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TG_69: Wappenscheibe Anthelmus (Anthelm) Entlin, Prior zu Ittingen, mit den Heiligen Bruno und Laurentius
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_69)

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Titel

Wappenscheibe Anthelmus (Anthelm) Entlin, Prior zu Ittingen, mit den Heiligen Bruno und Laurentius

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Spengler, Johann Georg · zugeschr.
Datierung
1717

Ikonografie

Beschreibung

Im Zentrum steht vor farblosem Grund der in eine Blattwerkrahmung gesetzte ovale Schild mit den Wappen des Klosters Ittingen und des Priors Anthelmus Entlin. Darüber erscheint in einem Wolkenkranz die Madonna mit dem Kind, der sich die Figuren der Heiligen Bruno (links) und Laurentius (rechts) kniend zuwenden. In den beiden seitlichen, reich ausgestalteten Rahmenstützen sitzen zuoberst zwei Putten, die den am Doppelbogen festgemachten roten Vorhang über dem Schild und den darauf befindlichen Figuren emporheben. Den hohen Scheibenfuss füllt die von farbigem Blattwerk und einem geflügelten Engelskopf umfasste Tafel mit der Stifterinschrift.

Iconclass Code
11F4132 · Madonna (in einer Mandorla) auf der Mondsichel (manchmal als Himmelskönigin bezeichnet)
11H(BRUNO) · Bruno, der Gründer des Kartäuserordens; mögliche Attribute: Kreuz, Finger an den Lippen, Lilie, Mitra zu seinen Füßen, Ölzweig, Lichtstrahl, Totenschädel, (sieben) Stern(e)
11H(LAURENCE) · Laurentius von Rom, Märtyrer und Diakon; mögliche Attribute: Buch, Weihrauchgefäß, Kreuz, Dalmatika, Bratrost, Palme, Geldbörse (oder Kelch mit goldenen Münzen)
44A1(+6) · Wappen (als Staatssymbol etc.) (+ Kirche, Kloster; ekklesiastische Gemeinschaft)
46A122(ENTLIN) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ENTLIN)
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Entlin, Anthelmus, Prior Kartause Ittingen: In Silber mit schwarzem Rost und in Schwarz mit goldenem Henkelkessel (Kloster Ittingen) eine eingebogene blaue Spitze mit golden bewehrter silberner Ente auf braunem Dreiberg (Entlin).

Inschrift

Anthelmus Prior vnd / Vatter der Carthus / S: Laurentz Zu Jttingen / Anno 1717 (vollständig erneuert)

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Mehrere Stücke (u.a. Inschrift) neu ergänzt; Sprünge und Sprungbleie, die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe; rückseitig eingeritzte Brandmarken “C”, “D” und “L”.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Anthelmus Entlin (2.10.1670–15.4.1728) aus Beromünster legte 1693 in der Kartause Ittingen die Profess ab. Nachdem er dort 1708–1712 Prokurator gewesen war, amtete er von 1712 bis zu seinem Tod 1728 als Prior von Ittingen. Er liess während seiner Regierungszeit verschiedene Gebäude im Konvent und ausserhalb desselben erneuern und 1718 schloss er mit der Propstei Öhningen einen Verbrüderungsvertrag ab. Nach seinem Tod wurde er im Mönchschor der Klosterkirche beigesetzt (Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz, 3/1926, S. 45; Früh, 2006, S. 135).
Der Prior Entlin liess auf seiner Stiftung den Ordensgründer der Kartäuser, den hl. Bruno, sowie den Patron Ittingens, den hl. Laurentius, darstellen. Diese beiden Heiligen erscheinen auch auf den Scheiben der Ittinger Priore Johannes Eckstein (TG_73) und Heinrich Frey (TG_991) sowie auf einer Stiftung der Kartause (TG_74).
Das Historische Museum Thurgau besitzt drei Schliffscheiben, die ebenfalls von Mitgliedern des Klosters Ittingen in demselben Jahr 1717 gestiftet wurden (TG_1736, TG_1737, TG_1738). Da sich Format und Technik dieser Schliffscheiben von der vorliegenden Scheibe unterscheiden, stammen sie wohl nicht aus demselben Stiftungszusammenhang. Als ursprünglicher Bestimmungsort für die Scheibe des Priors kommt die Kirche St. Sebastian von Herdern in Frage. Das Protokoll der Kirchenvorsteherschaft vom 2. Juni 1870 berichtet, dass sich Oberst Isidore Challande (1814–1884) für die damals noch in der Kirche vorhandenen vier Wappenscheiben von 1636 und 1717 interessiert habe. Die drei Wappenscheiben von 1717 waren Stiftungen der Klöster von St. Urban, Muri und Tänikon (Kath. Kirchgemeindearchiv Herdern, B 17.2.09). Ihr Schicksal ist unbekannt. Ittingen wird zwar nicht erwähnt, aber es ist zu vermuten, dass damals auch dieses Kloster ein Glasgemälde in das 1716–1721 neuerbaute Schiff der Kirche des nahe gelegene Herdern stiftete. Bis 1501 hatte Herdern sogar zur Herrschaft der Kartause Ittingen gehört (Rothenbühler, 2007). Das grosse Format der vorliegenden Scheibe legt nahe, dass sie für ein Sakralgebäude bestimmt war.

Die Scheibe Entlins weist denselben Aufbau auf wie die 1708 datierte Scheibe des Abtes von Kreuzlingen, Georg Fichtel von Landenberg (Konstanz, Rosgartenmuseum, Inv. Nr. 1989/A101). Die sehr ähnlich gezeichneten Gesichter weisen auf denselben Glasmaler hin. Die Scheibe im Rosgartenmuseum ist signiert von Johann Georg Spengler. Somit wird auch die Scheibe Entlins sicherlich von diesem Konstanzer Glasmaler stammen.

Die Scheibe wird genannt in:
Büchi, 1890, S. 41, Nr. 38.
Stähelin, 1890, S. 46, Nr. 38.
Früh, 1983, S. 195.
Guhl, 1991, S. 18.
Früh, 1992, S. 72.

Datierung
1717
StifterIn

Entlin, Anthelmus, Prior von Ittingen

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Historisches Museum Thurgau (Altbesitz)

Inventarnummer
T 57

Bibliografie und Quellen

Literatur

Büchi, J. (1890). Beschreibendes Verzeichnis der Glasgemälde des thurgauischen historischen Museums. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 30.

Früh, M. (1983). Glasgemälde im Zusammenhang mit der Kartause Ittingen. Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 40. Zürich: Verlag Karl Schwegler AG.

Früh, M. (1992). Führer durch das Ittinger Museum in der Kartause Ittingen. Frauenfeld: Kanton Thurgau, Ittinger Museum.

Früh, M. (2006). Ittingen, Kartäuser. In B. Andenmatten, (Red.). Les Chartreux en Suisse. Helvetia Sacra (HS), Section III: Les Ordres suivant la règle de Saint-Benoît, vol. 4 (S. 101–139). Bâle: Editions Schwabe.

Guhl, H. (Red., 1991). Die Museen des Kantons Thurgau in der Kartause Ittingen. Frauenfeld: Thurgauische Museumsgesellschaft.

Rothenbühler, V. (2007). Herdern. Historisches Lexikon der Schweiz. Abgerufen von https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001974/2007-12-11/

Stähelin (1890). Catalog (Inventarium) der thurgauischen historischen Sammlung. Thurgauische Beiträge zur vaterländischen Geschichte, Heft 30.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 32645

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_69
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Fribourg)
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Historisches Museum Thurgau (Altbesitz)

Inventar

Referenznummer
TG_69
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler; Sarah Keller 2020

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema