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BE_594: Bildscheibe Ulrich Koch mit Apostel Petrus' Vision von den unreinen Tieren
(BE_Bern_BHM_6513)

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Titel

Bildscheibe Ulrich Koch mit Apostel Petrus' Vision von den unreinen Tieren

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1558
Masse
41.3 x 29.4 cm im Licht

Ikonografie

Beschreibung

Das Mittelbild zeigt den hl. Petrus bei der Vision der unreinen Tiere (Apg 10, 9–23). In weissem Hemd und rotem Überhang hat sich der Apostel vor einer weiten Säulenhalle neben einem offenen Buch auf dem Boden niedergelassen. Nachdenklich stützt er seinen Kopf in der Hand. Während sich vor ihm eine hellblaue Säule in kühner Weise in die Höhe erstreckt, sind vor den seitlichen Rahmensäulen zwei mit Lendenschürzen bekleidete Männer damit beschäftigt, Wasser aus Krügen zu giessen. Die Vision Petri veranschaulichen die von zwei Engeln in Anwesenheit Gottvaters in einem Leinentuch gehaltenen Tiere im oberen Teil der Scheibe. In die Augen fallen dabei insbesondere die blau und gelb gestreiften Kleider und Flügel der Engel. Der Stiftername befindet sich in der gelben Rollwerktafel am Scheibenfuss zwischen den dunkelvioletten Säulenpostamenten. Davor hält ein faunartiges Wesen das Wappen Ulrich Kochs.

Iconclass Code
11C · Gottvater
11G · Engel
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
73F2133 · die Vision des Petrus: er sieht unreine Tiere auf dem Dach des Hauses Simons des Gerbers; ein Tuch, das mit vierfüßigen Kriechtieren und Vögeln gefüllt ist, senkt sich vom Himmel herab
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Koch, Ulrich

Inschrift

PETRVS STAN / DT AWF SLAC / H DOET VNND / ES NEIN H / ER ES IST N / IT [GE]MEIN / ODER ON / REIN IN / MIN MVN / T COMEN / WAS GODT G / E REINI ET / HAT SOLT (Buchtext). Vlrich Koch / ACTES X 1558.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Ein Zwickelstück bei der Figur Mitte des linken Randes neu ergänzt; die Bemalung stellenweise leicht beschädigt; Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb und blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die vorliegende Scheibe befand sich bis 1907 in der Siechenhauskapelle in Bern (vgl. Thormann 1909). Sechs weitere Glasgemälde des 16. und 17. Jahrhunderts, die mit der vorliegenden Scheibe ursprünglich im mittleren Chorfenster des Siechenhauskirchleins eingelassen waren, kamen 1907 in die Sammlung des Bernischen Historischen Museums (BHM Bern, Inv. 395, 6510–6515). Die 1501 erbaute, zum Siechenhaus der Stadt Bern gehörende Kapelle war 1682/83 zu klein geworden und wurde unter Verwendung der Schiffsmauern nach Osten erweitert und zu einem einheitlichen rechteckigen Barocksaal umgebaut. Die älteren Scheiben wurden dabei in die neue Kapelle überführt.

(Hans) Ulrich Koch, Sohn des Johannes, kam 1528 in den Grossen Rat in Bern, amtete 1536 als Vogt von St. Johannsen und 1545 als Vogt von Chillon. 1546 übernahm er die Wirtschaft zum Goldenen Falken in Bern. Er stand 1550 der Vogtei Echallens (Tscherlitz), 1557 der Vogtei Aarburg und 1560 der Vogtei Fraubrunnen vor. Ulrich Koch heiratete viermal, in erster Ehe Anna Runsi († vor 1532), in zweiter Katharina von Werdt (1499–1544), in dritter Barbara Guthelm († vor 1551) und in vierter Anna Zimmermann. 1577 starb er an der Pest (HBLS IV, 1927, S. 518; Kessel 2016). Das Gerbermesser, das in seinem Wappen den sprechenden Kochlöffel belegt, dürfte auf den in seiner Familie ausgeübten Gerberberuf hindeuten. Ob er selber in diesen Beruf tätig war, ist unbekannt.

Die Inschrift bezieht sich auf die Apostelgeschichte 10,13–15: "Stehe auff Petrus / schlachte vnd iss. Petrus aber sprach / O nein Herr / denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und die Stimme sprach zum andern mal zu jm / Was Gott gereiniget hat / das mache du nicht gemein". Verbildlicht ist hier die Vision des Apostels, dem Gott zu verstehen gibt, dass die jüdischen Reinheitsgesetze zu relativieren sind: man soll die Unreinen nicht ausgrenzen. Unter Gottes Aufsicht lassen daher zwei Engel vom Himmel ein Tuch herab, worin reine und unreine Tiere vereint sind. Der Scheibenstifter Ulrich Koch appelliert somit an seine Mitbürger, die hautkranken Siechenhausbewohner nicht auszugrenzen. Die auf dem Foto des Schweizerischen Nationalmuseums in Zürich gemachte Zuschreibung an den Berner Glasmaler Heinrich Steinegger kann sicher nicht aufrecht erhalten werden, da stilistische Vergleiche mit gesicherten Werken dieses Glasmalers fehlen.

Datierung
1558
StifterIn

Koch, Ulrich († 1577)

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Seit 1907 Bernisches Historisches Museum

Vorbesitzer*in

Bis 1907 Siechenhauskapelle (Kirche des äusseren Krankenhauses) an der Bolligenstrasse Bern.

Inventarnummer
BHM 6513

Bibliografie und Quellen

Literatur

Heinrich Oidtmann, Geschichte der Schweizer Glasmalerei, Leipzig 1905, S. 242.

Jahresbericht des Historischen Museums in Bern pro 1907, Bern 1908, S. 10f., 17.

Franz Thormann/Wolfgang Friedrich von Mülinen, Die Glasgemälde der bernischen Kirchen, Bern o. J. [1896], S. 85.

Franz Thormann, Die Glasgemälde im Historischen Museum Bern, Separatdruck aus den Blättern für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Bern 1909, S. 6.

Paul Hofer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern, Bd. 1, Basel 1952, S. 422.

Zita Caviezel Rüegg u. a., Die Waldau bei Bern (Schweizerischer Kunstführer), Bern 1998, S. 28f. (Farbabb. auf Rückseite).

Vgl.

Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz (HBLS).

P. Kessel, Berner Geschlechter, 2016 [URL: http://www.bernergeschlechter.ch/humo-gen/family.php?database=humo_&id=F28697&main_person=I89824; 9.3.2016].

Weiteres Bildmaterial

SNM Zürich, Neg. 9223 (Heinrich Steinegger, Bern)

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Bern_BHM_6513
Fotonachweise
© Bernisches Historisches Museum, Bern. Foto: Yvonne Hurni
Aufnahmedatum
2007
Copyright
© Bernisches Historisches Museum, Bern (www.bhm.ch)
Eigentümer*in

Seit 1907 Bernisches Historisches Museum

Inventar

Referenznummer
BE_594
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler ; Sarah Keller ; Uta Bergmann 2016