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BE_1518: Wappenscheibe Christian Willading
(BE_Bern_BHM_18497)

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Titel

Wappenscheibe Christian Willading

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1597
Masse
38.3 x 30.2 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Vollwappen Christian Willadings erscheint vor schnurverziertem und mit weissen Bändern behängtem gelbem Grund. Es wird von einem mit verschiedenfarbigem Rollwerk verzierten Lorbeerkranz umfasst. Auf diesem befindet sich oben in der Mitte eine blaue Kartusche mit zwei sitzenden, eine Amphore haltenden Knaben. Die Zwickelbilder seitlich davon schildern rechts die Flucht von Sisera und seinen Kriegern (Wagen) vor Barak und seinem Heer sowie links den Tod von Sisera, der, schlafend im Zelt, von Jael (Jahel) mit dem Zeltpflock erschlagen wird (Ri 4). Unten halten zwei blauflügelige Putten die Rollwerkkartusche mit dem Stifternamen.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
71F153 · die Armee Siseras mit ihren neunhundert eisernen Streitwagen wird besiegt
71F1544 · Jael tötet den schlafenden Sisera, indem sie ihm den Pflock durch seine Schläfen treibt
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Amorette · Eisen · Hammer · Klammer · Kopf · Nagel · Niederlage · Putto · Schlaefen · schlafen · Streitwagen · toeten
Heraldik

Wappen Christian Willading

Inschrift

H: Christian Willading altt / Venner vnd deβ Raths der / Statt Bernn anno domi / ni 15 97.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Mehrere neue Ergänzungen; Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert. Aufgesetzter Klebstreifen.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes und hellblaues Überfangglas mit beidseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb sowie blauer und grüner Schmelzfarbe. Rückseitig Anritzungen für nicht ausgeführten Ausschliff im Wulst der Helmzier.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Christian Willading (erstmals erwähnt 1582–1611), der Sohn Kaspars († 1570), war seit 1583 Mitglied des Grossen Rats zu Bern, 1588–1590 Schultheiss zu Thun, ab 1590 Berner Kleinrat, 1594–1601 Kirchmeier, 1601–1608 Bauherr sowie 1590–1594, 1598–1602 und 1606–1610 Venner zu Metzgern. Willading diente Bern mehrmals als Tagsatzungsgesandter. 1582 heiratete er Katharina Vogt und in zweiter Ehe 1584 Salome Jenner, die Tochter Adrians (HLS 13/2014, S. 483).
Von Christian Willading sind mehrere weitere Wappenstiftungen bekannt. Dazu zählen diejenige von 1600 aus der Hofmeisterei Königsfelden in der Psychiatrischen Klinik Windisch (Hasler 2002, Kat.-Nr. 168) und diejenige von 1607 in Nostell Church in Wragby (CVMA Inv. 027095; vgl. CVMA 2010). Verschollen sind seine Wappenscheibe aus dem Jahre 1588 (Kat. Drouot 2012, Nr. 19) und das von ihm 1609 in die Kirche Diesse verehrte Glasgemälde (Thormann/von Mülinen 1896, S. 62; Keller-Ris 1915, S. 167). Unbekannt ist ebenfalls der gegenwärtige Standort der die Allianzwappen von ihm und seiner Frau Katharina Vogt darstellenden Scheibe von 1583 (Kat. Stuker 2015, Nr. 1061).

In der Gestaltung des Wappens und im Schriftcharakter lässt sich Christian Willadings Glasgemälde mit der 1597 datierten Scheibe Johannes Willadings und Margaretha von Mülinens im Bernischen Historischen Museum (BE_1520, BHM Bern, Inv. 26229) vergleichen. Sein Schöpfer war also möglicherweise der gleiche unbekannte Berner Glasmaler. Die Scheibe Johannes Willadings gehört zu einem Glasgemäldezyklus von 1597, dem auch die Allianzwappenscheiben von Hieronymus Manuel und Elisabeth vom Stein (BE_1519, BHM Bern, Inv. 23897) sowie von Beat Jakob von Bonstetten und Salome von Weingarten zuzurechnen sind (SZ_27, Sammlung von Reding, Schwyz; Meyer 1978, S. 368, Nr. 38).

Datierung
1597
StifterIn

Willading, Christian (erstmals erwähnt 1582–1611), Venner

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1928 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Berner Privatbesitz

Inventarnummer
BHM 18497

Bibliografie und Quellen

Literatur

Sammlungsbericht, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums, Jg. 8, 1928, S. 142f., 152.

Vgl.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern 1896.

J. Keller-Ris, Die Fenster- und Wappenschenkungen des Staates Bern von 1540 bis 1797, in: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde NF 17/1915.

André Meyer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz. Neue Ausgabe Bd. I: Der Bezirk Schwyz I, Basel 1978.

Rolf Hasler, Glasmalerei im Kanton Aargau. Kirchen und Rathäuser, Aarau 2002.

Drouot, Maison de Ventes Paris, La maison normande du château de Bailleul, ancienne collection du marquis de Bailleul, Cornette de Saint Cyr, Katalog Auktion Freitag 1. Juni 2012, S. 10, Nr. 19 (Abb.).

Galerie Jürg Stuker, Bern, Katalog Herbstauktion 19.–24. November 2015.

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Corpus Vitrearum Medii Aevi. Medieval Stained Glass in Great Britain. Picture Archive, King's College London 2010 URL: [http://www.cvma.ac.uk/jsp/record.do?mode=ADV_SEARCH&gridView=false&sortField=WINDOW_NO&sortDirection=ASC&rowsPerPage=20&selectedPage=2&photodataKey=26041&recPosition=40&recordView=DETAIL; 19.05.2016].

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 4978 (Hans Zehnder)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_18497
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1928 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_1518
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

Weiteres Bildmaterial und verwandte Objekte

Zusätzliches Bildmaterial
Schema