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BE_789: Fragment einer Wappenscheibe des Sigmund von Erlach
(BE_Jegenstorf_refK_vonErlach_Fragment)

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Title

Fragment einer Wappenscheibe des Sigmund von Erlach

Type of Object
Artist / Producer
Güder, Hans Jakob · zugeschr.
Dating
1681
Dimensions
42 x 58 cm im Licht

Iconography

Description

Die Scheibe vereint Fragmente einer Wappenstiftung des Sigmund von Erlach. Darin enthaltene originale Stücke sind vermutlich die Inschrift sowie Teile des Wappens und des Palmwedelkranzes. Eine ungefähre Vorstellung vom ursprünglichen Aussehen der Scheibe gibt das 1681 von Sigmund von Erlach in die Kirche Steffisburg gestiftete Glasgemälde.

Iconclass Code
46A122 · armorial bearing, heraldry
Heraldry

Wappen Sigmund (Sigismund) von Erlach

Inscription

Herr Sigismundt von Erlach Freÿherr zu Spietz, der St[adt] / Bern Schuldtheiβ vnd Feldtherr, bÿ der Allgemeinen Eidtgnoβischen Vatterlendis(chen) / ...rms verein mit Oberster Feldthaubtman Beÿ der AllerChristlichsten Königlichen Maiestat [zu] / Franckrich ~%~ Armaden geweβner General major Obrister über ein Regiment zů Fuβ Tütscher Nati[on] / 1681.

Signature

Keine

Technique / State

State of Conservation and Restorations

Die Scheibe dürfte von einem Glasmaler in der Zeit um 1900 aus alten und offenbar auch neuen Flickstücken in die heutige Form gebracht worden sein. Zu den originalen Teilen der Wappenscheibe gehören ausser der Stifterinschrift vermutlich noch einige wenige Gläser im Wappen und die Palmwedelstücke. Ob die Jahreszahl 1681 am unteren Rand ebenfalls original ist, bleibt unsicher (aufgrund des zusammengewürfelten Charakters dieser Scheibe erübrigt sich hier ein Erhaltungsschema).

Restaurierungen
1940: Abnahme der Scheiben durch Glasmaler Eduard Boss sowie 1945 Wiedereinsetzung derselben durch den Berner Glasermeister Paul Wüthrich (Staatsarchiv Bern, BB 05.7.343).
1971 Konrad Vetter, Bern: Umordnung der Glasgemälde in den Fenstern.

Technique

Farblos und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und grüner Schmelzfarbe.

History

Research

Zehn Glasgemälde der Kirche tragen das Wappen von Erlach, der Herren von Jegenstorf, in deren Besitz sich Schloss und Gerichtsbarkeit des Dorfes Jegenstorf von 1321 bis 1593 befanden. Die nur noch aus einigen Originalfragmenten bestehende Scheibenstiftung des Sigmund von Erlach ist wohl eine Arbeit Hans Jakob Güders, der auch die anderen erhaltenen Scheiben dieses bedeutenden bernischen Staatsmannes schuf.

Sigmund von Erlach (1614–1699), Herr zu Spiez und Schadau, war der Sohn von Johann Rudolf III. von Erlach (1577–1628) und der Neffe des Berner Schultheissen Franz Ludwig von Erlach (1575–1651). Unter Bernhard von Weimar wurde er Oberst über ein Regiment in Deutschland und 1648 in französischen Diensten Maréchal de champ. In Bern war er seit 1645 Mitglied des Grossen und seit 1652 des Kleinen Rats. Er war General im Bauernkrieg 1653 und im 1. Villmergerkrieg 1656, Venner zu Schmieden 1667 sowie Salzdirektor 1670. 1675 wurde er erstmals Berner Schultheiss. Von da an bis zu seinem Tod übte er dieses Amt allzweijährlich aus. Als Gesandter begab er sich unter anderem zu König Ludwig XIV. nach Breisach (1673) und nach Ensisheim (1681). Seine 1638 mit Ursula Esther von Mülinen geschlossene Ehe blieb kinderlos (von Erlach 1989, S. 303–328; HLS 4/2005, S. 258f. mit Abb. des Bildnisses von Erlachs im Bernischen Historischen Museum).
Die Wappenscheibe, die Sigmund von Erlach 1668 in die Nydeggkirche von Bern schenkte, befindet sich heute in Berner Privatbesitz (BE_60). Zudem gibt es von ihm die Doppelscheibe von 1676 aus der Kirche Spiez im dortigen Schlossmuseum sowie je ein 1681 in die Kirchen von Jegenstorf und Steffisburg gestiftetes Glasgemälde.

Dating
1681
Original Donor

Erlach, Sigmund von (1614–1699), Schultheiss

Place of Manufacture
Owner

Seit 1984 Kirchgemeinde Jegenstorf (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Previous Owner

Staat Bern

Bibliography and Sources

Literature

Egbert Friedrich von Mülinen, Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Drittes Heft. Mittelland. II. Jegistorf–Ottenleuebad, Bern 1881, S. 8f.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 241.

Hans Lehmann, Die Kirche zu Jegenstorf und ihre Glasgemälde. Festschrift zur Jubiläumsfeier des vierhundertjährigen Bestandes, Bern 1915, S. 42 und 47 (Hans Jakob Güder).

Jürg Schweizer, Kunstführer Emmental, Wabern 1983 (2. Aufl.), S. 67f.

Stefan Trümpler, Die Glasgemälde in der Kirche, in: Jegenstorf. Eine Ortsgeschichte, Jegenstorf 1989, S. 70f., 80, 83 (Hans Jakob Güder).

Güder, Hans Jakob, in: Allgemeines Künstlerlexikon 64/2009, S. 343.

Vgl.

Hans Ulrich von Erlach, 800 Jahre Berner von Erlach. Die Geschichte einer Familie, Bern 1989.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

References to Additional Images

Denkmalpflege Kt. Bern, Neg. Howald 06668.31 (+c)

Image Information

Name of Image
BE_Jegenstorf_refK_vonErlach_Fragment
Credits
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Fribourg)
Date
2015
Copyright
© Reformierte Kirchgemeinde Jegenstorf Urtenen
Owner

Seit 1984 Kirchgemeinde Jegenstorf (laut Gebrauchsleihevertrag mit dem Kanton Bern vom 25.1.1984).

Inventory

Reference Number
BE_789
Author and Date of Entry
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016