Bestelltes Bild

TG_72: Runde Figurenscheibe Kartause Ittingen mit hl. Laurentius
(TG_WarthWeiningen_EhemaligeKartauseIttingen_TG_72)

Kontaktdaten

Bitte geben Sie Ihren Vornamen ein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein.
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein.
Die E-Mail-Adresse ist ungültig.

Bitte machen Sie so viele Angaben wie möglich (Titel der Publikation, Datenbank, Herausgeber, Auflage, Erscheinungsjahr, usw.)

Das Vitrocentre Romont kann Ihnen nur eigene Bilder zur Verfügung stellen. Bilder von Dritten können wir Ihnen leider nicht überlassen. Betrifft Ihre Bestellung Fotografien von Drittparteien, senden wir Ihnen die Kontaktadresse, über welche die Bilder bezogen werden können.

Die von Ihnen in diesem Formular angegebenen Personendaten werden vom Vitrocentre Romont ausschliesslich für die Bearbeitung Ihrer Bildbestellung verwendet. Die Korrespondenz zur Bestellung wird zur internen Nachvollziehbarkeit archiviert. Die Daten werden weder für andere als die hier aufgelisteten Zwecke verwendet noch an Dritte weitergegeben. Durch das Absenden des Bestellformulars erklären Sie sich mit dieser Nutzung Ihrer Personendaten einverstanden.

Bei Fragen können Sie gerne eine E-Mail an info@vitrosearch.ch senden.

Titel

Runde Figurenscheibe Kartause Ittingen mit hl. Laurentius

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Weber, Jakob II. · signiert
Datierung
1682
Masse
15.4 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Der Patron der Kartause Ittingen, der hl. Laurentius, erscheint in Diakonstracht vor hellrotem Grund als Standfigur im Zentrum einer dreiachsigen Bogenarchitektur. In seiner rechten Hand einen Palmwedel emporhebend, hält er in der Linken den Rost, sein Marterwerkzeug, vor einen gelben Schild und bildet so in origineller Weise das Wappen der Kartause. Während die mittlere Bogenöffnung ein den Heiligen umschliessender Blattkranz mit geflügelten Puttenköpfen und Blumen schmückt, haben sich in den beiden Seitenöffnungen zwei Putten niedergelassen, die gemeinsam an einem blauen Band eine Blumengirlande unter dem Wappenschild halten. Über dem Kopf von Laurentius schwingt sich eine Schriftrolle mit der Stifterinschrift.

Iconclass Code
11H(LAURENCE) · Laurentius von Rom, Märtyrer und Diakon; mögliche Attribute: Buch, Weihrauchgefäß, Kreuz, Dalmatika, Bratrost, Palme, Geldbörse (oder Kelch mit goldenen Münzen)
44A1(+6) · Wappen (als Staatssymbol etc.) (+ Kirche, Kloster; ekklesiastische Gemeinschaft)
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Ittingen, Kartause: In Silber mit goldenem Schildrand ein schwarzer (vom hl. Laurentius gehaltener) Rost.

Inschrift

16 CARTAVS ITINGEN 82 ·
S. LAVRENTIVS ·

Signatur

IW

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

In der Bemalung nicht mehr vollständig erhalten.

Technik

Monolithscheibe aus farblosem Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, grüner und violetter Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Monolithscheibe gibt sich anhand des Monogramms IW als Arbeit des Winterthurer Glasmalers Jakob II. Weber zu erkennen. 1681 stiftete Joachim Seiler, der Abt des Klosters Fischingen, eine Wappenscheibe in den “neüwen Bauw” des Klosters Tänikon (Rechnungsbuch Joachim Seilers, heute im Kloster Wonnenstein, Auszug von Adalbert Wagner im Staatsarchiv Thurgau Sign. 981, Dossier 1,0.3/34). Wahrscheinlich handelt es sich dabei um die im Historischen Museum Thurgau befindliche, von Jakob II. Weber signierte Rundscheibe (TG_15). Mit dem “neüwen Bauw” ist wahrscheinlich das 1678 begonnene Äbtissinnenhaus gemeint (Knoepfli, 1950, 356). Auf der Aktion der Sammlung Vincent 1891 befand sich neben der Scheibe Joachim Seilers eine heute verschollene Rundscheibe der Äbtissin von Tänikon Viktoria von Beroldingen (1613–1687) (22,5 cm; Rahn, 1890, Nr. 372), unter deren Regentschaft das Äbtissinnenhaus errichtet wurde. Sie datiert in das Jahr 1680 und ist ebenfalls von Jakob II. Weber signiert. Der Winterthurer Glasmaler schuf demzufolge mehrere Scheiben für das neue, repräsentative Klausurgebäude. Möglicherweise gehörte auch die vorliegende Scheibe der nahe von Tänikon gelegenen Kartause Ittingen zu diesen Stiftungen.

Mehrere Scheiben der Priore von Ittingen sind erhalten (TG_69, TG_71, TG_73, TG_270, TG_991; Kreuzgang von Muri, Hasler, 2002, S. 146–147, Kopie im Ittinger Museum). Stiftungen der Kartause selber, d.h. der gesamten Mitglieder des Konvents, sind folgende belegt:
1516 stiftete die Kartause wahrscheinlich eine Scheibe in die Herrenstube von Stein am Rhein (Hasler, 2010, S. 160). Im Museum des Klosters Ittingen befindet sich als Leihgabe des Schweizerischen Nationalmuseums eine Scheibe der Kartause Ittingen mit der Darstellung des Generalkapitels von 1588 (Inv. Nr. IN 67/46,TG_1157). Um 1615 schuf Hieronymus Spengler eine oder zwei Wappenscheiben für die Kartause (Rechnungen Kartause Ittingen 1614–16 und 1615, Staatsarchiv Thurgau 74222 R).
Eine Figurenscheibe der Kartause Ittingen mit den Heiligen Laurentius, Bruno und Hugo von Lincoln (TG_74) aus dem 17. Jahrhundert ist nur fragmentarisch erhalten. Aus dem Jahr 1717 stammt eine Schliffscheibe der Kartause (TG_1738).
1909 schuf dann Georg Röttinger einen Zyklus von fünf Glasgemälden (Früh, 1983, S. 191–208), zu dem auch eine Scheibe der Kartause mit Darstellung des hl. Laurentius gehört.

Die Scheibe wird genannt in:
Büchi, 1890, , S. 41, Nr. 34.
Stähelin, 1890, S. 41, Nr. 6.
Boesch, 1955, S. 94.
Früh, 1983, S. 195, Abb. 7.
Guhl, 1991, S. 22.
Früh, 1992, S. 92, Farbabb.

Datierung
1682
StifterIn

Ittingen, Kartause

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Historisches Museum Thurgau (Altbesitz)

Inventarnummer
T 72 (Historisches Museum Thurgau)

Bibliografie und Quellen

Literatur

Boesch, P. (1955). Die alten Glasmaler von Winterthur und ihr Werk. 286. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur. Winterthur: Gemsberg-Druck.

Büchi, J. (1890). Beschreibendes Verzeichnis der Glasgemälde des thurgauischen historischen Museums. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 30.

Früh, M. (1983). Glasgemälde im Zusammenhang mit der Kartause Ittingen. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 40. Zürich: Verlag Karl Schwegler AG.

Früh, M. (1992). Führer durch das Ittinger Museum in der Kartause Ittingen. Frauenfeld: Kanton Thurgau, Ittinger Museum.

Guhl, H. (Red., 1991). Die Museen des Kantons Thurgau in der Kartause Ittingen. Frauenfeld: Thurgauische Museumsgesellschaft.

Hasler, R. (2002). Glasmalerei im Kanton Aargau. Kreuzgang von Muri. Aarau: Lehrmittelverlag des Kantons Aargau.

Hasler, R. (2010). Die Schaffhauser Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 5. Bern etc.: Peter Lang.

Knoepfli, A. (1950). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Bd. I: Der Bezirk Frauenfeld. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Basel: Verlag Birkhäuser.

Schneider, J. [1971]. Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich. 2 Bde., Stäfa o.J.: Th. Gut & Co, Nr. 284.

Stähelin (1890). Catalog (Inventarium) der thurgauischen historischen Sammlung. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 30.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 32157

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_WarthWeiningen_EhemaligeKartauseIttingen_TG_72
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Historisches Museum Thurgau (Altbesitz)

Inventar

Referenznummer
TG_72
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020