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BE_6396: Gemeindescheibe Gütighausen (Gütikhausen)
(BE_Bern_BHM_3507)

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Titel

Gemeindescheibe Gütighausen (Gütikhausen)

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Kaufmann, Christoph · signiert
Datierung
1610
Masse
32 x 23.1 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das zentrale Motiv bilden die beiden vor einer Balustrade und farblosem Grund dargestellten Schildbegleiter, ein Halbartier und ein Büchsenschütze. Der Erstgenannte erscheint in weissen Beinkleidern und einem stahlblauen Halbharnisch. Zu seiner Bewaffnung gehören die von ihm in der Rechten gehaltene Halbarte sowie Schwert und Schweizerdolch. Sein ebenfalls ein Schwert am Gürtel mit sich führender Kollege trägt rote Pluderhosen und Strümpfe, ein braunes Hemd, ein gelbes Wams und ebenso wie der Halbartier einen mit Straussenfedern geschmückten stahlblauen Helm. Während er seine Büchse geschultert hat, hält er in der Linken die Gewehrgabel. Um seine Brust hat er ein grünes Patronenbandelier gebunden. Hinter den beiden Schildwächtern erhebt sich eine einfache Rahmenarchitektur aus roten Pfeilern und einem roten Gebälk. Als Trommler und Pfeifer sind ihnen in den unteren Bildecken zwei Putten beigesellt. Dieselben sitzen auf ihren Spangenhelmen zu Seiten der grauen und gelben, den Stifternamen enthaltenden Rollwerkkartusche und dem ihr zentral aufgesetzten Schild mit dem Stifterwappen. Es ist das Wappen der Schaffhauser Familie von Waldkirch, bei dem es sich jedoch um eine Ergänzung handelt. Das Oberbild schildert den "Wimmet" (Boesch), d. h. die Traubenlese im Rebberg sowie das Keltern des Weines, das heisst die für Gütighausen im Zürcher Weinland kennzeichnenden Erwerbszweige.

Iconclass Code
45C14(HALBERD) · Streitwaffen (zum Schlagen, Stechen, Stoßen): Hellebarde
45C16(RIFLE) · Schußwaffen: Gewehr
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
46E525 · (Triller-)Pfeife (akustische Signale)
47I421 · Weinberg, Weingarten
47I423 · Weinlese, Weinernte
48C7341 · Trommel
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen von Waldkirch

Inschrift

1610.
Die gmeind / Gütick=huβen.
CK (ligiert).

Signatur

CK

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Das rechte Oberbild sowie das Gebälkmittelstück unter der Löwenmaske neu ergänzt; das Wappen von Waldkirch ein vermutlich aus neuerer Zeit (19. Jahrhundert?) stammendes Flickstück; Sprungbleie und ein Sprung; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit beidseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe; rückseitig Anzeichnung für vorderseitig ausgeführten Ausschliff.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Friedrich Hegi-Naef (1926) geht davon aus, dass das Wappen der Familie von Waldkirch zum originalen Scheibenbestand gehört. Er glaubt deshalb, dass dieses mit den Weggen-Peyern von Schaffhausen zu Flaach mehrfach verschwägerte Schaffhauser Junkerngeschlecht um 1610 zurzeit nicht feststellbare Rechte/Beziehungen zu Gütighausen hatte (Wappenschilde der Peyer und der von Waldkirch sind noch heute über der hinteren Kirchentüre zu Flaach zu sehen; vgl. Hegi-Naef 1926). Es ist jedoch viel eher anzunehmen, dass an Stelle des Wappens von Waldkirch ursprünglich dasjenige der Gemeinde Gütighausen eingesetzt war. Gütighausen (Gütikhausen) bildet heute einen Teil der Gemeinde Thalheim im Zürcher Weinland.

Friedrich Hegi-Naef verweist auf die nahe Verwandtschaft dieses Werkes mit der ebenfalls 1610 datierten, verschollenen Gemeindescheibe von Volken (Hegi-Naef 1926, S. 221ff., Fig. 79; Kat. Helbing 1914, Nr. 132, Taf. 7). Volken wurde 1610 mit der Kirchgemeinde Flaach vereinigt, wo damals die Kirche neu erbaut wurde. Es ist mit Hegi-Naef zu vermuten, dass die beiden Scheiben von Volken und Gütighausen 1610 in die neue Kirche von Flaach gestiftet wurden, in die damals auch eine Zürcher Standesscheibe gelangte (vgl. Meyer 1884, S. 220).

Die Scheibe ist vom Winterthurer Glasmaler Christoph Kaufmann signiert (nicht zu verwechslen mit Christoph Kuster, der kein Glasmaler war, vgl. Boesch 1955, S. 56).

Datierung
1610
StifterIn

Gütighausen (Gütikhausen), Gemeinde

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1899 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Bis 1899 Sammlung Richard Challande, Bern

Inventarnummer
BHM 3507

Bibliografie und Quellen

Literatur

Illustrirter Katalog der vereinigten Antiquitätensammlung der verstorbenen Herren Oberst Js. Challande in Rorschach und Hauptamnn J. Williamm in Zürich. Versteigerung in Rorschach am Bodensee den 3. Aug. 1885 und die folgenden Tage, Frauenfeld 1885, Nr. 64. – Jahresbericht des Historischen Museums in Bern pro 1899, Bern 1900, S. 60 (1610 datiert).

Friedrich Hegi-Naef, Glasgemälde und Wappen zürcherischer Gemeinden, in: Zürcher Taschenbuch auf das Jahr 1926, Zürich 1925, S. 234f., Fig. 94 (Christoph Kuster).

Paul Boesch, Die alten Glasmaler von Winterthur und ihr Werk, 286. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur 1955, S. 60 (Christoph Kaufmann).

Vgl.

Hermann Meyer, Die schweizerische Sitte der Fenster- und Wappenschenkung vom XV. bis XVII. Jahrhundert, Frauenfeld 1884.

Hugo Helbing, München, Auktionskatalog 24. Juni 1914.

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9550 (Christoph Kaufmann, Winterthur und durchgestrichen: Christoph Kuster, Winterthur)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_3507
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1899 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_6396
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016