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TG_139: Bildscheibe Peter Schreiber oder Peter III. Schmidter (Schmitter), Abt Kloster Kreuzlingen, mit Marienkrönung
(TG_Kreuzlingen_Rutishauser_TG_139)

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Titel

Bildscheibe Peter III. Schmitter (Schmidter), Abt Kloster Kreuzlingen, mit Marienkrönung

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1598?

Ikonografie

Beschreibung

In der Bildmitte ist die Marienkrönung festgehalten. Sie zeigt Maria in weissem Kleid und blauem Mantel kniend zwischen dem Gottessohn in rotem und Gottvater in violettem Mantel, die ihr beide die Krone aufs Haupt setzen. Darüber schwebt in einer wolkenumkränzten Gloriole die Taube des Heiligen Geistes. Vor die Rahmenpfeiler gesetzt erscheinen daneben die Klosterpatrone Kreuzlingens, links der hl. Ulrich und rechts die hl. Afra. Das am oberen Rand beschnittene Oberbild schildert die Anbetung der Heiligen Drei Könige. Die in der Fusszone links neben der Stifterinschrift mit dem infulierten Abtswappen dargestellte kniende Figur ist ein Flickstück.

Iconclass Code
11H(ULRICH) · Ulrich, Bischof von Augsburg; mögliche Attribute: Fisch, Ratte
11HH(AFRA) · Afra von Augsburg, Prostituierte und Märtyrerin, mögliche Attribute: abgestorbener Baum, Salbgefäß, Pfahl, Holzstoß
44A1(+6) · Wappen (als Staatssymbol etc.) (+ Kirche, Kloster; ekklesiastische Gemeinschaft)
46A122(SCHMIDTER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (SCHMIDTER)
73B57 · die Anbetung durch die Heiligen Drei Könige: sie reichen dem Christuskind ihre Geschenke (Gold, Weihrauch und Myrrhe)
73E793(+1) · Maria wird von Gottvater und Christus gekrönt (+ Hl. Dreifaltigkeit)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Schmitter, Peter, Abt Kloster Kreuzlingen: 1 und 4 gespalten von Silber mit rotem, am Fuss geschlitztem Tatzenhochkreuz, und von Rot mit silbernem, am Fuss geschlitztem Abtsstab (Kloster Kreuzlingen), 2 und 3 in Rot silberner Rechtsschrägbalken mit nach der Figur schreitendem goldenem Löwen (Schmidter); anstelle von Helm und Helmzier: silberne Mitra mit goldenen Infuln, goldenem Pedum und silbernem Panisellus.

Inschrift

Petrus von Got= / tes genaden / Apt Des / Wurdigen Gotts / Chreutzlingen / · 1589 ·
· Vlrich // S · AFRA ·

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die Inschrift vermutlich eine alte Ergänzung (siehe “Entstehungsgeschichte”), eine kleine neue Ergänzung im Mittelbild (Gesicht des Gottvaters); alte Flickstücke in der Ecke unten links (ganze Figur); Sprünge; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die vorliegende Scheibe birgt einen Widerspruch. Das rechts dargestellte Wappen ist dasjenige von Peter III. Schmitter, Abt von Kreuzlingen. Während die Inschriftkartusche das Jahr 1589 nennt, wurde Schmitter aber erst 1598 Abt in Kreuzlingen (1589 war noch Peter Schreiber im Amt). Da Wappen und Inschrift mit dem dort hineinragenden Ende der Inful sehr gut zusammenpassen, handelt es sich nicht (wie die Stifterfigur links) um Flickstücke. Vielmehr ist zu vermuten, dass die Inschrift eine alte Ergänzung ist (aus dem 17. Jh.?), bei der die Jahreszahl falsch – 1589 statt 1598 – übernommen wurde. Demnach handelt es sich bei der Scheibe um eine Stiftung Peter III. Schmitters, von dem keine weiteren Glasgemälde bekannt sind (vgl. hingegen die Stiftungen Peter Schreibers TG_14; Erni/Raimann, 2009, S. 183).

Peter III. Schmitter gen. Hug (um 1560–1626) entstammte der gleichnamigen Familie aus Wil im Kanton St. Gallen. Seine Studienjahre verbrachte er bei den Jesuiten in Dillingen und darauf in Luzern und Freiburg im Breisgau. 1582 erfuhr er im Kloster Kreuzlingen die Priesterweihe. 1598 zum Abt erwählt, liess er in der Folge verschiedene Konventsgebäude erneuern (u.a. Bibliotheksbau). Die von ihm 1603 im Kloster eingeführten Reformen stiessen offenbar auf grossen Widerstand. 1604 musste er deshalb sein Amt niederlegen. Sich zunächst als Vikar nach Wurmlingen zurückziehend, ging er 1607 nach Riedern im Schwarzwald, wo er das Chorherrenstift fast 20 Jahre als Propst leitete und am 19. Mai 1626 starb (Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz, 4/1927, S. 313; Schmutz/Stöckly, 2004, S. 290f.). Das auf der Scheibe dargestellte Familienwappen Schmitters ist dasjenige des gleichnamigen Geschlechts aus Wil im Kanton St. Gallen. Das gleiche Wappen findet sich auf dem Abtssiegel Schmitters (Erni/Raimann, 2009, S. 184f., Abb. 158).

Das Glasgemälde ist ähnlich komponiert wie dasjenige des Kreuzlinger Abtes Georg Strassburger aus dem Jahr 1609 (TG_140). Wie dieses zeigt es die Marienkrönung im Mittelbild, flankierende, unter Rundbogen gestellte Heiligenfiguren und einen knienden Stifter (hier durch ein Flickstück ersetzt). Strassburgers Scheibe kann dem Konstanzer Glasmaler Konrad Hareisen zugewiesen werden. Auch wenn es sich anbieten würde, Konrad Hareisen als Hersteller der vorliegenden Scheibe in Betracht zu ziehen, so ist doch zu bedenken, dass dessen wenige gesicherte Scheiben, sowie auch diejenige Georg Strassburgers, in einem deutlich feinerem Stil geschaffen sind als die vorliegende. Auch der 1589 geborene Hieronymus Spengler, kann nicht deren Schöpfer sein, da die Scheibe vor 1604 entstanden ist (Peter III. Schmitter legte in diesem Jahr sein Amt als Kreuzlinger Abt ab). Der Schöpfer der Scheibe Schmitters muss daher unbekannt bleiben.

Die Scheibe wird genannt in:
Erni/Raimann, 2009, S. 183.

Datierung
1598?
Zeitraum
1598 – 1604
StifterIn

Schmitter, Peter III. (†1626), Abt Kloster Kreuzlingen

Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in

Sammlung Rutishauser, Kreuzlingen

Inventarnummer
HRK 17353

Bibliografie und Quellen

Literatur

Erni, P. und Raimann, A. (2009). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Bd. VII: Der Bezirk Kreuzlingen I. Die Stadt Kreuzlingen. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Bern: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte.

Schmutz, J., Stöckly, D. (2004). Kreuzlingen. In E. Gilomen-Schenkel (Red.). Die Augustiner-Chorherren und die Chorfrauen-Gemeinschaften in der Schweiz. Helvetia Sacra (HS), Abteilung IV: Die Orden mit Augustinerregel, Bd. 2 (S. 248–302). Basel: Schwabe & CO AG.

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Kreuzlingen_Rutishauser_TG_139
Fotonachweise
© Sammlung Rutishauser, Kreuzlingen
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Sammlung Rutishauser, Kreuzlingen
Eigentümer*in

Sammlung Rutishauser, Kreuzlingen

Inventar

Referenznummer
TG_139
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020