Forschung
Diese isolierte Ovalscheibe, die über den französischen Kunsthandel nach Frauenfeld gelangte, ist schwierig einzuordnen. Möglicherweise besteht ein Bezug zu den Kartäusern, deren Ordensgründer der hl. Bruno war. Da Kartausen jedoch in ganz Europa existierten, führt das zu keinen weiteren Hinweisen auf eine mögliche Herkunft der Scheibe. Ovale Scheiben mit Heiligendarstellungen waren in Flandern weit verbreitet (vgl. Berserik/Caen, 2007–14, Bd. 1, S. 75, 105, 106, Bd. 2, S. 15, 40, 85, 89, Bd. 3, S. 90–93; Beeh-Lustenberger, 1965, S. 239). Auch Süddeutschland käme aber als Herstellungsort in Frage (vgl. Husband, 1991, S. 83). Die Vergleichsbeispiele aus den genannten Regionen legen eine Entstehungszeit des Glasgemäldes im 17. Jahrhundert nahe.
Die Scheibe ist unpubliziert.
Datierung
17. Jahrhundert
Zeitraum
1600 – 1750
Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in
Seit 1982 Historisches Museum Thurgau
Vorbesitzer*in
Sammlung Emile Zola (1840–1902) · Sammlung Glasmaler Michel Acézat (1878–1943), Paris · Tochter Acézats · Sibyll Kummer-Rothenhäusler, Zürich (nach Brief S. Kummer-Rothenhäuslers vom 11.2.1982 die Scheibe von ihr vermutlich gegen oder 1982 von Tochter Acézats angekauft); 1982 Verkauf an das Historische Museum Thurgau.
Inventarnummer
T 6089