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TG_7: Wappenscheibe Sebastian von Herbstheim
(TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_7)

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Titel

Wappenscheibe Sebastian von Herbstheim

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Datierung
1567

Ikonografie

Beschreibung

Vor farblosem, schnurverziertem Grund steht das Vollwappen Sebastian von Herbstheims. Darunter befindet sich die von zwei oval umkränzten Wappen begleitete Inschriftenkartusche. Pfeiler mit vorgelagerten Halbsäulen tragen einen roten Flachbogen. Darüber ist der hl. Sebastian, der Namenspatron des Stifters, bei seinem Martyrium dargestellt. Diese Szene flankieren zwei weitere oval umkränzte Wappen. Der von Pfeilen durchbohrte hl. Sebastian erscheint nochmals als Halbfigur in der über den Wappenschild emporragenden Krümme.

Iconclass Code
11H(SEBASTIAN)62 · der hl. Sebastian, der an einen Baum oder Pfahl gefesselt ist, wird von Pfeilen durchbohrt
46A122(HERBSTHEIM VON) · Wappenschild, heraldisches Symbol (HERBSTHEIM VON)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Herbstheim, Sebastian von: Geviert, 1 und 4 gespalten von Gold und Blau mit einem Schild in gewechselten Farben, 2 und 3 in Schwarz auf goldenem Dreiberg ein goldener Strauch mit drei dreiblättrigen Zweigen; Helm rechts: silbern; Helmdecke: golden und blau; Helmzier: eine blaue goldgeränderte Mitra, Helm links: silbern; Helmdecke: golden und schwarz; Helmzier: über goldener Krone ein geschlossener schwarzer Flug mit zwei goldenen Federn, belegt mit goldenem Strauchstiel auf goldenem Dreiberg und aufgesetztem goldenem Zweig; zwischen beiden Helmen goldenes Pedum mit Halbfigur des hl. Sebastian und silbernem Panisellus.
Wappen Herbstheim: In Schwarz auf goldenem Dreiberg ein goldener Strauch mit drei dreiblättrigen Zweigen.
unbekanntes Wappen: In Rot zwei je einen goldenen Ring haltende silberne Hände in gekreuzten silbernen Ärmeln mit goldenen Borten, das rote Feld belegt mit goldenen Wecken.
unbekanntes Wappen: Geteilt von Silber und Schwarz mit einem halben Eber und einem Fischschwanz in gewechselten Farben.
unbekanntes Wappen: Geviert, 1 und 4 in Schwarz eine silberne und rote Zinnenmauer übereinander, 2 und 3 in Rot ein halber Mann in silberner Kleidung und Zipfelmütze

Inschrift

Seba[s]tian von herbsthaim / [Probst?] zuo Ollenberg Cantor / und thumbherr der hochen / St[if]ft Costantz v Erector vnd / f[u]ndator disser Behaussung / Ano 1567 (in eckigen Klammern die durch Sprungbleie verdeckten Buchstaben)

Signatur

HBF

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Die rechte Säule und in der Fusszone weitere kleine Stücke neu ergänz; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.
Das Foto SNM zeigt weniger Sprungbleie als heute (dafür Sprünge).

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Sebastian von Herbstheim stammte aus einem ursprünglich in Altbayern ansässigen Adelsgeschlecht und war zunächst Chorherr in Wiesensteig und als solcher 1548 an der Universität Freiburg i. Br. immatrikuliert. 1553 wurde er mit der Propstei zu St. Johann providiert, aber nach langen Auseinandersetzungen erst im Jahre 1560 vom Kapitel als rechtmässiger Propst anerkannt. 1566 verzichtete er jedoch auf diese Würde. 1556 hatte er zudem ein Kanonikat am Konstanzer Dom erlangt, wo er auch als Domkantor wirkte. 1560 übertrug ihm Papst Pius IV. ausserdem die Propstei zu St. Stephan, der er mindestens bis 1575 vorstand. 1562 amtete er auch als Statthalter des Mark Sittich, Kardinals und Bischofs zu Konstanz. Seit spätestens 1567 (siehe Stifterinschrift) war er zudem Propst der Augustinerpropstei Oelenberg im Oberelsass (Maurer, 1981, S. 265; Kindler von Knobloch, Bd. II, 1905, Stammtaf. S. 39). 1583 war Herbstheim Besitzer des Landsitzes Brunnegg (Unterer Gyrsberg, Alt-Gyrsberg) bei Kreuzlingen. Erworben hatte er diesen vermutlich bereits um 1565. 1567 kaufte er vom Stift Kreuzlingen zudem den in der Nähe Brunneggs liegenden Landsitz Mittel-Gyrsberg (Oberer Gyrsberg), der ihm 1582 durch einen Freibrief der Eidgenossen zum Freisitz erklärt wurde (Kreuzlinger Mosaik, 1991, S. 271).
Die Scheibe war für die “Behausung” bestimmt, als deren “Erbauer und Gründer” sich Sebastian von Herbstheim in der Stifterinschrift rühmt. Mit der Bezeichnung “Behausung” meinte er dabei wohl einen Bau profaner Natur. Dabei könnte es sich um einen der beiden um 1567 von ihm in beziehungsweise bei Brunegg erworbenen Sitze gehandelt haben (s.o.). Ob er auf diesen oder zumindest auf einem davon anlässlich des Erwerbs ein neues Gebäude errichten liess, ist allerdings ungeklärt (Erni/Raimann, 2009, S. 251, 265f.).

Die vier Wappen in den Ecken der Scheibe konnten mit Ausnahme des Wappens Herbstheim oben links bislang nicht identifiziert werden. Wahrscheinlich handelt es sich um die Wappen der Vorfahren Sebastian von Herbstheims. Der Propst liess seine Scheibe in der Konstanzer Werkstatt Bathasar Federlins herstellen, der sein Monogramm rechts unten neben die Inschriftkartusche setzte.

Die Scheibe wird genannt in:
Boesch, 1954, Nr. 7, Abb.
Wieland, 1988, S. 166f., Abb.
Früh, 1988, S. 157.
Früh, 2001, S. 46.

Datierung
1567
StifterIn

Herbstheim, Sebastian von

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1950 Historisches Museum Thurgau

Vorbesitzer*in

Vor 1950 österreichische Sammlung · 1950 O. Bickel, Antiquar, Zürich (Offerte ans Schweizerische Landesmuseum)

Inventarnummer
T 6414

Bibliografie und Quellen

Literatur

Boesch, P. (1954). Ein Glasmaler aus Frauenfeld. Thurgauer Zeitung (Sonntagsblatt), Samstag 9. Januar 1954.

Erni, P. und Raimann, A. (2009). Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Bd. VII: Der Bezirk Kreuzlingen I. Die Stadt Kreuzlingen. Die Kunstdenkmäler der Schweiz. Bern: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte.

Früh, M. (1988). Glasmalereien im Umkreis der Bischöfe von Konstanz. Die Bischöfe von Konstanz, Bd. II (Kultur). Friedrichshafen: Verlag Robert Gessler.

Früh, M. (2001). Führer durch das Historische Museum des Kantons Thurgau (2. Auflage 2001). Frauenfeld.

Kindler von Knobloch, J. (1898–1919). Oberbadisches Geschlechterbuch. 3 Bde., Heidelberg: Verlag Winter.

Maurer, H. (1981), Das Bistum Konstanz. Das Stift St. Stephan in Konstanz. Berlin/New York: De Gruyter.

Stadtrat Kreuzlingen (Hrsg., 1991). Kreuzlinger Mosaik. Berichte und Bilder aus Vergangenheit und Gegenwart. Ein Quellenbuch der Grenzstadt Kreuzlingen bis ca. 1960. Kreuzlingen: Bodan AG.

Wieland, G. (1988). Ratsgremien und Hofgericht in der weltlichen Zentralverwaltung. In: Die Bischöfe von Konstanz, Bd. I (Geschichte). Friedrichshafen: Verlag Robert Gessler.

Weiteres Bildmaterial

Schweizerisches Nationalmuseum Zürich, Foto 42344, Fotosammlung 5592

Bildinformationen

Name des Bildes
TG_Frauenfeld_HistMuseum_TG_7
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (photo : Yves Eigenmann, Francesco Ragusa, Fribourg)
Aufnahmedatum
2018
Copyright
© Historisches Museum Thurgau
Eigentümer*in

Seit 1950 Historisches Museum Thurgau

Inventar

Referenznummer
TG_7
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler; Sarah Keller 2020

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Zusätzliches Bildmaterial
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