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FR_126: Wappenscheibe Simon Peter Meyer 1645
(FR_Freiburg_MAHF_FR_126)

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Titel

Wappenscheibe Simon Peter Meyer 1645

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Hermann, Jost · zugeschrieben
Datierung
1645

Ikonografie

Beschreibung

In einer zweigliedrigen Rahmenarchitektur aus Pilastern und Säulen steht im Zentrum das Vollwappen des Stifters. Die Stifterinschrift in der Rollwerkkartusche vor einem breiten Podest ist in eine Bildszene mit Tells Apfelschuss integriert, die symbolisch für den Widerstand gegen die Tyrannei und für die Freiheit (Libertas) steht.

Iconclass Code
46A122(MEYER) · Wappenschild, heraldisches Symbol (MEYER)
82A(WILLIAM TELL) · Wilhelm Tell
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Meyer: In Silber ein schwarzer Schrägbalken, belegt mit zwei silbernen Pfeilen: Helm: silbern mit goldenen Spangen, Beschlägen und goldener Kette; Helmdecke: schwarz und silbern; Helmzier: über schwarz-silbernem Wulst ein wachsender Männerrumpf mit schwarz silberner Kopfbinde, in silbernem Gewand mit dem Schrägbalken des Schildbildes.

Inschrift

Stifterinschrift: D. Simon Petrvs / Meyer Patritivs / Fri: 1645.
Bildinschriften: Im Schriftband über der Helmzier: Reli – gionis.
Im Schriftband am Fuss des Wappens: et / Libertatis.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Erhaltung: Die Scheibe besass ursprünglich wohl ein Oberbild. Mehrere grossteils geklebte und retuschierte Sprünge. Verbleiung neu.

Technik

Farbloses und rotes Glas. Bemalung mit Schwarzlot und Silbergelb sowie blauen und violetten Schmelzfarben. Schmelzfarben radiert. Brandmarke: 9.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Simon Peter Meyer, Sohn des Ratsschreibers Niklaus Meyer, erneuerte sein Bürgerrecht 1633. Er kam 1635 als Vertreter des Burgquartiers in den Grossen Rat und 1645 in den Rat der Sechzig. 1648 stieg er in den Kleinen Rat auf, wirkte 1650–1652 als Zeugmeister und 1653–1655 als Bürgermeister, bevor er 1663 das höchste politische Amt eines Schultheissen erreichte, das er bis zu seinem Tod 1678 achtmal ausübte. Der Staatsmann führte den Titel eines Ritters und war mehrfach Gesandter. 1656 gehörte er zum Schiedsgericht, das nach dem ersten Villmergerkrieg mit der Schlichtung der streitigen Fragen beauftragt war. Simon Peter Meyer starb am 18.10.1678, nachdem er sein Testament schon am 28.6.1662 verfasst hatte (StAF Stadtsachen B 339). Mit ihm verlor Freiburg einen Mann, "der zu gutem dises standts vnndt vnnsers bewerten vatterlandts seine hohe qualiteter vnndt talenten, deren er reichlich von dem algütigen vor anderen begabet geweßen, äussersten fleisses geübt vnd jederweilen angewendet hat" (StAF RM 229, 1678, p. 301 [19.10.1678]). Sein Schwager, Hauptmann Johann Daniel von Montenach, hatte ihm 1634 ein Werk Wolfgang Kilians über die Familie von Habsburg geschenkt (Eigentliche Contrafacturen 1629. Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg).
Eine zweite Scheibe des Stifters mit ähnlicher, aber reicherer Ikonographie befindet sich in Privatbesitz (FR_382). Sie legt dar, wie die vorliegende, nunmehr fragmentarische Scheibe ehemals ausgesehen haben müsste.

Datierung
1645
Eingangsdatum
2006
StifterIn

Meyer, Simon Peter († 1678)

Schenker*in / Verkäufer*in

Pius Käser, Fendringen

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Vorbesitzer*in

Aus dem Privatbesitz des Volkskundlers und Sammlers Pius Käser in Fendringen 2006 erworben.

Inventarnummer
MAHF 2006-245

Bibliografie und Quellen

Literatur

Bergmann, Uta. Die Freiburger Glasmalerei des 16.–18. Jahrhunderts / Le vitrail fribourgeois du XVIe au XVIIIe siècle (Corpus vitrearum Schweiz, Reihe Neuzeit, Bd. 6 / époque moderne vol. 6). 2 Bde / vol. Bern et al. 2014. Bd. 2. Kat.-Nr. 126.

Vgl.

Amman, François-Nicolas. Extraits des Besatzungen 1448–1840 (Staatsarchiv Freiburg Rg 1). S. 6, 21, 69, 165, 282, 291.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS) V, 1929. S. 100, Nr. 8.

Dictionnaire historique et biographique de la Suisse (DHBS) IV, 1928. S. 740, Nr. 8.

Foerster, Hubert. Liste alphabétique et chronologique des avoyers, baillis, bannerets, bourgmestres, conseillers, membres des 60 et des 200, péagers de la Singine, secrétaires du Conseil et trésoriers 1399–1798. Fribourg 2008. (Staatsarchiv Freiburg Rg 3). S. 125.

Staatsarchiv Freiburg (StAF): Ratsmanuale (RM), Stadtsachen.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Freiburg_MAHF_FR_126
Fotonachweise
© MAHF (Foto: Primula Bosshard)
Copyright
© Musée d'art et d'histoire Fribourg (MAHF)
Eigentümer*in

Musée d’art et d’histoire Fribourg (e-collection MAHF)

Inventar

Referenznummer
FR_126
Autor*in und Datum des Eintrags
Uta Bergmann 2016