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BE_9084: Allianzwappenscheibe Jost von Bonstetten und Eva Göldlin von Tiefenau
(BE_Jegenstorf_Schloss_Bonstetten)

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Titel

Allianzwappenscheibe Jost von Bonstetten und Eva Göldlin von Tiefenau

Art des Objekts
Künstler*in / Hersteller*in
Herstellungsort
Datierung
1581
Masse
31 x 21 cm im Licht
Standort
Lage
Speisesaal
Inventar

Ikonografie

Beschreibung

Die Vollwappen des Jost von Bonstetten und der Eva Göldlin von Tiefenau befinden sich vor blauem Damastgrund in einem ovalen roten Rahmen, den vier teilweise mit Köpfen besetzte grüne Rollwerkkartuschen zieren. In den oberen Bildecken sind zwei auf der Ovalrahmung sitzende Putten dargestellt. Die Gegenstücke dazu bilden die beiden stehenden Putten, die am unteren Rand die blaue Inschriftenkartusche begleiten.

Iconclass Code
46A122 · Wappenschild, heraldisches Symbol
92D1916 · Amoretten, Putten; amores, amoretti, putti
Iconclass Stichworte
Heraldik

Wappen Jost von Bonstetten, Eva Göldlin von Tiefenau

Inschrift

Jos Von Bon[st]etten deβ Ra...ds Zů Zürich / Vnd Hauptma[n]n Zů Sanntt G[a]llen vnnd / Eva Go(e)ldlin [S]ÿn Eegemahel [1]581.
1579.

Signatur

Keine

Technik / Zustand

Erhaltungszustand und Restaurierungen

Mehrere alte Flickstücke, namentlich in der oberen und unteren rechten Ecke; die Gläser teilweise erheblich korrodiert (Farbverluste); zahlreiche Sprungbleie; die Verbleiung erneuert.

Technik

Farbloses und farbiges Glas; rotes Überfangglas mit rückseitigem und grünes mit vorderseitigem Ausschliff; Bemalung mit Schwarzlot, Silbergelb, Eisenrot und blauer Schmelzfarbe.

Entstehungsgeschichte

Forschung

Jost von Bonstetten († 1606) aus Zürich, der Sohn Hans Conrads, war seit 1568 Mitglied des Zürcher Grossrats, 1577–1606 Ratsherr der Konstaffel, 1578–1584 Obervogt von Stäfa, 1587 Hautmann der Zürcher Truppen vor Mülhausen, 1588 Landvogt zu Sargans und 1591–1605 Obervogt von Bonstetten. Das Kloster St. Gallen belehnte ihn nach 1582 mehrmals als Treuhänder der Stadt Zürich. Seit 1565 war er mit Eva Göldlin von Tiefenau verheiratet. Mit seinem Tod starb 1606 die Zürcher Linie der von Bonstetten aus (HLS 2/2003, S. 575).
Ausser der beiden Glasgemälde von Bonstettens im Schloss Jegenstorf aus den Jahren 1581 und 1602 gibt es im Schweizerischen Nationalmuseum in Zürich eine von diesem 1575 ins dortige neue Schützenhaus gestiftete und 1663 erneuerte Wappenscheibe (SNM, Inv. LM 39964). Das gleiche Museum ist im Besitz zweier weiterer Glasgemälde von Bonstettens. Das eine davon gab dieser 1590 mit seiner Gemahlin in Auftrag (SNM, Inv. AG 1180) und das andere 1598 zusammen mit drei weiteren Zürcher Ratsherren (SNM, Inv. LM 1093/7a; Schneider 1971, Bd. I, Kat.-Nr. 348, und Bd. II, Kat.-Nrn. 388, 411).

Die in der Rollwerkkartusche oben im Ovalrahmen festgehaltene Jahreszahl "1579" entzieht sich einer sicheren Deutung. Wie der Stifterinschrift am unteren Rand zu entnehmen ist, entstand die Scheibe erst zwei Jahre später. Möglicherweise wollte damit der Stifter an ein für ihn wichtiges Ereignis aus dem Jahre 1579 erinnern. Um was genau es sich dabei gehandelt haben könnte, bleibt allerdings rätselhaft.
Das Glasgemälde ist im Aufbau mit der im Schloss Jegenstorf befindlichen, wohl in der Berner Werkstatt Thüring Walthers entstandenen Scheibe Josua Wyttenbachs von 1574 (Inv. 352) vergleichbar. Wie seine ebenfalls dort erhaltene Wappenscheibe von 1602 und seine drei Scheiben im Schweizerischen Nationalmuseum liess von Bonstetten sicher aber auch das Glasgemälde von 1581 in Zürich herstellen. Wohin er dieses damals verehrte, weiss man nicht. Ins Schlossmuseum nach Jegenstorf gelangte es jedenfalls erst in der Neuzeit.

Datierung
1581
StifterIn

Bonstetten, Jost von († 1606) · Göldlin von Tiefenau, Eva

Ursprünglicher Standort
Herstellungsort
Eigentümer*in

Stiftung Schloss Jegenstorf

Bibliografie und Quellen

Literatur

Unpubliziert.

Vgl.

Jenny Schneider, Glasgemälde. Katalog der Sammlung des Schweizerischen Landesmuseums Zürich, 2 Bde., Stäfa o. J. [1971].

Historisches Lexikon der Schweiz (HLS).

Bildinformationen

Name des Bildes
BE_Jegenstorf_Schloss_Bonstetten
Fotonachweise
© Vitrocentre Romont
Aufnahmedatum
2015
Copyright
© Schloss Jegenstorf
Eigentümer*in

Stiftung Schloss Jegenstorf

Inventar

Referenznummer
BE_9084
Autor*in und Datum des Eintrags
Rolf Hasler 2016; Sarah Keller 2016

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Zusätzliches Bildmaterial
Schema