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FR_272: Bannerträgerscheibe der Stadt Murten um 1515
(FR_Kerzers_ReformierteKirche_FR_272)

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Titel

Bannerträgerscheibe der Stadt Murten um 1515

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Funk, Hans · zugeschrieben
Datierung
Um 1515
Masse
85.5 x 55.5 cm (im Licht)

Ikonografie

Beschreibung

Auf dem Rasenboden steht breitbeinig vor blauem Rankengrund nach links gewandt der Bannerträger der Stadt Murten. Über purpurfarbenen Hosen und grünem Hemd mit gebauschten Ärmeln trägt er den silbernen bis stahlblauen Halbharnisch. Sein bärtiges Haupt schmückt ein mächtiges Federbarett. Mit der Rechten hält er die Fahne der Stadt Murten hoch, die Linke fällt über das am Gürtel hängende Schwert. Unter seinem rechten Arm flattert das erneuerte Inschriftband. Über masswerkverzierten Podesten tragen dünne Säulen mit roten Kapitellen einen Astwerkbogen.

Iconclass Code
44A311 · Standartenträger, Fahnenträger
Iconclass Stichworte
Heraldik

Banner Murten: In Silber über goldenem Dreiberg ein steigender goldgekrönter roter Löwe.

Inschrift

Stifterinschrift: Die Statt Murten.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Stark ergänzt. Nur noch der Rahmen, Teile der Figur und des Hintergrunds alt. Restaurierung: 1884: Johann Heinrich Müller, Bern.

Technik

Farbloses, gelbes, grünes, blaues, stahlblaues, hellrotes und purpurfarbenes Glas. Rotes Überfangglas mit Ätzung vorne (Ergänzung). Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die stark ergänzte Pannerträgerscheibe der Stadt Murten besitzt mit der 1515 datierten Pannerträgerscheibe von Aarberg ein Pendant (Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 272.3), das sich der zwei Jahre älteren Doppelscheibenstiftung Berns (Bergmann 2014. Bd. 1. Abb. 125 und 126) anschliesst. Die drei Scheiben verblieben anlässlich der Restaurierung im Jahr 1884 im Historischen Museum Bern und sind an Ort durch Kopien ersetzt (vgl. Bergmann 2014. Bd. 2. Einleitung Kat.-Nr. 272–275. BE_832, BE_833, BE_834). Die Glasgemälde zeigen das stilistische Gepräge der damaligen Berner Glasmalerei und wurden schon von Hans Lehmann 1915 dem Berner Glasmaler Hans Funk zugeschrieben. Die Seckelamtsrechnungen Berns erwähnen die Schenkung an Kerzers nicht, doch findet sich 1513 ein Eintrag, nach dem man dem Glaser Funk auf seine Schuld 57 Gulden ausgerichtet habe. Wie die Ämterscheibe in Rain dürften also auch die Scheiben in Kerzers zu jenen Arbeiten gehören, mit denen Hans Funk sein Einkaufsgeld für das Bürgerrecht abverdiente. Auch durch die Murtner Quellen der Zeit wird ersichtlich, dass Meister Hans, ein Berner Glaser, in Kerzers beschäftigt war. Stilistisch und zeitlich schliessen die Scheiben sicher eher an die Stadtscheibe Bremgarten im Bernischen Historischen Museum an (mit teilweise ergänztem, wohl falschem Datum 1501; Anderes 1963. S. 106–108, Abb. 68; BE_824) als an die 1528 datierenden, für Funk gesicherten Standes- und Stadtscheiben im Rathaus von Lausanne (Grandjean. Kdm VD I. 1965. S. 413–416, Abb. 320–327; vgl. Bergmann 2014. Bd. 1. Abb. 37). Die Bannerträgerscheibe Murten bzw. ihr Riss bildete auch das Vorbild der Bannerträgerscheibe Thun von 1516 in Jegenstorf, die für den Berner Glasmaler Jakob Meyer quellenmässig verbürgt ist (Lehmann 1915, S. 25, 48; Trümpler 1989. S. 70–71, 76, 82; Kurmann-Schwarz 1998. S. 374, 397; Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 272.4; BE_817).

Datierung
Um 1515
Zeitraum
1510 – 1520
StifterIn

Murten, Stadt

Herstellungsort
Eigentümer*in

Pfarrei Kerzers

Bibliografie und Quellen

Literatur

Rahn, Johann Rudolf. Zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler. V. Canton Freiburg. In: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde 17, 1884, Heft 1. S. 19.

Zemp, Josef. Die schweizerische Glasmalerei. Eine kunsthistorische Skizze. SA: «Monat-Rosen». Luzern 1890. S. 27.

Mülinen, Egbert Friedrich von, fortgesetzt von Wolfgang Friedrich von Mülinen. Das Seeland. (Beiträge zur Heimathkunde des Kantons Bern deutschen Theils, Sechstes Heft) Bern 1893. S. 301.

Thormann, Franz und Wolfgang Friedrich von Mülinen. Die Glasgemälde der bernischen Kirchen. Bern o. J. [1896]. S. 71, Nr. 7.

Oidtmann, Heinrich. Geschichte der Schweizer Glasmalerei. Leipzig 1905. S. 237.

Lehmann, Hans. Glasmalerei in Bern am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts. In: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde (ASA) NF 17, 1915. S. 46–50.

Anderes, Bernhard. Die spätgotische Glasmalerei in Freiburg i. Ü. Freiburg 1963. S. 109, 197, Nr. 57.

Schöpfer, Hermann. Die Kunstdenkmäler des Kantons Freiburg. Band V. Der Seebezirk II. (Die Kunstdenkmäler der Schweiz Bd. 95) Basel 2000. S. 388, Nr. 5.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 272.

Vgl.

Lehmann, Hans. Die Kirche von Jegenstorf und ihre Glasgemälde. Bern 1915.

Grandjean, Marcel. Les monuments d’art et d’histoire du canton de Vaud. Tome I. La ville de Lausanne. (Les monuments d’art et d’histoire de la Suisse vol. 51) Basel 1965.

Trümpler, Stefan. Die Glasgemälde in der Kirche. Ein Rundgang durch zwei Jahrhunderte bernischer Glasmalerei. In: Jegenstorf. Eine Ortsgeschichte. Jegenstorf 1989. S. 69–83.

Kurmann-Schwarz, Brigitte. Die Glasmalereien des 15. bis 18. Jahrhunderts im Berner Münster. (Corpus Vitrearum Medii Aevi Schweiz IV) Bern 1998.

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich 6483 und 6491

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Kerzers_ReformierteKirche_FR_272
Fotonachweise
© Archiv Amt für Kulturgüter, Freiburg (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Evangelisch-reformierte Kirchgemeide bernisch und freiburgisch Kerzers
Eigentümer*in

Pfarrei Kerzers

Inventar

Referenznummer
FR_272
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

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