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TG_270: Figurenscheibe Johannes Eckstein, Prior Kartause Ittingen
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_270)

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Titel

Figurenscheibe Johannes Eckstein, Prior Kartause Ittingen

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Jegli, Hans · zugeschr.
Datierung
1604

Ikonografie

Beschreibung

Vor fadenverziertem Grund steht der hl. Laurentius zwischen Johannes dem Täufer und dem hl. Bruno auf gefliestem Boden. Über einem mit Rollwerk und Fruchtkränzen geschmückten Gebälk ist im Oberbild die Verkündigung an Maria zu sehen. Am Fuss der Scheibe halten zwei Putten die Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift.

Iconclass Code
11H(BRUNO) · Bruno, der Gründer des Kartäuserordens; mögliche Attribute: Kreuz, Finger an den Lippen, Lilie, Mitra zu seinen Füßen, Ölzweig, Lichtstrahl, Totenschädel, (sieben) Stern(e)
11H(JOHN THE BAPTIST) · Johannes der Täufer; mögliche Attribute: Buch, Schilfkreuz, Taufgefäß, Honigwabe, Lamm, Stab
11H(LAURENCE) · Laurentius von Rom, Märtyrer und Diakon; mögliche Attribute: Buch, Weihrauchgefäß, Kreuz, Dalmatika, Bratrost, Palme, Geldbörse (oder Kelch mit goldenen Münzen)
73A52 · die Verkündigung: Maria, die meistens liest, wird vom Engel Gabriel besucht (manchmal belauscht eine Frau die Unterhaltung)
Iconclass Stichworte
Inschrift

Iohanes Eckstain Prior Cartusiae S: Laure̅tÿ Ittingen 1604

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein Sprung und Sprungbleie; die Bemalung teilweise ausgewischt; die Verbleiung erneuert.

Restaurierungen
Gottlieb Engeler, Andwil, 1969: Vollständige Neuverbleiung und Haarrissreparaturen mit Aralditklebung (Restaurierungsunterlagen Historisches Museum Thurgau)

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschiff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Johannes Eckstein (†1613) aus Villingen wirkte vor seinem Amtsantritt in Ittingen bereits an anderen Orten als Prior, nämlich bis 1587 in Pleterje, 1587/88 in Freudenthal und von 1588–1595 in Freiburg in Breisgau. 1595 wurde er vom Generalkapitel schliesslich zum Prior von Ittingen erwählt. Als solcher machte er sich um Ittingen sehr verdient, indem es ihm gelang, die Schulden des Hauses zu tilgen und dessen Existenz zu festigen. Wegen seines schlechten Gesundheitszustandes trat er 1611 als Prior zurück. Nach seinem zwei Jahre später erfolgten Tod wurde er auf dem Ittinger Konventfriedhof zur Ruhe gesetzt (Früh, 2006, S. 131).
Eine weitere Scheibenstiftung von ihm, die 1599 entstand, befindet sich im Museum der Kartause Ittingen zu Warth (TG_73).

1607 schuf der Winterthurer Glasmaler Hans Jegli eine Scheibenriss-Serie (und wahrscheinlich die entsprechenden Glasgemälde) für die Gemeinden Uesslingen und Buch (Schweizerisches Nationalmuseum, Inv. Nr. 1922/1108 und 6/34), für den Uesslinger Pfarrer Michael Lichtenfels (Historisches Museum St. Gallen) sowie für den Ittinger Gerichtsschreiber Johann Wendel Locher (TG_1446, TG_1789). Uesslingen gehörte zur niederen Gerichtsherrschaft Ittingen und die dortigen Kartäuser hatten die Kollatur über die Uesslinger Kirche inne. Demnach war die Scheibenserie vermutlich für die Kartause Ittingen bestimmt (vgl. Boesch, 1955, 28–29). Jeglis Tätigkeit für Ittingen legt zusammen mit stilistischen Vergleichen nahe, dass er der Schöpfer des vorliegenden Glasgemäldes für den Ittinger Prior Johannes Eckstein war. Neben den genannten Rissen lässt sich insbesondere die Frauenfelder Stadtscheibe (TG_21) vergleichen. Auf dem Riss für Johann Wendel Locher (TG_1789) ist ausserdem die Szene der Verkündigung im Oberbild sehr ähnlich gestaltet wie auf derjenigen für den Prior.
Ob auch Johannes Eckstein seine Scheibe in das eigene Kloster gestiftet hatte, ist ungewiss. Eine andere Möglichkeit für den ursprünglichen Bestimmungsort der Scheibe wäre das Haus des Schultheissen Sebastian Engel in Frauenfeld. 1603 erhielt dieser eine Wappengabe des Abtes von St. Gallen Bernhard Müller (Stiftsarchiv St. Gallen, Ausgabenbuch Bernhard Müller, D 879, S. 227v; Knoepfli, Karteikarten “Scheiben nach OrtenTG”, Staatsarchiv Thurgau).

Die Scheibe wird genannt in:
Früh, 1983, S. 194.

Datierung
1604
StifterIn

Eckstein, Johannes

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1969 Historisches Museum Thurgau

Vorbesitzer*in

Bis 1969 Sibyll Kummer-Rothenhäusler, Zürich

Inventarnummer
T 3343

Bibliografie und Quellen

Literatur

Boesch, P. (1955). Die alten Glasmaler von Winterthur und ihr Werk. 286. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur. Winterthur: Gemsberg-Druck.

Früh, M. (1983). Glasgemälde im Zusammenhang mit der Kartause Ittingen. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 40. Zürich: Verlag Karl Schwegler AG.

Früh, M. (2006). Ittingen, Kartäuser. In B. Andenmatten, (Red.). Les Chartreux en Suisse. Helvetia Sacra (HS), Section III: Les Ordres suivant la règle de Saint-Benoît, vol. 4 (S. 101–139). Bâle: Editions Schwabe.

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_270
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2019
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Seit 1969 Historisches Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_270
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020