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BE_1086: Wappenscheibe Freiherrschaft Spiez
(BE_Spiez_Schlossmuseum_Spiez_altesWappen)

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Titel

Wappenscheibe Freiherrschaft Spiez

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Güder, Hans Jakob · zugeschr.
Datierung
1676
Masse
65.5 x 48.5 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Vollwappen der Freiherrschaft Spiez erhebt sich vor bräunlichgelbem Grund über der Rollwerkkartusche mit der Stifterinschrift. Die Rahmung bilden zwei Pfeiler und ein sich darüber hinziehendes Gebälk, von dem zwei Fruchtgirlanden herabhängen. Hinter der Helmdecke ragen zudem zwei rote runde Pfeiler in die Höhe. Die Inschriftenkartusche am Scheibenfuss flankieren zwei sitzende allegorische Frauengestalten in einem violetten beziehungsweise blauen Rock. Diese beiden Figuren mit entblösstem Oberkörper lassen sich anhand ihrer Attribute – Kugel und Zepter – nicht sicher bestimmen.

Iconclass Code
31AA235 · sitzende Figur - AA - weibliche Figur
44B19 · Insignien und Symbole der obersten Gewalt (Krone, Diadem, Zepter, Kugel, Siegel, Standarte, Mantel, Brustharnisch)
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
5(+11) · abstrakte Ideen und Konzeptionen (+ eine abstrakte Konzeption wird durch eine weibliche Figur verkörpert)
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Freiherrschaft Spiez: in Silber drei blaue Spitzen

Inschrift

Der Freÿherrschafft / Spietz Alteß Wapen / 1676.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Einige Sprünge und Sprungbleie; die Verbleiung erneuert. Restaurierungen 1841 Johann Jakob Müller, Bern. Die vorliegende Scheibe dürfte mit dem "Spiezerwappen" aus der Schlosskirche identisch sein, das sich laut dem Protokoll des Spiezer Gemeinderats vom 4. Oktober 1841 damals "für Reparationen und (eine) neue Einfassung" bei Glasmaler Johann Jakob Müller befand. 1949/50 Louis Halter, Bern: Neuverbleiung. 2003 Martin Halter, Bern: Reinigung und Sprungsicherungen.

Technik

Farbloses Glas; Bemalung mit Schwarzlot (Konturzeichnung), grauen, bräunlichen und rötlichen Überzügen, Eisenrot, Silbergelb (in zwei Tönen) sowie blauer, violetter und grüner Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Neben den Glasmalereien mit den Wappen von Angehörigen der Familie von Erlach gelangten 1676 die zwei Scheiben der Freiherrherrschaft und der Herrschaftsleute von Spiez in die dortige Kirche. Während die Herrschaftsleute ihre Stiftung bei Matthias Zwirn in Auftrag gaben, lässt sich das Glasgemälde mit dem Wappen der Spiezer Freiherrschaft Hans Jakob Güder zuweisen (bei Hasler 2003 irrigerweise als Arbeit Zwirns geführt). Seine Rahmenkomposition mit den nach innen versetzten, bis an den oberen Rand geführten runden Pfeilern und den eckigen, punktförmig marmorierten Aussenpfeilern kennt man von verschiedenen anderen Werken Güders wie dessen Scheiben in den Kirchen von Langnau (1674), Erlach (1678), Hasle (1678) und Steffisburg (1681). Zudem ist es ganz im Stile Güders gehalten. Beispielsweise finden sich ähnlich detailliert und präzis gemalte Fruchtbouquets auf dessen Bernscheiben in den Kirchen von Langnau (1674 und Hasle (1678), vergleichbar gestaltete Figuren auf der von Güder 1675 für Emanuel von Graffenried geschaffenen Scheibe im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich (Inv. 6979b; Schneider 1971, Bd. 2, Kat.-Nr. 654) sowie Helmdecken analoger Form auf dessen Scheiben für Johann Anton Kirchberger (Kilchberger) von 1675 in der Kirche Leissigen und für Johann Leonhard Engel von 1678 in der Kirche Erlach. Die Scheibe der Freiherrschaft Spiez muss auf Wunsch des Freiherrn von Spiez Sigmund von Erlach (1614–1699) in den Zyklus aufgenommen worden sein. Darin stammen von Güder nicht nur das vorliegende Werk und die Doppelscheibe mit dem Wappen Sigmund von Erlachs, sondern auch die Glasgemälde des Gabriel von Erlach (1639–1673, Albrecht von Erlach (1614–1652), Hieronymus (1607–1662) und Johann Rudolf von Erlach (1634–1711), Johann Jakob von Erlach (1628–1694), Johann Rudolf des Älteren von Erlach (1585/86–1643) und Johann Rudolf des Jüngeren von Erlach (1630–1693).

Die in de Kirche ursprünglich im Seitenschifffenster Süd V eingefügte Scheibe der Freiherrschaft Spiez wurde bereits nach 1904 aus der Schlosskirche entfernt. 1907 brachte man sie in der damals eingeweihten neuen Spiezer Gemeindekirche zur Aufstellung. 1937 oder bald danach kam sie ins Schloss zurück, wo man sie 1949/50 ins Erkerfenster des Festsaals einsetzte.

Datierung
1676
StifterIn

Erlach, Sigmund von (1614–1699)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Stiftung Schloss Spiez

Inventarnummer
Inv. 0320

Bibliografie und Quellen

Literatur

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 49, 86–88.

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 249.

Eduard Bähler, Die Kirche von Spiez, in: Berner Kunstdenkmäler, Bd. 3, 1906, Bl. 50 (ohne Abb.).

Ulrich Thieme/Felix Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Leipzig, Bd. 36/1947, S. 613f.

Rolf Hasler, Der Wappenscheibenzyklus der Familie von Erlach aus der Schlosskirche Spiez, in: Schweizer Archiv für Heraldik 117/2003, Heft I, S. 27, Farbabb. S. 23.

Güder, Hans Jakob, in: Allgemeines Künstlerlexikon 64/2009, S. 343.

Jürg Schweizer/Annelies Hüssy, Schloss und Schlosskirche Spiez (Schweizerische Kunstführer), Bern 2015, S. 48.

Vgl.

Jenny Schneider, Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich, 2 Bde., Stäfa o. J. [1971].

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 8199 (Hans Jakob Güder)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Spiez_Schlossmuseum_Spiez_altesWappen
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2002
Copyright
© Stiftung Schloss Spiez
Eigentümer*in

Stiftung Schloss Spiez

Inventar

Referenznummer
BE_1086
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Stefan Trümpler 2016