Image Ordered

PSV_416: Allianzgemälde Seiler-Metzger mit Himmelskönigin und dem hl. Joachim
(FR_Romont_VMR_PSV_416)

Contact Details

Please specify your first name.
Please specify your name.
Please specify your e-mail address.
The e-mail address is invalid.

Please provide as much information as possible (publication title, database, publisher, edition, year of publication, etc.).

The Vitrocentre Romont can only provide you with its own photographs. We regret that we cannot supply images from third parties to you. If your order concerns photographs from third parties, we will send you the contact address from which the images can be obtained.

The personal data you provide in this form will be used by Vitrocentre Romont exclusively for the processing of your image order. Correspondence regarding the order will be archived for internal reference. The data will not be used for purposes other than those listed here, nor will it be passed on to third parties. By sending the order form, you agree to this use of your personal data.

Should you have any questions, please send us an e-mail: info@vitrosearch.ch.

Title

Allianzgemälde Seiler-Metzger mit Himmelskönigin und dem hl. Joachim

Type of Object
Artist / Producer
Dating
1612
Dimensions
19.5 x 17.3 cm (mit Rahmen); 14.5 x 10.5 x 0.24 cm (Glastafel)

Iconography

Description

Unter einer flachbogigen Renaissance-Arkade stehen links Maria in einer Strahlenmandorla als Himmelskönigin mit Krone und Szepter, das Jesuskind auf dem Arm tragend, rechts der hl. Joachim als bärtiger Hirte mit hohen Stiefeln, weitem Mantel und breitkrempigem Hut, den langen Hirtenstab in der Hand. Unter den beiden Figuren befindet sich in der Mitte die Stifterinschrift. Links steht das Wappen des Stifters: in Gold auf grünem Dreiberg eine wachsende Jungfrau in rotem Kleid mit goldener Krone, in der Rechten den Chirurgenbohrer, in der Linken das Klappmesser haltend (Seiler). Rechts ist das sprechende Wappen seiner Gattin erkennbar: in Rot ein silbernes Metzgerbeil mit goldenem Griff, darauf im linken Obereck ein natürlicher Ochse mit silbernen Hörnern (Metzger). Wohl im Zylinder-Blas-Verfahren hergestellte, farblose Glastafel mit Oberflächen-Unebenheiten und leichten Schlieren. Winzige gleichgerichtete kugelige, ovale und wenige spindelförmige Gasbläschen. Ränder geschnitten und gekröselt.

Iconclass Code
11F4132 · Madonna on the crescent of the moon (sometimes called Queen of Heaven) (in mandorla)
11F621 · 'Regina Coeli', 'Regina Angelorum', 'Maestà' ~ Madonna
11H(JOACHIM) · the father of Mary, Joachim; possible attributes: book, two doves, lamb, (shepherd's) staff
Iconclass Keywords
Inscription

M. Joachin Seiler / Stein vnd bruchsnid/er Maria Metzgerin / Sein Egemachel 1612

Signature

S.HB.VR (In der Mitte unten monogrammiert und datiert)

Technique / State

Technique

Konturenmalerei und radierte braun-schwarze Lasur, wohl aufgebranntes Schwarzlot. Hinterglasbemalung und Eglomisé. Bemalung wohl mit Ölfarben in dünnem Auftrag, Muschelsilber (Augen, Inschrift), Muschelgold (Inschrift) und grossflächig Blattsilber. Auripetrum (Blattsilber hinter gelber Lüsterfarbe zur Imitation von Blattgold). Eglomisé mit rotbrauner und grüner Lüsterfarbe vor Auripetrum. Teilweise oxidiertes Blattsilber. Rückseite vollständig mit rot-braunem Farbanstrich versehen.

History

Research

Der Beruf des Stifters widerspiegelt sich im Wappen mit den chirurgischen Instrumenten. Die Namenspatrone des Stifterpaares erscheinen als Fürbitter im Hauptbild, wobei Joachim, Gatte der hl. Anna, in einer "Sacra Conversazione" durch Blick und Geste mit seiner Tochter Maria und seinem Enkel Jesus kommuniziert, der auffallenderweise einen rhombischen Nimbus trägt. Mit datierter Stifterinschrift, Wappen und Namenspatronen lässt sich im Kompositionsprinzip des Hinterglasbildes die Ableitung von der Glasmalerei und der Kabinettscheibenkunst unschwer erkennen. In der Tat gibt es von demselben Meister eine kleine, 1607 datierte Rundel mit der Allianz Hertzig-Wick (aus dem Musée de Cluny, Paris, jetzt Ecouen, Musée de la Renaissance, Inv.-Nr. Cl. 1855. Jolidon 1995, II. S. 114–116), die das Monogramm SHB trägt. Stilistik und ikonographische Besonderheiten stimmen in beiden Werken überein, das Monogramm ist auf dem Hinterglasgemälde um die Buchstaben VR, wohl zur Herkunftsbezeichnung des Künstlers, erweitert. Wahrscheinlich ist, dass sich die Auftraggeber beider Werke anlässlich ihres Stiftungsanlasses an einen Künstler ihrer Region gewandt haben. Stilistisch scheint das st. gallisch-zürcherische Gebiet am ehesten in Frage zu kommen. Das als Wandschmuck gerahmte Hinterglasgemälde bildet ein wichtiges und sprechendes Zeugnis für jene Epoche, in der die Hinterglasmalerei in der Schweiz fast ausschliesslich von Glasmalern ausgeübt wurde. Es zeigt ferner, dass es neben der virtuosesten Amelierkunst zürcherischer Künstler um Hans Jakob Sprüngli auch traditioneller arbeitende Hinterglasmaler gab, die nicht im internationalen Wettstreit standen, sondern regionalere Aufträge erfüllten.

Dating
1612
Date of Receipt
2000
Donor / Vendor

R.+F. Ryser (Schenker)

Place of Manufacture
Owner

Vitrocentre Romont

Previous Owner

Fröhlich, St.Gallen (Antiquitätenmesse Basel) · R.+F. Ryser (1976)

Inventory Number
RY 503

Bibliography and Sources

Literature

Ryser, Frieder. Das Spiel mit dem Licht. Über Hinterglasbilder. In: Galerie Stuker Blätter Nr. 13, 1985. S. 5/6, Abb. 6.

Ryser, Frieder. Verzauberte Bilder. Die Kunst der Malerei hinter Glas von der Antike bis zum 18. Jahrhundert. München 1991. S. 119, 326, Abb. 129.

Ryser, Frieder. Reverse Paintings on Glass: The Ryser Collection. (Ausstellungskatalog Corning NY, Corning Museum 25.4.–18.10.1992) Corning, New York 1992. S. 42, 131, Kat.-Nr. 2.

Jolidon, Yves. Eidgenössische und oberrheinische Scheiben aus dem Museum Cluny. In: Archives Héraldiques Suisses, Heft II 1995. S. 114–116.

"Amalierte Stuck uff Glas/Hinder Glas gemalte Historien und Gemäld". Hinterglaskunst von der Antike bis zur Neuzeit. (Ausstellungskatalog Murnau, Schlossmuseum 11.8.–12.11.1995) Murnau 1995. S. 122/123, Kat.-Nr. G 4.

Jolidon, Yves. "Mehr Licht!" Beziehungen zwischen Hinterglasmalerei und Glasmalerei. In: Kunst + Architektur in der Schweiz 50, Heft 4, 1999. S. 49, 51, Abb. 5.

Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei / Reflets enchanteurs – L'art de la peinture sous verre. Romont, Zug, Bern 2000. S. 104–106, Kat.-Nr. 48.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle. Katalog. (Corpus Vitrearum Schweiz. Reihe Neuzeit, Band 6) Bern 2014. S. 571, Abb. 89.3.

Exhibitions

18.5.–5.11.2000: "Reflets enchanteurs – L'art de la peinture sous verre / Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei". Romont, Schweizerisches Museum für Glasmalerei.

26.11.2000–3.6.2001: "Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei". Zug, Museum in der Burg Zug.

Image Information

Name of Image
FR_Romont_VMR_PSV_416
Credits
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Fribourg)
Date
2016
Owner

Vitrocentre Romont

Inventory

Reference Number
PSV_416
Author and Date of Entry
Yves Jolidon 11.02.2015; Elisa Ambrosio 2016

Linked Objects and Images

Additional Images
Detail der Signatur: Allianzgemälde Seiler-Metzger mit Himmelskönigin und dem hl. Joachim