Forschung
Der Künstler Heinrich Stäubli führte Glas und Malerei nicht nur im Medium der Glasmalerei zusammen, sondern integrierte Glas auch auf einzigartige Weise in die freie Grafik. Für seinen sogenannten «Glasdruck» verwendete er die unregelmässige Oberfläche («Hobel») von Echtantikglastafeln. Er übertrug diese Oberflächenstruktur auf ein aufgelegtes Papier als Reliefstruktur mittels Farbe, in etwa vergleichbar mit dem Abriebverfahren (Frottage) des Künstlers Max Ernst. In dieser grossformatigen Druckgrafik lässt sich die Reliefstruktur des Glases sehr schön in den breiten dunklen Bändern als feine, hellgrau erscheinende Schraffur erkennen. Die intermediale Durchwirkung seines Œuvres und die zentrale Rolle, die Glas selbst in seiner Malerei und Grafik spielte, beeindruckt in ihrer Konsequenz.
Datierung
1976
Eingangsdatum
11.2020
Schenker*in / Verkäufer*in
Schenkung der Familie Stäuble, Luzern
Eigentümer*in
Inventarnummer
HS_1027