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TG_18: Allianzwappenscheibe Bruno Harzer (Hartzer) von Salenstein und Adelheid Kiel
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_18)

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Titel

Allianzwappenscheibe Bruno Harzer (Hartzer) von Salenstein und Adelheid Kiel

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1521

Ikonografie

Beschreibung

Vor rotem Damastgrund steht ein bärtiger Krieger in rot-blauer Miparti-Kleidung und gelbem Federbarett als Schildhalter zwischen den beiden Vollwappen der Stifter. Die zwei seitlichen Säulen tragen einen gelben Astwerkbogen. Darüber ist eine zu grossen Teilen erneuerte Eberjagd dargestellt.

Iconclass Code
43C111243 · Wildschweinjagd
46A122(HARZER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (HARZER)
46A122(KIEL) · Wappenschild, heraldisches Symbol (KIEL)
46A1252 · Schildträger, Schildknappe
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Harzer von Salenstein, Bruno: In Silber ein aufgerichteter, rotbezungter blauer Löwe; Helm: blau; Helmdecke: silbern und blau; Helmzier: zwei Hörner in Blau (rechts) und Silber (links) mit je einem im Spickelschnitt begrenzten Kamm in gewechselten Farben.
Wappen Kiel, Adelheid: In Rot ein goldenes Segelschiff; Helm: blau; Helmdecke: golden und rot; Helmzier: ein goldenes Segelschiff.

Signatur

keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das Oberbild in grossen Teilen neu ergänzt sowie einige weitere kleine Ergänzungen; Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; blaues und rotes Überfangglas mit vorderseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Bruno Harzer (†um 1530) von Niedersalenstein entstammte einem Adelsgeschlecht der Stadt Konstanz. Er war vermutlich der Sohn Ulrichs und der Adelheid von Schneeberg und erneuerte 1521 das Bürgerrecht in Zürich. Vom 14. Jahrhundert bis 1579 befand sich die Burg Niedersalenstein (zerstört um 1579) in Besitz der Familie Harzer. 1530 teilte seine Witwe Adelheid Kiel mit ihren Kindern das Erbe ihres verstorbenen Mannes (Kindler von Knobloch, Bd. I, 1898, S. 541; Knoepfli 1947; Raimann/Erni, 2001, S. 271).

Ermatingen unterstand dem Kloster Reichenau, dessen Abt Kollator, Grundherr und Gerichtsherr war. Spätestens seit dem 16. Jahrhundert hatte die Ortschaft einen Kleinen und Grossen Rat sowie ein eigenes Gericht (Rothenbühler, 2004). 1520 bat Ermatingen die Eidgenossen, in sein nach der Zerstörung im Schwabenkrieg wieder aufgebautes Rathaus Wappenscheiben zu stiften (Eidgenössische Abschiede 3/2, S. 1251, 26. Juli 1520). Wie die vier von dort stammenden Allianzwappenscheiben zeigen (TG_16, TG_17; TG_18, TG_19), stifteten damals auch verschiedene Konstanzer Privatpersonen in das Rathaus. Mit Niedersalenstein hatte Bruno Harzer eine Ermatingen benachbarte Herrschaft inne.
Eine der vier Allianzscheiben, die Stiftung von Hans Jakob von Ulm und Barbara Zum Thor, trägt das Monogramm des Konstanzer Glasmalers Ludwig Stillhart.

Die Scheibe wird genannt in:
Boesch, 1947, S. 26.
Knoepfli, 1947, Nr. 227.
Knoepfli, 1950, S. 144.
Das Rathaus Frauenfeld, 1983, S. 39.
Früh, 2001, S. 55.
Knoepfli, 2001, S. 43.
Raimann/Erni, 2001, S. 277.
Hasler, 2010, S. 336.
Abegg/Erni/Raimann, 2014, S. 172.
Bergmann, 2014, Bd. 2, S. 872, Anm. 14.

Datierung
1521
StifterIn

Harzer von Salenstein, Bruno (†um 1530) · Kiel, Adelheid

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1947 Historisches Museum Thurgau

Vorbesitzer*in

1939 Erwin Rothenhäusler, Mels (Vorweisung im Schweizerischen Nationalmuseum 1939) · 1947 Eugen Meyer, Antiquitäten, Zürich · 1947 Frauenfeld, Regierungsgebäude (Treppenhaus)

Inventarnummer
T 6446

Bibliografie und Quellen

Literatur

Abegg, R., Erni, P. und Raimann, A. (2014). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Bd. VIII: Rund um Kreuzlingen. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Bern: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte.

Bergmann, U. (2014). Die Freiburger Glasmalerei des 16. und 17. Jahrhunderts. Corpus Vitrearum Schweiz. Reihe Neuzeit, Bd. 6, 2 Bde. Bern etc.: Peter Lang.

Bodmer, A. (1940). Eine Allianzscheibe Liebenfels-Muntprat. Schweizer Archiv für Heraldik, Bd. 54, Heft 1–2.

Boesch, P. (1947). Aristoteles und Phyllis auf Glasgemälden. Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 9.

Früh, M. (2001). Führer durch das Historische Museum des Kantons Thurgau, 2. Aufl. Frauenfeld.

Hasler, R. (2010). Die Schaffhauser Glasmalerei des 16. bis 18. Jahrhunderts. Corpus Vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 5. Bern etc.: Peter Lang.

Kindler von Knobloch, J. (1898–1919). Oberbadisches Geschlechterbuch. 3 Bde., Heidelberg: Verlag Winter.

Knoepfli, A. (2001). Schloss Weinfelden. Geschichte und Geschicke. Weinfelden: Verlag Wolfau-Druck Rudolf Mühlemann.

Knoepfli, A. (1947). Heimgekehrte Glasmalereien. Thurgauer Zeitung, Samstag 27. September 1947.

Knoepfli, A. (1950). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Bd. I: Der Bezirk Frauenfeld. Die Kunstdenkmäler der Schweiz 23, Basel: Verlag Birkhäuser.

Raimann, A., Erni, P. (2001). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Bd. VI: Der Bezirk Steckborn. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Bern: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte.

Das Rathaus Frauenfeld (1983). Frauenfeld: Bürgergemeinde.

Rothenbühler, V. (2004). Ermatingen. Historisches Lexikon der Schweiz. Abgerufen von https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001926/2004-10-29/

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 34307

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_18
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Fribourg)
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Seit 1947 Historisches Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_18
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2020; Sarah Keller 2020

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema