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FR_178: Wappenscheibe Nicolas Truffin 1687
(FR_Freiburg_MAHF_FR_178)

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Titel

Wappenscheibe Nicolas Truffin 1687

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Bucher, Leontius · zugeschrieben
Datierung
1687

Ikonografie

Beschreibung

Dominant steht unter einem roten Bogen das Vollwappen des Stifters. Es erhebt sich über einem mit Waffentrophäen besetzten Bretterboden vor blauem Rankengrund. Die Helmdecke verbirgt zur Hälfte die vor der Rahmenarchitektur stehenden Heiligen: links den hl. Nikolaus als Namenspatron des Stifters in blau-roter Pontifikalkleidung, die blaue Mitra auf dem Haupt, in der Rechten das Pedum, in der Linken das Buch mit den drei Kugeln haltend; rechts, wohl als Patronin einer hier unerwähnt bleibenden Ehefrau, die hl. Margaretha, in rotem Kleid und weissem Mantel, den Drachen an einer Kette führend. Seitlich des abschliessenden Segmentbogens lagern Fruchtbouquets auf dem verkürzten Gebälk. Am Fuss nimmt die Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift die ganze Breite der Scheibe ein.

Iconclass Code
11H(NICHOLAS) · der Bischof Nikolaus von Myra (oder Bari); mögliche Attribute: Anker, Boot, drei goldene Kugeln (auf einem Buch), drei Geldbörsen, drei Kinder in einer Wanne, drei Mädchen
11HH(MARGARET) · Margareta von Antiochien, jungfräuliche Märtyrerin; mögliche Attribute: Kreuz, Krone, Drache (unter den Füßen oder in Ketten), Perlen(kette)
45L311 · Kriegs- oder Schlachttrophäe
46A122(TRUFFIN) · Wappenschild, heraldisches Symbol (TRUFFIN)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Truffin: In Gold über goldenem Dreiberg ein schwarzes Hauszeichen; Spangenhelm: silbern mit goldenen Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: schwarz und golden; Helmzier: über schwarz-goldenem Wulst ein wachsendes silbernes Einhorn.

Inschrift

Stifterinschrift: Nicolas Trvffin, Secretaire De / Ville, De Stavaÿ. Ano. 1687.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Wenige Notbleie, ein Sprung. Eine kleine Ergänzung in der Inschrift. Restaurierung: 1886: Maria (Anneler-) Beck, Bern.

Technik

Farbloses Glas, bemalt mit Schwarzlot und Silbergelb in verschiedenen Farbstufen, mit Eisenrot sowie blauen und violetten Schmelzfarben.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Familie Truffin wird ab 1408 in Estavayer-le-Lac erwähnt. Sie starb 1809 aus, nachdem sie ihrer Stadt zahlreiche Beamte, Räte, Gouverneure, Statthalter usw. gestellt hatte. Nicolas Truffin benutzte als Stadtschreiber 1688 ein Siegel mit seinen Initialen und einem veränderten Wappen (Stadtarchiv Estavayer: XVII, Nr. 289. Nach Vevey Armorial III. 1943. S. 124). Der Name Nicolas bzw. François-Nicolas kommt in der Familie Truffin mehrfach vor. Möglicherweise handelt es sich bei dem Stifter um Nicolas, der als Sohn des Stadtschreibers Gottfried Truffin und seiner Frau Elisabeth Alex am 16.12.1618 geboren wurde, später mit Anne-Marie-Catherine Lari verheiratet war und am 29.3.1696 verstarb (StAF Généalogies diverses 126 [Truffin]). Allerdings vermeldet die Genealogie Hubert de Vevey-L'Hardys, der Familienzweig sei mit seinem Tod bereits 1654 ausgestorben. In diesem Fall dürfte es sich bei dieser Scheibenstiftung eher um François-Nicolas Truffin handeln, Enkel des Zacharias und der Marie Ansermet, der 1681–1686 mit Marie-Elisabeth von Englisberg und seit 1689 mit Marie-Barbe de Pontherose verheiratet war. Nicolas Truffin war Ratsherr zu Estavayer und Notar (Vgl. StAF Grosse de l'Hopital 73, fol. 172v; RM 219, 1668, p. 350 [28.6.1668]: "Sr. Nicolas Truffin von Stäffis hat das notariat erlangt"). Er verschied vor dem 27.4.1698. Eine Ehefrau mit dem Vornamen Margaretha, auf welche sich die Heiligendarstellung der Scheibe beziehen könnte, ist allerdings auch für ihn nicht belegt. Die vorliegende Scheibe stammt aus der Kapelle Forel (Broye), wo Louis Dafflon sie 1875 noch sah und beschrieb. Wie nahezu alle Scheiben dieser Zeit stammt sie aus der Hand des gebürtigen Surseer Glasmalers Leontius Bucher. Figurenstil, Schriftcharakter und die auch im Luzernischen so beliebten Waffentrophäen lassen keinen Zweifel an der Zuschreibung.

Datierung
1687
Eingangsdatum
1886
StifterIn

Truffin, Nicolas (?–vor 1698)

Schenker*in / Verkäufer*in

Pfarrer Nuoffer, Estavayer-le-Lac.

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Aus der Kapelle Forel (Broye), 1886 von Pfarrer Nuoffer in Estavayer-le-Lac angekauft.

Inventarnummer
MAHF 3517

Bibliografie und Quellen

Literatur

Dafflon, fonds de famille, doc. (1623–1851), Lettre de C.A.L. Dafflon 3.12.1875 (Staatsarchiv Freiburg).

Grangier, Louis. Catalogue du Musée Marcello et des autres oeuvres d’art faisant partie du Musée cantonal de Fribourg. Fribourg 1887. S. 29, Nr. E 68.

Catalogue du Musée Cantonal des Beaux-Arts et d’Antiquités Fribourg. Répertoire général. 1909 ff. (Handschriftlicher Katalog Archiv MAHF) Nr. 86.

Catalogue des vitraux de familles fribourgeoises propriété du Musée cantonal, dressé par Alfred Weitzel en 1909. Manuskript mit Wappenzeichnungen. (Staatsarchiv Freiburg Ma 11), unpag.

Henseler, Réginald de. Familles staviacoises. Contribution à l’armorial du Canton de Fribourg. Estavayer-le-Lac 1915. p. 25.

P[eissard], N[icolas]. Catalogue des vitraux armoriés exposés dans les galeries. Fribourg 1927. S. 12 (20me fenêtre).

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Armorial du Canton de Fribourg. Orné de 166 dessins du peintre Eugène Reichlen. 3 Bde. Fribourg 1935–1943. Réimpression Genève 1978. Bd. III. 1943. S. 124, Abb. 164 (Wappen Truffin).

Borgeaud, Georges, Pierre Fasel, Peter Friedli. Musée du vitrail. Fribourg 1981. S. 33, Nr. 24.

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 178.

Vgl.

Généalogies diverses (Staatsarchiv Freiburg) 126 (Truffin).

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) VII, 1934. S. 66 (Familie Truffin).

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) VI, 1932. S. 684 (Familie Truffin).

Vevey-L’Hardy, Hubert de. Familles bourgeoises d’Estavayer. In: Der Schweizer Sammler und Familienforscher 9, 1937. S. 151–152.

Staatsarchiv Freiburg (StAF): Ratsmanuale (RM), Grosse de l'Hopital.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_178
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_178
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016