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TG_201: Willkommscheibe Hans Baumann und Anna Vernar (Werner?)
(TG_Wigoltingen_SchlossAltenklingen_TG_201)

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Titel

Willkommscheibe Hans Baumann und Anna Vernar (Werner?)

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Jegli, Hans · zugeschr.
Datierung
1621
Masse
30.2 x 20 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Die Willkommscheibe zeigt das auf dem die Fusszone einnehmenden Podium stehende Stifterpaar. Der die Muskete auf seiner linken Schulter und die Gewehrgabel in der rechten Hand haltende bärtige Mann ist in ein schwarzes Federbarett, rote Beinkleider, ein blaues Hemd und ein gelbes Wams gekleidet, um das er das Patronenbandelier geschlungen hat. Seine Gemahlin, die ihm in der Rechten den Pokal mit dem Willkommtrunk darreicht, trägt eine weisse Haube und über ihrem blauen, rot gestreiften Gewand einen violetten, unten offenen Mantel. An ihrem Gurt festgebunden sind Beutel und Essbesteck. Die beiden vor farblosem Grund erscheinenden Figuren umfasst eine einfache rote Architekturrahmung. Die Namen der Stifter an der Podiumsfront flankieren deren Wappen. Im Oberbild ist ein Mühlenbetrieb festgehalten. Rechts führt ein Mann zwei mit Säcken beladene Pferde zur Mühle, in der zwei seiner Kollegen das Korn abliefern.

Iconclass Code
33A1 · grüßen
41C121 · jemanden tränken, jemandem zu trinken geben
42D3 · Ehe, verheiratetes Paar, Ehestand; Matrimonium
42F1 · Hausfrau
45C16(RIFLE) · Schußwaffen: Gewehr
46A122(BAUMANN) · Wappenschild, heraldisches Symbol (BAUMANN)
46A122(VERNAR) · Wappenschild, heraldisches Symbol (VERNAR)
47C37 · mahlen, zermahlen (industrielle Verfahrensweisen)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Baumann, Hans: In Blau ausgerissener grüner Baum mit natürlichem Stamm.
Wappen Vernar (Werner?), Anna: In Gold eine schwarze Henkelvase mit drei grün gestielten und beblätterten silbernen Blumen.

Inschrift

Hans Bůman am Betzibůchel / vnd Anna Vernarin sin / Egemahel. Anno 1621.

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Zwischen den Figuren neue Ergänzungen, mehrheitlich aus Klarglas; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Bereits 1925 wird die Scheibe als “stark geflickt” bezeichnet (Zollikofer/Fiechter-Zollikofer, 1925, S. 47)

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Bitzibühl, wo Hans Baumann wohnhaft war, ist mit der gleichnamigen Siedlung in der Toggenburger Gemeinde Oberhelfenschwil (Kanton St. Gallen) identisch, die früher zum Gericht Mogelsberg gehörte (Boesch, 1947, S. 7).
Aus demselben Jahr 1621 stammt eine mit Ausnahme des Oberbildes identisch gestaltete Scheibe, gestiftet von Jakob Baumann “Zum Furtt” (bei Mogelsberg im Toggenburg) und dessen Gemahlin Barbel Wetzbery (Boesch 1955, S. 47f.; SNM Zürich, Neg. 29026; Parsons Lillich, 2004, S. 96, Abb. CMG II-12/fig. 5). Vermutlich waren die beiden Glasgemälde von Mitgliedern der Familie Baumann für denselben Ort bestimmt. Hergestellt hat sie Hans Jegli aus Winterthur, der die Scheibe des Jakob Baumann signierte. Jegli griff dabei auf eine Vorlage zurück, die er bereits 1617 für zwei Scheiben, die sich heute im Corning Museum of Glass befinden (Parsons Lillich, 2004, Kat. Nrn. CMG 11 und 12) und später für mindestens sechs weitere Glasgemälde verwendet hatte (Parsons Lillich, 2004, S. 94–97).

Die Scheibe wird genannt in:
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer, 1925, S. 47.
Boesch, 1947, S. 7f., Nr. 2.
Boesch, 1955, S. 48.
Zollikofer/Fiechter-Zollikofer/Zollikofer, 1966, S. 68, Nr. 2.
Parsons Lillich, 2004, S. 97, Abb. CMG 11–12/fig. 6.
Kesselring-Zollikofer/Zollikofer, 2010, S. 133.

Datierung
1621
StifterIn

Baumann, Hans am Betzibuchel · Vernar (Werner?), Anna

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Fideikommiss Zollikofer, Schloss Altenklingen

Bibliografie und Quellen

Literatur

Boesch, P. (1933). Der Winterthurer Glasmaler Hans Jegli und seine Toggenburgerscheiben. Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, NF Bd. XXXV. Zürich: Schweizerisches Landesmuseum.

Boesch, P. (1947). Toggenburger Scheiben. 5. Nachtrag. Toggenburgerblätter für Heimatkunde, 10. Jg. Lichtensteig: A. Maeder Söhne.

Boesch, P. (1955). Die alten Glasmaler von Winterthur und ihr Werk. 286. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur. Winterthur: Gemsberg-Druck.

Kesselring-Zollikofer, M.-H. und Zollikofer, Chr.L. (2010). Das Fideikommiss der Zollikofer von Altenklingen. Weinfelden: Wolfau-Druck AG, S. 133.

Parsons Lillich, M. (2004). Corpus Vitrearum USA Part II/I. Stained Glass before 1700 in Upstate New York. London/Turnout: Harvey Miller Publishers.

Zollikofer, T., Fiechter-Zollikofer, E. (1925). Altenklingen. Zollikofer'sches Familien-Fideikommiss. St. Gallen: Zollikofer & Cie.

Zollikofer, T., Fiechter-Zollikofer, E. und Zollikofer, K. (1966). Altenklingen. Zollikofersche Familien-Stiftung. St. Gallen: Zollikofer & Co. AG.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 39917

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Wigoltingen_SchlossAltenklingen_TG_201
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Fideikommiss der Zollikofer von Altenklingen
Eigentümer*in

Fideikommiss Zollikofer, Schloss Altenklingen

Inventar

Referenznummer
TG_201
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema