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TG_159: Allianzwappenscheibe Lorenz (Laurenz) Zollikofer und Dorothea von Watt
(TG_Wigoltingen_SchlossAltenklingen_TG_159)

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Titel

Allianzwappenscheibe Lorenz (Laurenz) Zollikofer und Dorothea von Watt

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Spengler, Caspar · signiert
Datierung
1595
Masse
30.6 x 20.7 cm im Licht
Standort
Lage
Ahnensaal, Südostfenster
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Die Vollwappen von Lorenz Zollikofer und Dorothea von Watt befinden sich vor farblosem Grund auf der blau-gelben Inschriftenkartusche, die von zwei auf Amphoren sitzenden rosafarbenen Putten gehalten wird. Über den beiden Helmzierden wölbt sich ein flacher rosafarbener Bogen aus Rollwerk, der auf den beiden grünen seitlichen Säulen sowie der zentralen rosafarbenen Säule mit rotem Kapitell ruht. Das zweigeteilte Oberbild zeigt im linken Feld den in einer Hügellandschaft am Boden schlafenden Jakob beim Traum von der Himmelsleiter (Gn 28, 11–15) und im rechten Jakobs Volk bei der Überquerung der Furt Jabbock sowie dessen Ringen mit dem Engel (Gn 32, 23–29).

Iconclass Code
46A122(WATT VON) · Wappenschild, heraldisches Symbol (WATT VON)
46A122(ZOLLIKOFER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ZOLLIKOFER)
71C3121 · Jakobs Traum: während er mit einem Stein als Kissen auf dem Erdboden schläft, sieht Jakob eine Leiter, die von der Erde zum Himmel reicht und auf der Engel herunter- und hinaufsteigen; meist befindet sich Gott auf der Spitze der Leiter
71C3222 · Jakob ringt mit dem Engel (oder einem Mann) bis zur Morgenröte; Jakobs Hüftgelenk wird dabei ausgerenkt
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Zollikofer, Lorenz: In Gold ein blaues linkes Freiviertel; Helm: silbern; Helmdecke: golden und blau; Helmzier: aus goldener Krone wachsender blauer Mannsrumpf. Watt, Dorothea von: In Silber ein schwarzer Greif mit goldener Halskette; Helm: silbern; Helmdecke: silbern und schwarz; Helmzier: ein wachsender schwarzer Greif mit goldener Halskette.

Inschrift

Lorentz Zollikoffer vnd dorothea von / Watt Sein Ehliche hausfrow Anno / Domini · 1 · 5 · 9 5 ·

Signatur

C·S·

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die Helmzier des Wappens Zollikofer sowie das unterste Stück in der Helmzier des Von Watt-Wappens neu ergänzt; die blaue Schmelzfarbe stellenweise ausgebrochen; Schäden in der Schwarzlotbemalung; mehrere dünne Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Lorenz (Laurenz) Zollikofer (1519–1577) war der Sohn Georgs (1492–1539), des Stammvaters der Zollikofer von Altenklingen, und der Bruder Leonharts (1529–1587), der das jetzige Schloss Altenklingen erbaute. Verheiratet war er seit 1544 mit Dorothea von Watt (1523–1603), der einzigen Tochter des bekannten St. Galler Reformators und Humanisten Joachim von Watt, genannt Vadian (Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz, 7/1934, S. 676). Er und seine Frau führten 1547 ihren Sohn Joachim zur Taufe, von dem sich im Schloss Altenklingen eine 1588 datierte, vermutlich aus der Neuzeit stammende Allianzwappenscheibe erhalten hat.

Als Caspar Spengler die Scheibe 1595 in seiner Konstanzer Werkstatt signierte, war Lorenz Zollikofer seit knapp 20 Jahren tot. Man darf deshalb annehmen, dass Lorenz Zollikofers Witwe die Scheibe als Nachstiftung zu dessen Ehren damals bei Spengler in Auftrag gab. Im Schloss Altenklingen gibt es eine weitere Scheibe mit den Wappen Lorenz Zollikofers und Dorothea von Watts, die ebenfalls das Monogramm Caspar Spenglers trägt, jedoch 1544 datiert ist (TG_173). Diese muss um dieselbe Zeit wie das vorliegende Glasgemälde ebenfalls zum Andenken an Lorenz Zollikofer entstanden sein. Die zwei genannten Gedenkscheiben unterscheiden sich zwar im Kolorit, Spengler gestaltete sie aber nach der gleichen Vorlage (Rahmenkomposition, Oberbilder, Putten unten). Den beiden in den unteren Ecken auf Amphoren sitzenden Putten begegnet man zudem ein weiteres Mal auf der Scheibe, die Caspar Spengler 1597 für Leonhart Zollikofer anfertigte (TG_162).

Die vorliegende Allianzscheibe befand sich vormals mit rund 60 anderen Schweizerscheiben im Schloss Brougham Hall bei Penrith (Cumberland, England). Diese Scheibensammlung wurde dort 1825 in den Fenstern der Waffenhalle eingesetzt. 1932 gelangte sie durch Victor Henry Peter Brougham, Baron of Brougham and Vaux, zum Verkauf, nachdem dieser sein Vermögen in Monte Carlo verspielt hatte. Durch Vermittlung von Paul Ganz kam die Sammlung damals in die Schweiz zurück, wo die Scheiben in Museen und in Privatbesitz übergingen (Boesch, 1953, S. 97; Ganz, 1935, S. 97f.). 1943 bot J. P. Zwicky das Glasgemälde Herrn Hermann Zollikofer-Gemperle für 650 CHF zum Kauf an. Er berichtet, dass Paul Ganz im Auftrag einer grossen Londoner Firma die Scheibe aus dem Schloss Brougham Hall erworben habe. Zwicky habe sie im Schloss Oberhofen am Thunersee von Ganz kaufen können. Die Scheibe wurde damals bis auf die beiden als Ergänzungen beurteilten Oberbilder (nicht zutreffend) als original eingestuft. Im Auftrag Hermann Zollikofer-Gemperles verfasste Paul Boesch 1943 ein Gutachten, befand sie als echt und empfahl sie zum Kauf. Noch im selben Jahr erwarb der Zollikofer'sche Familienrat die Scheibe (Unterlagen im Staatsarchiv TG. C 0'1, 1/222).

Die Scheibe wird genannt in: Katalog Wiener Weltausstellung,1873, S. 221, Nr. 17. Staatsarchiv TG, C 0'1, 1/222. Boesch, 1956, S. 23. Zollikofer/Fiechter-Zollikofer/Zollikofer, 1966, 57, Nr. 1. Kesselring-Zollikofer/Zollikofer, 2010, 50, 127.

Datierung
1595
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1943 Fideikommiss Zollikofer, Schloss Altenklingen

Vorbesitzer*in

1825–1932 Schloss Brougham Hall bei Penrith, Cumbria, England · 1943 J. P. Zwicky, Zürich

Bibliografie und Quellen

Literatur

Amstein, G. (1892). Die Geschichte von Wigoltingen. Weinfelden: Buchdruckerei Werner Schläpfe.

Boesch, P. (1953). Schweizerische Glasgemälde im Ausland. Sammlungen in England. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 14, Heft 2, S. 98f.

Boesch, P. (1956). Die alte Glasmalerei in St. Gallen. 96. Neujahrsblatt hrsg. vom Historischen Verein des Kantons St. Gallen, 23. St. Gallen: H. Tschudy & Co.

Ganz, P. (1935). Wappenscheibe des Bischofs von Konstanz Hugo von Hohenlandenberg. 1519. Schweizer Archiv für Heraldik, Bd. 49, Heft 4, S. 97f.

Katalog für die schweizerische Abtheilung der Wiener Weltausstellung (1873). Winterthur: Westfehling.

Kesselring-Zollikofer, M.-H. und Zollikofer, Chr.L. (2010). Das Fideikommiss der Zollikofer von Altenklingen. Weinfelden: Wolfau-Druck AG.

Staatsarchiv TG. C 0'1, 1/222, 3 Briefwechsel um eine von J. P. Zwicky, Zürich, dem Familienrat zum Kauf angebotene Allianz-Wappenscheibe von Dorothea Zollikofer-von Watt von 1594 samt einem Gutachten über diese und weitere Wappenscheiben im Schloss Altenklingen, erstellt durch Dr. Paul Boesch, 1943.07.28–1944.10.

Zollikofer, Laurenz (1934). Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

Zollikofer, T., Fiechter-Zollikofer, E. und Zollikofer, K. (1966). Altenklingen. Zollikofersche Familien-Stiftung. St. Gallen: Zollikofer & Co. AG.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 38191

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Wigoltingen_SchlossAltenklingen_TG_159
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Fideikommiss der Zollikofer von Altenklingen
Eigentümer*in

Seit 1943 Fideikommiss Zollikofer, Schloss Altenklingen

Inventar

Referenznummer
TG_159
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler; Sarah Keller 2020

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema