armorial bearing, heraldry
Heraldry

Wappen Rohr, Gerhard

Inscription

Hr. Gerhard Rohr / diser Zeit Landtvogt Zu / Jnterlacken vnd Bauwherr / disers Hauses Ao. 1671.

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Mehrere Gläser im Scheibenoberteil sowie das Glas mit der Pfeilerbasis am rechten Rand neu ergänzt (das Foto 9821 des SNM Zürich zeigt an Stelle der heutigen Ergänzungen z. T. alte Flickstücke und an Stelle der erneuerten Pfeilerbasis einen Ausbruch); Sprünge und zahlreiche Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen 1866 Restaurierung der Glasgemälde in Leissigen (Handels-Courier 1866). 1974 Restaurierung im Atelier Eugen Halters, Bern.

Technique

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

History

Research

Laut Inschrift stiftete der Landvogt von Interlaken Gerhard Rohr die Scheibe 1671 in ein damals unter seiner Leitung erneuertes "Haus". Weil die Kirche von Leissigen erst 1675 umgebaut wurde und damals einen in der Werkstatt Hans Jakob Güders geschaffenen Glasgemäldezyklus erhielt, wird mit diesem "Haus" jedoch kaum sie gemeint sein. Zudem sprechen weitere Punkte dafür, dass Rohrs Scheibe nicht nach Leissigen gestiftet wurde. Erstens passt sie von ihrem Format her weder zu den dortigen grösseren Venner-Scheiben noch den kleineren Gemeindescheiben. Zweitens existiert in der Sammlung Wyss des Bernischen Historischen Museums ein Güder zuzuweisender Riss für eine analog komponierte Scheibe des Seckelmeisters Johann Jakob Bucher, auf dessen Rückseite die Helmzier zur Scheibe Rohr in Leissigen festgehalten ist (BHM Bern, Inv. 20036.628; Hasler 1996/97, Bd. 2, Abb. 461.2). Diese 1671 zweifellos von Güder geschaffene Scheibe Buchers ist ebenfalls im Besitz des dortigen Museums (BHM Bern, Inv. 396; 34,9 x 24,4 cm). Die beiden in den Massen und in der Gestaltung übereinstimmenden Glasgemälde von Landvogt Rohr in Leissigen und von Seckelmeister Bucher in Bern werden demnach für den gleichen Ort bestimmt gewesen sein. Mit Leissigen lässt sich der betreffende Ort jedoch nicht gleichsetzen, umfasst doch der dortige Glasgemäldezyklus von 1675 auch die Wappenscheibe des damaligen Seckelmeisters Samuel Fischer. Die Glasgemälde Rohrs und Buchers müssen mit anderen Worten nicht für eine 1675, sondern bereits um 1671 erneuerte Kirche der Landvogtei Interlaken in Auftrag gegeben worden sein, und zwar vermutlich zusammen mit verschollenen Vennerscheiben und einer Berner Standesscheibe. Zu denken wäre beispielsweise an die 1670/71 erbaute Kirche von Ringgenberg, wohin damals Güder unter anderem Scheiben mit den Wappen von Landvogt Rohr und Seckelmeister Bucher zu liefern hatte. Weil die Kirche Ringgenberg zwei – allerdings nicht von Güder stammende – Scheiben mit diesen Wappen besitzt, muss letztlich aber offen bleiben, ob sie tatsächlich ihr ursprünglicher Standort war.

Wie bereits angedeutet, geben sich die Scheiben Rohrs in Leissigen und Buchers im Bernischen Historischen Museum sowie der zugehörige dortige Riss als Arbeiten Hans Jakob Güders zu erkennen. Stilistisch verwandte Vergleichsbeispiele bieten zum Beispiel die von ihm 1675 für die Kirche Leissigen und 1680 für diejenige von Nidau geschaffenen Glasgemälde.

Gerhard Rohr (1616–1688) stammte aus einer alten Gerberfamilie. Sein Vater David (1594–1630) und sein Grossvater Gerhard († 1636), Landvogt zu Erlach und Schenkenberg, waren beide in diesem Beruf tätig. Gerhard der Jüngere wurde Notar. Er amtete als Ohmgeltschreiber, als Gerichtsschreiber von Interlaken, als Landschreiber zu Gsteig und 1669–1675 als Landvogt zu Interlaken. Gerhard Rohr war zweimal verheiratet. Seiner Ehe mit Salome Marti entsprangen elf Kinder. Nach ihrem Tod ehelichte Gerhard die dreifache Witwe Anna Sinner (HBLS 5/1929, S. 684). Wappenscheiben von Gerhard Rohr gibt aus dem Jahr 1671 in den Kirchen von Leissigen und Ringgenberg sowie aus dem Jahr 1673 in den Kirchen von Beatenberg und Gsteig.

Dating
1671
Original Donor

Rohr, Gerhard (1616–1688), Landvogt Interlaken

Previous Location
Place of Manufacture
Owner

Seit 1984 Kirchgemeinde Leissigen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Previous Owner

Staat Bern

Bibliography and Sources

Literature

Schweizer Handels-Courier 80, 21.3.1866.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 48, 75.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 44, 249.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, Bd. 2, Bern 1997, Kat.-Nr. 461, Abb. 461.2.

Peter Eggenberger/Susi Ulrich-Bochsler/Susanne Frey-Kupper, Leissigen, Pfarrkirche. Die archäologischen Forschungen von 1973/74, Bern 2009, S. 14, 31f., Abb. 30.

Güder, Hans Jakob, in: Allgemeines Künstlerlexikon 64/2009, S. 343.

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

References to Additional Images

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 07159 (Foto 1974 nach Restaurierung von Halter); SNM Zürich, Neg. 9821 (Hans Jakob Güder)

Image Information

Name of Image
BE_Leissigen_refK_RohrG
Credits
© Vitrocentre Romont
Date
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Leissigen-Därligen
Owner

Seit 1984 Kirchgemeinde Leissigen (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventory

Reference Number
BE_401
Author and Date of Entry
Rolf Hasler ; Sarah Keller 2016

Linked Objects and Images

Additional Images
Schema