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FR_179: Wappenscheibe Hans Jakob Joseph Alt und Maria Elisabeth von Diesbach 1688
(FR_Freiburg_MAHF_FR_179)

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Titel

Wappenscheibe Hans Jakob Joseph Alt und Maria Elisabeth von Diesbach 1688

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bucher, Leontius · zugeschrieben
Datierung
1688

Ikonografie

Beschreibung

Zwei blaue Säulenpaare tragen ein rotes Gebälk mit blauen Bogenansätzen. Die beiden äusseren, marmorierten Säulen sind girlandengeschmückt, die inneren torsadiert und mit Blattwerk und Trauben umwunden. Zwischen ihnen geht der Blick auf eine besiedelte Grisaillelandschaft. In der Mitte stehen die ovalen Wappen des Stifterpaares über einem grauen Marmorboden, gerahmt von einer Rollwerkkartusche und von Waffentrophäen. Ein steigender goldener Rüde mit silbernem Halsband und ein steigender Löwe dienen als Schildhalter. Am Fuss nimmt zwischen blau marmorierten Sockeln eine gelbe Roll- und Blattwerkkartusche die Stifterinschrift mit der Datierung auf.

Iconclass Code
25H(+1) · Landschaften (+ Landschaftsdarstellung mit Figuren, Staffage)
46A122(ALT) · Wappenschild, heraldisches Symbol (ALT)
46A122(DIESBACH) · Wappenschild, heraldisches Symbol (DIESBACH)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Alt: Geviert, 1 und 4 in Rot ein goldenes Rad, 2 und 3 in Gold ein steigender schwarzer Hund mit silbernem beringtem Halsband. Wappen Diesbach: In Schwarz ein goldener Zickzack-Schrägrechtsbalken beseitet von zwei schreitenden goldenen Löwen; gemeinsamer Helm: silbern mit goldenen Spangen und goldener Kette; Helmzier: über goldener Krone mit fünf silbernen Kugeln rechts ein rot-schwarz-goldener Federbusch, belegt mit einem blau-golden gerüsteten Arm, der einen blauen, goldgestielten Säbel hält, links ein wachsender goldener Löwe mit einem mit Kugeln besteckten goldenen Kamm.

Inschrift

Stifterinschrift: Jr: Hans Jacob Joseph Alt des grossen / Raths gewesner Hauptman in königlichen / Frantzoͤsischen diensten ietziger Zeitt Landtuogt zu / Griers Fr: Maria Elisabetha von Diesbach sein Ehgemahl / 1688.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Zwei kleine Teile ergänzt.

Technik

Farbloses Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, Eisenrot sowie blauen Schmelzfarben. Schmelzfarben stellenweise radiert.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Johann Jakob Joseph Alt von Tieffenthal wurde am 27.7.1653 als Sohn des Juristen und Mathematikers Protais Alt und der Marie Odet in Freiburg geboren. Ab 1672 sass er für das Auquartier im Rat der Zweihundert, ab 1685 im Rat der Sechzig und ab 1693 im Kleinen Rat. 1685–1690 verwaltete er die Vogtei Greyerz. 1705–1710 amtete er als Seckelmeister und Tagsatzungsgesandter, 1712 bis zu seinem Tod als Landvogt von Lugano. Johann Jakob Joseph Alt durchlief eine bewegte militärische Laufbahn. 1674–1678 stand er im Krieg gegen Holland als Hauptmann im Schweizerregiment Pfyffer in französischen Diensten. Er wurde 1674 in der Schlacht von Seneffe bei Nivelles in Belgien und nochmals am 11.4.1677 in Kassel verwundet. Zusammen mit seinem Bruder Tobie Protais wurde er 1687 von Kaiser Leopold I. geadelt. Der Träger des Mauritius- und Lazarusordens stand auch zu Beginn des spanischen Erbfolgekrieges als Oberst in savoyischen Diensten. 1704 wurde er von Kaiser Leopold I. zum Reichsfreiherren ernannt, sein Wappen um ein Herzschild vermehrt. Mehrfach wurde er an die Tagsatzungen und 1712 als Kriegsrat nach Solothurn entsandt. Er starb am 9.10.1714 an den Folgen seiner Verletzungen in Lugano. Johann Jakob Joseph Alt heiratete Maria Anna Elisabeth von Diesbach (um 1657–14.11.1717) und wurde Vater von zehn Kindern. Seine Frau brachte ihm die Herrschaft Tieffenthal (Prévondavaux) ein, so dass die Familie fortan den Namen Alt von Tieffenthal führte. Maria Anna Elisabeth war eine Tochter des Johann Jakob von Diesbach aus Freiburg, der Mitherr von Heitenried und Herr von Tieffenthal war, und seiner Gemahlin Maria Franziska von Reynold aus Freiburg. Ihr Sohn Franz Joseph Niklaus (1689–1770) war der Verfasser eines zehnbändigen, 1749–1753 publizierten Geschichtswerks “Histoire des Hélvetiens” und seiner persönlichen Aufzeichnungen ab den späten 1730er Jahren “Hors d’oeuvres” (Letztere in Auszügen publiziert in: NEF 1874–1879. S. auch Pfister 2008. S. 60ff.; Fritschi 2013). In Freiburg haben sich weitere Scheiben des Stifters Johann Jakob Joseph Alt aus den Jahren 1679, 1691, 1697 und 1705 erhalten (FR_163; FR_189; VMR_141_FR_336; FR_399). Eine Scheibe von 1701 befindet sich in unbekanntem Besitz (Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 189.1). Entgegen der Annahme Hermann Schöpfers ist die vorliegende Wappenscheibe oben nicht beschnitten. Sie entspricht den zunehmend beliebt werdenden Wappenscheiben querrechteckigen Formats ohne Oberbilder. Dieser Wappenscheibentypus fand auch in Luzern, dem Herkunftsgebiet Leontius Buchers, bei seinen Verwandten Hans Jakob Bucher (1670–1707), Hans Jost Tschupp (1637–1712) und Hans Jakob II. Geilinger (1642–nach 1704), sowie im nahen Zug beim Glasmaler Franz Josef Müller (1658–1713) starke Verbreitung. Die neuen Landschafts- und Militärmotive, aber auch die bescheidenen Erstehungskosten haben den relativ kleinen Scheiben sehr schnell zu einem grossen Beliebtheitsgrad in Freiburg verholfen.

Datierung
1688
Eingangsdatum
1881
StifterIn

Alt, Hans Jakob Joseph (1653–1714) · Diesbach, Maria Elisabeth von (um 1657–1717)

Schenker*in / Verkäufer*in

Kapelle St-Léger, Cournillens

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Aus der Kapelle St-Léger von Cournillens 1881 für das Museum in Freiburg erworben. Heute als Leihgabe im Schloss Greyerz.

Inventarnummer
MAHF 3408

Bibliografie und Quellen

Literatur

Grangier, Louis. Catalogue du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1882. S. 106, Nr. 328.

Grangier, Louis. Catalogue du Musée Marcello et des autres oeuvres d’art faisant partie du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1887. S. 28, Nr. E 34.

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 105 (Inschrift als falsch bezeichnet) bzw. Nr. 112.

Catalogue des vitraux de familles fribourgeoises propriété du Musée cantonal, dressé par Alfred Weitzel en 1909. Manuskript mit Wappenzeichnungen. (Staatsarchiv Freiburg Ma 11), p. 2 (1668 gelesen?) und unpag.

P[eissard], N[icolas]. Catalogue des vitraux armoriés exposés dans les galeries. Fribourg 1927. S. 12 (20me fenêtre).

Dellion, Apollinaire R. P. et François Porchel. Dictionnaire historique et statistique des paroisses catholiques du Canton de Fribourg. Suivi du Répertoire du dictionnaire par Pierre de Zurich. 12 Bde. Genève 1994 (Reprint der Ausgabe 1884–1902). Bd. IV, 1885. S. 392 (mit dem falschen Datum 1709?).

Schöpfer, Hermann. Les monuments d’art et d’histoire du canton de Fribourg. Tome IV. Le district du Lac I. (Les monuments d’art et d’histoire de la Suisse vol. 81) Bâle 1989. S. 124, Nr. 4, Abb. 123.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 179.

Vgl.

Nouvelles étrennes fribourgeoises (NEF) 1, 1865–82/83, 1949/1950.

Weitzel, Alfred. Répertoire général des familles dont les membres ont occupé les fonctions baillivales. In: Archives de la Société d’Histoire du Canton de Fribourg 10, 1915. S. 487, 513, 516.

Ghellinck Vaernewyck. La Généalogie de la Maison de Diesbach. Gent 1921. S. 414.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) I, 1921. S. 285, Nr. 2.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) I, 1921. S. 245–246, Nr. 2.

Amman, Alfred d’. Lettres d’armoiries et de noblesse concédées à des familles fribourgeoises. In: Archives héraldiques suisses / Schweizer Archiv für Heraldik 1921. S. 68–70; 1922. S. 26–27.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS) 1, 2001. S. 251, Nr. 5.

Dictionnaire historique de la Suisse (DHS) 1, 2001. S. 229, Nr. 5.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 5.

Pfister, Christoph. Beiträge zur Freiburger Historiographie des 18. und 19. Jahrhunderts. Norderstedt 2008.

Fritschi, Ramona. „Se faufiller avec plus que soi“. In: Freiburger Geschichtsblätter 90, 2013. S. 135–153.

Diesbach de Belleroche, Benoît. Site génealogique et héraldique du canton de Fribourg: les familles du canton de Fribourg (SGHCF) URL: http://www.diesbach.com/sghcf/index/html (Alt am 3.4.2014).

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_179
Fotonachweise
© Archiv Amt für Kulturgüter, Freiburg (Foto: Yves Eigenmann)
Aufnahmedatum
2013
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_179
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema von Wappenscheibe Hans Jakob Joseph Alt und Maria Elisabeth von Diesbach 1688