Forschung
Das Glasgemälde besteht aus einem älteren Mittelbild und einer im 18. Jahrhundert zugefügten Rahmung mit Inschrift. Eine weitere Scheibe der Serie hat sich im Museum Burg Zug erhalten (Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 77.1). Es handelt sich um eine gleichformatige Bildscheibe mit der Darstellung der Erschiessung Gesslers, die eine 1732 zugefügte Stifterinschrift Johann Melchior Bodmers trägt (Bergmann 2004. S. 244, Kat.-Nr. 59). Dem Schriftcharakter beider Inschriften nach, kommt am ehesten der Zuger Glasmaler Johann Baptist Müller (1663–1735) als "Restaurator" der Scheiben in Frage… Mehr
Das Glasgemälde besteht aus einem älteren Mittelbild und einer im 18. Jahrhundert zugefügten Rahmung mit Inschrift. Eine weitere Scheibe der Serie hat sich im Museum Burg Zug erhalten (Bergmann 2014. Bd. 2. Abb. 77.1). Es handelt sich um eine gleichformatige Bildscheibe mit der Darstellung der Erschiessung Gesslers, die eine 1732 zugefügte Stifterinschrift Johann Melchior Bodmers trägt (Bergmann 2004. S. 244, Kat.-Nr. 59). Dem Schriftcharakter beider Inschriften nach, kommt am ehesten der Zuger Glasmaler Johann Baptist Müller (1663–1735) als "Restaurator" der Scheiben in Frage. Da beide Stifterinschriften auf Personen in Stans zu Unterwalden Bezug nehmen, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Glasgemälde aus einem innerschweizerischen Zusammenhang stammten und im nahegelegenen Städtchen Zug angepasst wurden, wo die Glasmalerfamilie Müller zu jener späten Zeit noch weite Kundenkreise belieferte. Die älteren Mittelbilder der Scheiben müssen aus stilistischen Gründen jedoch in Zürich, im Umkreis der Murer-Werkstatt des frühen 17. Jahrhunderts, entstanden sein. Dass diese ursprünglichen Glasgemälde schon damals in die Innerschweiz geliefert wurden, ist anzunehmen. Die Scheiben, die wohl bereits um 1600 querrechteckiges Format besassen, waren möglicherweise im Rathaus von Stans angebracht. Inwieweit sich der unbekannte Maler eines Leinwandbildes mit der Darstellung des Stanser Verkommnisses von tatsächlich vorhandenen Glasgemälden inspirieren liess, als er den dortigen Rathaussaal wiedergab, lässt sich heute nicht mehr sicher bestimmen, doch meint man im dortigen Fenster eine solche Bildscheibe mit dem Rütlischwur zu erkennen (vgl. Bergmann 2014. Bd. 1. Abb. 6).
Weniger Datierung
Um 1600 und 1732
Zeitraum
1590 – 1732
Eingangsdatum
Unbekannt, vor 1909
StifterIn
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Vorbesitzer*in
Unbekannt, vor 1909 erworben.
Inventarnummer
MAHF 3288