Forschung
Das Glasgemälde bildet zusammen mit den beiden analog komponierten und ebenfalls 1719 datierten Rundscheiben des Michael Duss (Dyss?) im Schlossmuseum Thun (Inv. 2764, 18 cm im Durchmesser) sowie des Peter Schläppi und der Anna Rieben im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich (Inv. LM 12254, 18,5 cm im Durchmesser; Schneider 1971, Bd. II, Kat.-Nr. 756) eine Serie. Während die Scheibe in Spiez der Bekehrung Sauls gewidmet ist, zeigen diejenige in Thun die Anbetung des Christkindes durch die Heiligen Drei Könige und diejenige in Zürich die klugen und törichten Jungfrauen. Für die Darstellungen der Königsanbetung und der Bekehrung Sauls verwendete der Glasmaler als Vorlage die Kupferstiche aus der weitverbreiteten Bilderbibel des Matthäus Merian des Älteren, die zunächst ohne Bibeltext (1625–27 aufeinanderfolgend, ab 1627 als vollständige Exemplare) und ab 1630 mit dem Luthertext in Frankfurt erschienen war.
Andreas Zeller dürfte der gleichnamigen Simmentaler Familie angehört haben. Darauf deutet die Herkunft von Peter Schläppi und Anna Rieben, die beide Familien aus der Lenk im Simmental entstammten.
Aufgrund der Herkunft der Stifter ist davon auszugehen, dass diese ihre drei Glasgemälde 1719 an einen Ort im Berner Oberland verehrten. Weil zu dieser Zeit in Thun keine Glasmalerwerkstatt nachgewiesen ist, werden sie mit ihrer Herstellung Andreas Fueter (1660–1742) in Bern betraut haben, der dort damals offenbar der einzige aktive Glasmaler war. Stilistisch lassen sich die drei Scheiben durchaus in Fueters Schaffen intergrieren.
Wann Andreas Zellers Glasgemälde ins Schlossmuseum Spiez kam, ist ungeklärt.
Datierung
1719
StifterIn
Zeller, Andreas · Kuhnen (Kuhn?), Barbara
Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in
Inventarnummer
Inv. 0562