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FR_420: Bildscheibe Wilhelm Techtermann 1662: Bekehrung des hl. Wilhelm
(FR_Freiburg_MAHF_FR_420)

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Titel

Bildscheibe Wilhelm Techtermann 1662: Bekehrung des hl. Wilhelm

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Hermann, Jost · zugeschrieben
Datierung
1662

Ikonografie

Beschreibung

Das Mittelbild der Scheibe bezieht sich inhaltlich auf den Stifter, stellt es doch mit der Bekehrung des hl. Wilhelm von Aquitanien ein besonderes Ereignis aus dem Leben seines Namenspatrones dar. Das heilige Geschehen findet vor den Mauern eines Klosters in freier Landschaft statt. Der hl. Bernhard von Clairvaux hat das Kloster mit zwei weiteren Mönchen verlassen und hält dem in Rüstung und Waffenrock Gekleideten eine Hostie entgegen. Eine weitere Hostie bewahrt er in seiner Linken. Wilhelm krümmt sich angesichts des heiligen Leibes mit ausgebreiteten Armen vor seinen beiden ratlosen männlichen Begleitern. In den Wolken erscheint ein Engel, der sich mit einem Redegestus an den Reuigen wendet. Vor den breiten Pilastern der Rahmenarchitektur stehen zwei Mönche in schwarzem Habit: links der hl. Augustinermönch und Prediger Nikolaus von Tolentino mit dem Kruzifix, rechts der hl. Benedkt von Nursia, Gründer des Benediktinerordens, mit dem Glas, aus dem das Gift in Form einer Schlange entweicht. Über dem Bogen sind, geteilt durch eine rote Kartusche, in den Zwickeln die heiligen Augustinus und Mauritius als Patrone des Klosters und Konvents der Augustinereremiten in Freiburg dargestellt. Der hl. Augustinus hält den Bischofsstab und ein Buch mit dem brennenden Herzen als Zeichen seiner Gottesliebe. Der hl. Mauritius wird in freier Landschaft von einem Henker enthauptet.
Am Fuss der Scheibe ist rechts in einem ovalen Lorbeerkranz das Vollwappen des Stifters angebracht, der daneben in einer Inschrifttafel namentlich genannt wird. Darüber nimmt ein gerades Band die Bildinschrift auf.

Iconclass Code
11H(AUGUSTINE) · Augustinus, Bischof von Hippo; mögliche Attribute: Pfeile in seiner Brust, Buch, Kind mit Löffel, brennendes Herz, Herz (von Pfeilen durchbohrt), Feder
11H(BENEDICT) · Benedikt von Nursia, Abt von Monte Cassino und Gründer des Benediktinerordens, mögliche Attribute: Weihwedel, Buch, Kelch (manchmal zerbrochen), Rabe mit Brotlaib, Sieb (oder Tafel)
11H(BERNARD) · Bernhard von Clairvaux, Zisterziensermönch und Abt; mögliche Attribute: Bienenstock, angeketteter Drachen, Kruzifix, Kreuz mit Leidenswerkzeugen, Mitra (dreifach), weißer Hund
11H(MAURICE) · Mauritius von Agaunum, Kriegerheiliger und Märtyrer, Befehlshaber der Thebäischen Legion; mögliche Attribute: Banner, Lanze, Schild (mit Kleeblattkreuz)
11H(NICHOLAS OF TOLENTINO) · Nikolaus von Tolentino, Augustinereremit; mögliche Attribute: Buch, Kruzifix (mit Lilien umwunden), Lilie, Korb mit Brotlaiben, zwei Tauben (auf einem Teller oder fortfliegend), Stern (auf der Brust)
11H(WILLIAM OF AQUITAINE) · Wilhelm von Aquitanien (von Gellone), Benediktinermönch und Herzog; mögliche Attribute: Rüstung, Banner, Helm
46A122(TECHTERMANN) · Wappenschild, heraldisches Symbol (TECHTERMANN)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Techtermann: In Gold eine schräggestellte blaue Pflugschar, belegt mit einem goldenen Stern; Helm: silbern mit goldenen Spangen; Helmdecke: blau und golden; Helmzier: ein wachsender Männerrumpf mit blau-goldener Kopfbinde, in goldenem Gewand mit der Pflugschar des Wappenschildes.

Inschrift

Stifterinschrift: Wilhelm Techter= / man Statt Schmidt. / 1662.
Bildinschrift: S. Wilhelm bekerung.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein kleines Flickstück im Hauptbild (Kopf rechts); Sprungbleie und mehrere Sprünge im rechten Oberbild.

Technik

Rotes und farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb sowie blauen und violetten Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Bekehrung des hl. Wilhelm von Aquitanien durch den hl. Bernhard vor der Kirche von Parthenay ist ebenfalls Teil der Legende des hl. Bernhard von Clairvaux. Die Szene erscheint denn auch in den Bilderzyklen seines Lebens in den Freiburger Klöstern Maigrauge und Hauterive. Während des grossen Schismas hatte der heilige Zisterzienserabt den das rauhe Leben eines Kriegers führenden Wilhelm bekehrt, der sich dem Papst Innozenz II. (1130–1143) entgegengestellt und den Bischof von Poitiers vertrieben hatte. Vor der Hostie, die ihm der hl. Bernhard entgegenhielt, verlor er, von der Macht Gottes niedergerungen, all seine Kräfte und brach zusammen. Wilhelm wandte sich von seinem gottlosen Lebenswandel ab und versöhnte sich mit der Kirche. Seit dem 13. Jahrhundert fand eine Vermischung zweier Legenden um den hl. Wilhelm von Maléval (†1157) und dem Troubadour Wilhelm IX. von Aquitanien und Herzog von Poitiers (†1127) statt. Ab dem 17. Jahrhundert wurde die Bekehrung durch den hl. Bernhard mit dem hl. Wilhelm von Aquitanien verbunden, der Patron der Waffenschmiede wurde, während Wilhelm von Maléval Patron der Harnischer blieb.
Wilhelm Techtermann, der 1618 als Sohn des Schmiedes Caspar Techtermann geboren worden war, war Mitglied der Zunft und Bruderschaft der Schmiede, die in der Augustinerkirche in Freiburg einen Altar unterhielt und arbeitete zwischen 1653 und 1680 als Stadtschmied. Mit der Bekehrung des hl. Wilhelm würdigte er also nicht nur seinen Namensheiligen, sondern auch den Patron seiner ganzen Berufsgenossenschaft. Aufgrund der in den Zwickeln dargestellten Heiligen Augustinus und Mauritius wird die Scheibe sicher in das Augustinerkloster gestiftet worden sein. Tatsächlich zog die Renovation des Klosters ab 1660 zahlreiche Fenster- und Wappenschenkungen nach sich.
Komposition und Figurenstil des Glasgemäldes erlauben es, die Scheibe dem Freiburger Glasmaler Jost Hermann zuzuschreiben.

Datierung
1662
Eingangsdatum
2013
StifterIn

Techtermann, Wilhelm (1618–um 1680)

Schenker*in / Verkäufer*in

Fritz M. Kummer, Bonstetten

Ursprünglicher Standort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Ursprünglich wohl im Augustinerkloster Freiburg. Um 1860 wahrscheinlich von Fanny de Techtermann von Bionnens angekauft, um die Kapelle St. Philipp in Römerswil zu dekorieren. 1901 in den Fenstern der Kapelle beschrieben. Kurz nach 1920 von der Erbengemeinschaft verkauft. Aus unbekanntem Privatbesitz 2013 an ein Auktionshaus in London. Im gleichen Jahr Ankauf von Fritz M. Kummer, Bonstetten.

Inventarnummer
MAHF 2013-919

Bibliografie und Quellen

Literatur

Dellion, Apollinaire R. P. et François Porchel. Dictionnaire historique et statistique des paroisses catholiques du Canton de Fribourg. Suivi du Répertoire du dictionnaire par Pierre de Zurich. 12 Bde. Genève 1994 (Reprint der Ausgabe 1884–1902). Bd. XI, S. 189.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. S. 305–306, Abb. 212.

Bergmann, Uta. Un Guillaume peut en cacher un autre. In: Stephan Gasser (dir.). Quoi de neuf ? Dons, aquisitions, découvertes. Catalogues de l'exposition au Musée d'art et d'histoire Fribourg du 6 novembre 2015 au 1 juin 2016. Fribourg 2015. S. 64–65.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_420
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Francesco Ragusa)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_420
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2018