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VMR_139_FR_314: Zusammengesetzte Scheibe mit Wappen und Inschrift von Montenach 1593
(FR_Romont_VMR_VMR_139_FR_314)

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Titel

Zusammengesetzte Scheibe mit Wappen und Inschrift von Montenach 1593 · Vitrail composé de fragments aux armoiries de Montenach

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Heilmann, Christoph · und Unbekannt
Datierung
1593 bis Anfang 18. Jahrhundert

Ikonografie

Beschreibung

Im Zentrum der Scheibe steht das allseitig stark beschnittene Vollwappen der Familie von Montenach. Auf dieses beziehen sich wohl auch die mit dem Datum 1593 versehenen Fragmente einer unten angefügten Stifterinschrift. Auf den Seiten sind unterschiedliche, teilweise um 90 Grad gedrehte Architekturfragmente von Scheiben des späten 17. oder frühen 18. Jahrhunderts eingeflickt. Auch das links beschnittene Oberbild stammt aus einer anderen Scheibe des frühen bis mittleren 17. Jahrhunderts. Es stellt die Weisheit (Sapientia) als behelmte und mit dem Spiess bewaffnete halbnackte Figur dar. Ihr droht die Gefangennahme in einem Netz, das Dolus (die Hinterlist) mit Schlange und Doppelgesicht, und Avaritia (die Habsucht) mit Geldbeutel und fallengelassener Maske, spannen.

Iconclass Code
11N34 · Geiz (Ripa: Avaritia): Personifikation einer der sieben Todsünden
46A122(MONTENACH) · Wappenschild, heraldisches Symbol (MONTENACH)
52A51 · Weisheit; Ripa: Sapienza, Sapienza humana, Sapienza vera
57AA621 · Betrug; Ripa: Fraude, Inganno
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Montenach: Gespalten von Blau und Rot; Stechhelm: silbern mit goldenen Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: rot und blau; Helmzier: ein Flug, geteilt von Rot und Blau in verwechselten Farben.

Inschrift

Stifterinschrift: Anthony Monttanach 1593. Bildinschrift unter Oberbild: S[a]pientiæ deceptrices dolus et auaritia.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Aus verschiedenen, z. T. beschnittenen Fragmenten des späten 16. Jahrhunderts bis frühen 18. Jahrhunderts zusammengesetzt. Einzelne Sprünge und zwei Ergänzungen im Oberbild und im linken Randfragment.

Technik

Farbloses und blaues Glas. Rotes Überfangglas, z. T. mit rückseitigem Ausschliff. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb, Eisenrot sowie blauen und violetten Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Darstellung Minervas als Allegorie der Weisheit, die sich vor einer Falle der Geldgier und Täuschung hüten muss, entstand frei nach dem Kupferstich Gerard de Jodes (1509/17–1591) im 1579 in Antwerpen gedruckten Werk des Laurens van Goidtsenhoven (Laurentius Haechtanus 1527–1603), das unter dem Titel “Parvus Mundus” philosophisch den Mikrokosmos behandelt (Laurentius Haechtanus. Parvus Mundus. Antwerpen 1579. Nr. 20. Nach dem DFG-Projekt CAMENA und MATEO, Heidelberg-Mannheim; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 314.1). Möglicherweise stand dieses Oberbild mit einer Scheibe Kaspar von Montenachs im Zusammenhang, deren Rahmenfiguren nach Vorlagen aus dem gleichen Druckwerk entstanden (vgl. VMR_146_FR_319), und wurde erst später mit den anderen Fragmenten zur vorliegenden Scheibe zusammengefügt. Das Wappen- und Inschriftenfragment bezieht sich auf Anton von Montenach (1559–1639). Der Sohn des Notars Daniel von Montenach (1525–1590) und der Anna aus unbekanntem Geschlecht (Nach SGHCF war die Mutter Helena D’Ayoz), war Begründer eines ersten Familienzweiges. Er studierte 1575 in Freiburg i. Br., machte dort 1576 seinen Baccalaureus, 1578 seinen Magister (Büchi 1907. S. 139, Nr. 74) und reiste daraufhin 1581 zum Studium nach Italien. 1583 wurde er in Freiburg in den Grossen Rat gewählt, 1587 in den Rat der Sechzig und 1588 in die Geheime Kammer. 1593–1618 und 1626–1639 diente er als Stadtschreiber, 1618–1623 als Vogt von Greyerz und 1624–1626 als Venner. Er besass das Gut Granges-Tillières in Montagny-les-Mont. Anton von Montenach wurde auch als Dichter und Humanist bekannt. Er war zweimal verheiratet, ein erstes Mal mit Anna Wild von Freiburg (* 1558), Tochter des Schultheissen Hans Wild, und ein zweites Mal mit Katharina Garmiswil, Tochter des Venners Jakob Garmiswil. Von seinem Sohn Kaspar ist ebenfalls eine Scheibenstiftung bekannt (VMR_146_FR_319). Das vorliegende Wappenfragment dürfte aufgrund der Helmdeckenform, des Inschriftcharakters und des Radmotivs im Hintergrund des Helmzierfluges aus der Hand Christoph Heilmanns stammen.

Datierung
1593 bis Anfang 18. Jahrhundert
Zeitraum
1593 – 1720
Eingangsdatum
1986
StifterIn

Montenach, Anton von (1559–1639)

Schenker*in / Verkäufer*in

Georges de Montenach.

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Vitromusée Romont

Vorbesitzer*in

1986 Schenkung Georges de Montenach.

Inventarnummer
VMR 139

Bibliografie und Quellen

Literatur

Vitraux héraldiques fribourgeois (Exposition Romont, Musée du Vitrail du 28 février au 10 avril 1988). Romont 1988. Nr. 47.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 314.

Vgl.

Amman, Généalogies (Staatsarchiv Freiburg) fol. 20 (Montenach).

Amman, François-Nicolas. Extraits des Besatzungen 1448–1840 (Staatsarchiv Freiburg Rg 1). S. 60, 149, 247, 304, 382, 465.

Büchi, Albert. Freiburger Studenten an auswärtigen Hochschulen. In: Freiburger Geschichtsblätter 14, 1907. S. 128–160.

Weitzel, Alfred. Répertoire général des familles dont les membres ont occupé les fonctions baillivales. In: Archives de la Société d’Histoire du Canton de Fribourg 10, 1915. S. 486, 541.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) V, 1929. S. 143, Nr. 3.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) IV, 1927. S. 780, Nr. 3.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) 8, 2009. S. 673 (Montenach, Anton von).

Dictionnaire historique de la Suisse (DHS) 8, 2009. S. 640 (Montenach, Anton von).

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 126.

Diesbach de Belleroche, Benoît. Site génealogique et héraldique du canton de Fribourg: les familles du canton de Fribourg (SGHCF) URL: http://www.diesbach.com/sghcf/index/html (Montenach am 3.4.2014).

DFG-Projekt CAMENA und MATEO, Heidelberg-Mannheim URL: http://www.uni-mannheim.de/mateo/desbillions/mikro.html (am 18.7.2013).

Vorlage

Gerard de Jode (1509/17–1591) Kupferstich in: Laurens van Goidtsenhoven (Laurentius Haechtanus 1527–1603). “Parvus Mundus”. Antwerpen 1579. Nr. 20

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Romont_VMR_VMR_139_FR_314
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Vitromusée Romont
Eigentümer*in

Vitromusée Romont

Inventar

Referenznummer
VMR_139_FR_314
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

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