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PSV_968: Kabinettkästchen mit amelierten Glaseinlagen
(FR_Romont_VMR_PSV_968_01)

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Titel

Kabinettkästchen mit amelierten Glaseinlagen

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
Um 1560/70
Masse
20.7 x 22.2 x 18.3 cm (Kästchen); 7.4 x 5.9 x 0.1 cm (Glastafel Zentrum); 2.7 x 5.9 cm (obere und untere Glastafel); 2.7 x 4.3 cm (acht Tafeln)

Ikonografie

Beschreibung

Das fast würfelförmige ebenholzfurnierte Kästchen mit feuervergoldeten Eckzierden aus Eisen und jüngerer, erdbeerrankenverzierter Schlossplatte zeigt auf der Schreibplatte und aussen geometrische Elfenbeineinlagen, die in der Mitte oben durch eine gravierte Rose, auf der Türfront mit einer Nelke bereichert werden. Es besass ursprünglich seitliche Tragegriffe. Bei geöffneter Klapptür – welche die Herkunft vom Typus des Schreibkastens belegt – werden elf symmetrisch angeordnete Schubkästchenfronten sichtbar, von denen die drei untersten die Front einer über die ganze Breite gehenden Schublade bilden. Die mit schmalen Profilleisten gerahmten Schauflächen sind mit amelierten Glastäfelchen belegt. Die Amelierungen zeigen inmitten von buntem Blätterwerk einen Dekor mit Fasanen und Harpyie in der Mitte, mit Vögeln, Grotesken, Blättern und Blumen. Wohl im Schmelz-Verfahren hergestellte Glastafeln, die Sichtseiten geschliffen, die Ränder nicht sichtbar. Unterschiedlich viele, äusserst kleine, kugelige bis spitz-spindelförmige Gasbläschen; offenbar keine mineralischen Einschlüsse. Hinter dem zentralen grossen Schubfach wohl eine zweite Glastafel als Hinterlage zu vermuten, bei den kleineren Schubfächern keine.

Iconclass Code
25F3 · Vögel
48A9833 · Blumenornamente
Iconclass Stichworte
Inschrift

Keine

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Technik

Amelierung in Blattgold und Muschelsilber, mit roter, schwarzer, grüner, violetter, brauner und blauer Lüsterfarbe hintermalt, zum Teil auch mit opaker grüner Farbe; mit geknitterter Zinnfolie hinterlegt. Das Muschelsilber teilweise mit brauner Lüsterfarbe getönt. Die Lüsterfarben in buntem Durcheinander appliziert.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Die Motive der amelierten Schubladen folgen Stichen, wie sie sich in den Vogel- und Papageien-Folgen des Virgil Solis (1514–1562) um 1544 finden (O'Dell-Franke 1977. Taf. 65–67, Abb. f. 110–122). Ähnlicher Art sind Graphikblätter, die 1588 in Basel gedruckt wurden (Warncke 1979, II. Abb. 476 und 479). Die Art der Amelierung entspricht ohne Zweifel dem Stil des 1562 verstorbenen Virgil Solis, dessen Sohn Nicolaus (um 1542–1584) von spätestens 1564 bis um 1584 in Augsburg arbeitete. Die Hinterglasmalereien, die sicher der Solis-Schule zugeschrieben werden müssen, können somit in Nürnberg oder Augsburg entstanden sein. Während für die Holzarbeit derartiger Kästchen Belege aus Nürnberg offenbar fehlen, entstanden ab 1600 in Neapel Arbeiten mit ähnlichen Elfenbeinintarsien, die in ihrer Zurückhaltung nicht unbedingt damaligem deutschem Empfinden entsprechen (vgl. PSV_961, Inv.-Nr. RY M 45 in der Sammlung R.+F. Ryser). Für die Holzarbeit des Kästchens hat Frieder Ryser daher neapolitanische Herkunft nicht ausgeschlossen (Glanzlichter 2000. S. 68).

Datierung
Um 1560/70
Zeitraum
1560 – 1580
Eingangsdatum
2000
Schenker*in / Verkäufer*in

R.+F. Ryser (Schenker)

Herstellungsort
Eigentümer*in

Vitrocentre Romont

Vorbesitzer*in

Laue, München. Ehem. Thomas F. Flannery Jr. Collection, Chicago. · R.+F. Ryser (1997)

Inventarnummer
RY M 52

Bibliografie und Quellen

Literatur

The Thomas F. Flannery, Jr. Collection. (Auktionskatalog Sotheby's London 1.-2.12.1983) London 1983. S. 243, Nr. 373.

Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei / Reflets enchanteurs – L'art de la peinture sous verre. Romont, Zug, Bern 2000. S. 64 (Abb.); 68, Kat.-Nr. 29.

Vgl.:

Warncke, Carsten-Peter. Die ornamentale Goteske in Deutschland 1500–1650. (Quellen und Schriften zur Bildenden Kunst 6) II. Band. Berlin 1979. Abb. 476 und 479.

O'Dell-Franke, Ilse. Kupferstiche und Radierungen aus der Werkstatt Virgil Solis. Wiesbaden 1977. Taf. 65–67, Abb. f. 110–122.

Ausstellungen

18.5.–5.11.2000: "Reflets enchanteurs – L'art de la peinture sous verre / Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei". Romont, Schweizerisches Museum für Glasmalerei.

26.11.2000–3.6.2001: "Glanzlichter – Die Kunst der Hinterglasmalerei". Zug, Museum in der Burg Zug.

Bildinformationen

Name des Bildes
FR_Romont_VMR_PSV_968_01
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont (Foto: Yves Eigenmann, Fribourg)
Aufnahmedatum
2016
Eigentümer*in

Vitrocentre Romont

Inventar

Referenznummer
PSV_968
Autor*in und Datum des Eintrags
Yves Jolidon 22.12.2010; Elisa Ambrosio 2016

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