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BE_1527: Allianzwappenscheibe Niklaus Lombach und Susanna Wurstemberger
(BE_Bern_BHM_27545)

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Titel

Allianzwappenscheibe Niklaus Lombach und Susanna Wurstemberger

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Dünz, Hans Jakob · zugeschr.
Datierung
1601
Masse
25.7 x 17.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Die Vollwappen des Ehepaares Niklaus Lombach und Susanna Wurstemberger sind vor farblosem, schnurverziertem Grund über die grosse gelbe Rollwerkkartusche mit den Stifternamen gesetzt. Seitlich werden sie von Pfeilern mit violetten Basen und Kapitellen gerahmt, über denen sich ein roter Flachbogen mit grüner, rollwerkverzierter Scheitelkartusche erhebt. Auf diesem Bogen liegen, die Zwickelfelder füllend, zwei gelbe Bänder haltende Putten.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Niklaus Lombach, Susanna Wurstemberger

Inschrift

J: Niclaus Lumbach Vnd F / Susanna Würstenberger sin Ehegmachel / 16 01.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Mehrere Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und Eisenrot sowie blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Niklaus Lombach (1534–1597), der Sohn Antons und der Anna Krebsbucher, heiratete 1553 Katharina Tillier und nach deren Tod 1575 Susanna Wurstemberger, die ihm zehn Kinder schenkte (Kessel 2016).
Die Scheibe entstand vier Jahre nach Lombachs Tod, d. h. sie wurde nicht von ihm selbst, sondern von seiner Frau oder einem Nachkommen zu seinem Gedenken gestiftet (s. u.).

Das Glasgemälde gehört zu einem 1601 entstandenen Zyklus, von dem sich mindestens drei Allianzscheiben nachweisen lassen, nämlich diejenigen Niklaus Lombachs (1534–1597) und Susanna Wurstembergers (* 1552), Abraham Stürlers (1566–1624) und Agatha Wurstembergers (ca. 1563–ca. 1627) sowie David Tscharners (1536–1611) und Barbara Wurstembergers († 1587). Die Scheibe Stürler/Wurstemberger befindet sich ebenfalls im Besitz des Bernischen Historischen Museums (BHM Bern, Inv. 14668). Die Scheibe Tscharner/Wurstemberger ist durch eine Pause im Nachlass des Glasmalers Johann Heinrich Müller (1822–1903) dokumentiert (Depositum des Bernischen Historischen Museums im Vitrocentre Romont, Inv. 28504, Mappe 7). Die Inschrift darauf lautet: "H. David Tscharner des Rhatts / zu Bernn und Wÿl und F. Barbara / Wurstenberger sin ehliche gemachel." Alle drei Scheiben sind nach dem gleichen Schema aufgebaut. Der ehemalige Stiftungszusammenhang muss im Umfeld der Familie Wurstemberger gesucht werden. Susanna, Agatha und Barbara Wurstemberger waren Töchter des Simon Wurstemberger und der Barbara von Graffenried. Ob von den weiteren Kindern des Paares ebenfalls dem Zyklus zugehörige Allianzscheiben existierten, lässt sich nicht mehr sagen. Wahrscheinlich hat entweder eines der Geschwister oder eines ihrer Kinder die Scheibenserie für sein Haus in Auftrag gegeben.
Stilistisch dürften die Allianzwappenscheiben dem Werk des Berner Glasmalers Hans Jakob Dünz zuzuordnen sein. Dieser hinterliess zwar nur wenig gesicherte Glasgemälde, doch eine ganze Reihe von Scheibenrissen, unter denen einige auf seine Autorschaft für den Wurstemberger-Zyklus deuten (Hasler 1996/97, Bd. 1, Kat.-Nrn. 348, 349). Im Malstil und Schriftcharakter bieten sich die von Dünz signierte Scheibe für Daniel Wyss von 1611 und die indirekt für ihn gesicherte Scheibe Sebastian Darms und Elsbeth Stürlers aus dem Jahr 1598 zum Vergleich an. Beide befinden sich ebenfalls im Bernischen Historischen Museum (BHM Bern, Inv. 395, 14670).

Datierung
1601
StifterIn

Lombach, Niklaus (1534–1597) · Wurstemberger, Susanna (* 1552)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1940 Bernisches Historisches Museum

Inventarnummer
BHM 27545

Bibliografie und Quellen

Literatur

Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums in Bern, Jg. 20, 1940 (Bern 1941), S. 92, 99.

Vgl.

Rolf Hasler, Die Scheibenriss-Sammlung Wyss. Depositum der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Bernischen Historischen Museum, 2 Bde., Bern 1996/97.

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2016 URL: [http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F18681&main_person=I17312; 10.8.2016].

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_27545
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1940 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1527
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016; Uta Bergmann 2016

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